Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Donnerstag, 30. August 2012

Gedanken- und Erfahrungsaustausch - Facebook-Korrespondenz mit einer betroffenen Leidensgenossin

Gedanken- und Erfahrungsaustausch zum Thema Operation bei Coacarthrose
  • Claudia Kaiser
    • Hi Stephan, lese deinen Blog überflogen. Ich bin in der total gleichen Situation wie du. Nur eben noch an dem Punkt, wo man noch jede Menge Tabletten und Opiate in sich rein stopft. Mein Hüfte ist unrettbar verloren (Subluxation, Impingement, Geodenbildung, Markraumödeme und Reizergüsse - das volle Programm) und ich bin auch Sportler und seit einem Jahr geht nix gar mehr. Nicht mal Gassi mit dem Hund. Das ist zum heulen. Über die McMinn habe ich mich auch informiert, aber genau wie du die Sache mit dem Abrieb gefunden und will mich jetzt anders orientieren. Hast du jetzt eine ganz normale oder eine Kurzschaft-Hüfte bekommen? Wie siehts jetzt mit dem Sport aus? Kannst du später wieder alles machen?
      LG, Claudi Kaiser 

  • 3. April
    Claudia Kaiser
    • Hallo Stephan,
      seit einer Weile verfolge ich nun deinen Blog. Aber je mehr ich in deiner Seite stöbere und je mehr ich erfahre, umso mehr häuft sich dann doch das "mulmige Gefühl"... Hast du dir schon einmal das Gelenk ausgerenkt? Wie schnell kann das herausspringen? Die Ärzte haben behauptet, dass man nach der OP wieder reiten könnte. Was ist deine Einschätzung? Und vor allen Dingen: Wie fühlt es sich an mit dem künstlichen Gelenk? Ist das Gefühl zu Laufen für dich so, wie mit deinem eigenen Gelenk oder spürst du es als Fremdkörper? Deine erste OP ist ja auch noch nicht so lange her und jetzt schon die 2. OP. Wow. Wie schnell vergeht der Wundschmerz?
      LG, Claudi

  • 3. April
    Stephan Frank
    • Hallo Claudia!
    • Es freut mich, dass dir mein Blog ein paar Informationen gibt. Für mich ist es so, dass ich nach der 1. OP sofort schmerzfrei war...
    • eine Sannung in dem operieretn Bereich hbe ich schon gespürt, aber dabei von Schmerzen zu reden, wäre übertrieben...
    • natürlich hast die ersten Wochen, bei mir waren es etwa 2 Teilbelastung, läufst an Unterrmgehstützen und in der Reha wurde ich ab dem 3. Tag auf Vollbelastung eingestuft, aber das Ganze unter Zuhilfenahme von Unterrmgehstützen...
    • Dabei geht es in erster Linie auch um das durch die Schonhaltung entstandene Gangbild...dmit dieses mittelfristig wieder sauberer wird, sprich sauberes Abrollen und nicht ein Laufen über das komplette Becken, sondern nur über die Hüfte
    • ich habe mir selbst noch keine Luxation zugezogen...sprich Ausrenkung...
    • melde mich gleich wieder...physio gerade gekommen

  • 3. April
    Stephan Frank
    • wenn man sich da an die Grundregeln hält, nicht über 90 grad Oberkörper zu Oberschenkel, keine Überkreuzung der Knie passiert eigentlich nix...
    • wenn man sich etwas mit der funktion des Hüftgelenks beschäftigt weiß man wo die Gefahrenpunkte liegen...
    • zum Thema fühlt man den Fremdkörper...nein...nach ca. 5 Wochen nach der OP linke Seite und das war wirklich meine absolute schwache Seite,mit erheblichen Bewegungseinschränkungen und Versteifung, konnte ich ohne Krücken laufen

  • 3. April
    Stephan Frank
    • nach 6 Wochen bin ich komplett ohne Krücken gelaufen..
    • Wundschmerz hatte ich links überhaupt nicht, rechts viellcit 1 Tag, aber auch nur ganz minimal

  • 3. April
    Claudia Kaiser
    • Hm... das klingt jetzt doch wieder etwas beruhigend. Meine größte Sorge ist, dass das Leben mit künstlichem Hüftgelenk einfach nicht mehr das ist, wie es vorher war. Auf der anderen Seite: du weißt ja selber, wie sich das "Voher" anfühlt und ich habe das jetzt bis zum Anschlag herausgezögert. Heißt: mein Gelenk ist permanent ausgerenkt. Selbst Opiate können den Schmerz nicht mehr lindern. Du hast das in deinem Blog verdammt treffend beschrieben. Man reagiert nur noch. Ich drück dir jedenfalls weiterhin die Daumen und lese mich durch deinen Blog. Danke, dass du so viele wichtige Infos bereitstellst. Wie heißt es hier so schön: OBEN BLEIBEN!! Wünsch dir noch einen schönen Tag. LG, Claudi

  • 3. April
    Stephan Frank
    • Danke dir...
    • werde in Zukunfu für Betroffene Kurse und Infoveranstaltungen anbieten...arbeite gerade was aus...

  • 4. April
    Claudia Kaiser
    • Klingt interessant - ich bleibe auf jeden Fall an deinem Blog dran. Die Infos sind spitze!
      Noch 7 Wochen bis Tag-X...

  • 13. April
    Stephan Frank
    • Hallo Claudia! Bin schon in der Reha in Bad Nauheim . Kann schon ohne Krücken laufen. Was treibst du so. Habe heute schon meinen Rundgang hier gemacht. Bin ein wenig bekannt wie ein bunter Hund. Durch meinen Blog... Kannst dich gerne mal melden. 0160/99000165 oder ...Liebe Grüße Stephan

  • 13. April
    Claudia Kaiser
    • Bunter Hund ist gut. Lach! Du hast aber auch nen super Blog. Lob Lob! Lese immer wieder darin und hab ihn immer noch nicht durch.
      Wow - ohne Krücken - so schnell. Und wie ist das Laufen jetzt? Ist das wackelig oder als ob nix wäre? Ich quäle mich jetzt noch bis zum meinem Termin durch die Tage. Die Hölle. Jeden Morgen der selbe Kampf bis endlich die Tabletten wirken... Wie ist das eigentlich mit dem Bewegungsradius. Am Anfang darf man ja nicht über 90° kommen. Wird das irgendwann besser? Wie weit geht das dann? Wieder ganz normal? Normal wäre: Knie und Schulter (oder Brust) in Kontakt. Hab echt Angst, dass ich hinterher steif wie ein Stock bin. Das wäre der GAU. Ich ruf dich mal die Tage an.
      Wünsch dir weiter so schnelle Erfolge 
      LG, Claudi

  • 13. April
    Stephan Frank
    • Hallo Claudia. Danke für das Lob...wann bist du denn dran. Das mit den 90 Grad stimmt. Muss oder sollte man sich dran halten.Meine rechte Seite ist meine gute Seite, sprich meine starke Seite. Ne groß Wackeln ist nicht der Fall. Kann schon gut belasten nach ca. 14 Tagen. Die haben blöd geschaut hier als sie mich gesehen haben. Wo lässt du dich operieren. Ja wünsche dir auch alles Gute für die OP. Und freue mich auf deinen Anruf. Morgen Mittag bis Sonntag Nachmittag fahre ich nochmal heim. Sonntag Abend wieder hier. Nachher gehe ich erst mal schwimmen und mache für mich Aquajogging. Bis bald. Liebe Grüße Mr. TITAN Stephan

  • 16. April
    Claudia Kaiser
    • Bei mir wird's am 22.05. in Göppingen soweit sein. Reha dann in Bad Urach. Aber die Sache mit den 90° klingt nicht gut. Muss ich jetzt meine Kletterausrüstung verkaufen??? Mit einem Bein das man nicht über 90° abwinkeln kann, fange ich nichts an :-(((( Heul. Melde mich heut Abend bei dir (meistens hat man ja tagsüber Anwendungen...)
      LG, Claudi

  • 21. Mai
    Claudia Kaiser
    • Hi Stephan, morgen um 7:00 geht's los. Drück mir die Daumen! Sie werden den Schnitt vorne machen und versuchen keine Sehnen und Muskeln durchzuschneiden. Versprechen wollten sie es allerdings nicht....
      Wie läufts bei dir? Schmerzfrei? Kondensstreifen ziehend ? Alles schon wieder normal oder noch kräftige Einschränkungen?
      Grüßle, Claudi

  • 21. Mai
    Stephan Frank
    • HI...bei mir ist alles TOP! Bin schon unterwegs als Motivationscoach...erste Veranstaltung bereits hinter mir...
      Gestern und heute jeweils 2 Stunden Rad gefahren. Nordic Walking auch schon gemacht. 5 km...es geht also vorwärts...wir hoffen dass es bei dir auch gut wird...dann alles gute für deinen neuen Weg...viel Erfolg und viele positive Gedanken...bald hast du ein Leben ohne Schmerzen...Liebe Grüße Stephan

  • 30. Mai
    Claudia Kaiser
    • Sodele... es ist vollbracht. Läuft im Moment noch nicht so gut. Da der Chirurg die Dysplasie ausgeglichen hat, ist meine interne Wasserwaage verschoben und ich falle beim Laufen jetzt nach rechts. Dadurch habe ich im Moment einen Gehfehler und mein ISG brüllt mich an und signalisiert fälschlicherweise, dass die alten Knochen noch drin sind und genauso fühlt es sich an  Besonders nachdem ich herausgefunden hatte, was Oxycodon ist und es abgesetzt hatte. Gestern habe ich die Klinik verlassen - wollte noch einen Tag zuhause verbringen bevor die Reha los geht - und bekomme in der Nacht schlagartig fürchterliche Nesselsucht. Riesige, extrem juckende Quaddeln vom Kopf abwärts über den ganzen Rücken, Arme und Hände. Die Hände schwollen auf doppelte Größe an. Musste dann heute morgen zum Arzt als die Luftröhre auch zuging. Fazit: plötzlich hochgradig allergisch gegen das Schmerzmittel Metamizol, von dem ich 4000mg am Tag erhalte. Schöne Scheiße. ... Morgen in der Reha dürfen die sich erstmal diesem Problem widmen, da ich mich pausenlos kratzen muss... :-(((
      Ich schick dir hier mal die hübschen Vorher-Nachher-Bilder; vielleicht möchtest du die ja für irgenwas verwenden...
      Liebe Grüße, Claudi




  • 31. Mai
    Stephan Frank
    • Hallo Claiudi! Zu dem 1. Schritt kann man ja dann gratulieren. OP überstanden. Dass es noch nicht perfekt it zu diesem Zeitpunkt ist sicher kein Drama. Du schaffst das. Jetzt gehst du mal die Nesselsucht an und dann gehts wieder vorwärts.
      Dein gehfehler beruht mit Sicherheit darauf, dass deine Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen wurde, dadurch kippt man zu der operierten Seite, weil dort die Muskulator es noch nicht schafft es den Bewegungsablauf stabil zu halten. Oft passiert das, wenn bei einer nicht minimalinvasiven OPechnik die Muskulatur durchtrennt wird. Links war es bei mir aber auch minimal vorhanden. Wennn du in der reha die muskulatur wieder aufbaust geht das von alleine wieder weg. Du hast eine Kurzschaftprothese...wurde sie minimalinvasiv eingesetzt, wie lange warst du im krankenhaus...usw. usw. darf ich von dir ein paar dinge für meinen blog verwenden!
      Mach weiter - glaub an dich - bei mir geht s gut, tägliche kleine befindlichkeiten schmeißen mich nicht um. Meine Nochfrau wurde am gleichen Tag operiert - sie läuft mit krücken und hatte auch einige Probleme, muskulär und nerven - das Bein war ca. 3 cm verkürzt, jetzt hat sie im Oberschenkel Empfinfungen wie Kribbeln...daxhte schon es wäre ausgerenkt. Wurde geröntgt. Soweit aber alles ok. Läufst du schon ohne Krücken...
      oder warum kippst du zur Seite. Gute Besserung und denk immer an unser Mottp "Niemals aufgeben!". Werde eine ganze Seminarreihe aufziehen damit...erzähl ich dir aber noch...jetzt werde erst mal etwas gesund...dann greifst du wieder an. Sende dir noch ein paar Heilwölkchen!
      Liebe Grüße Stephan

  • 31. Mai
    Stephan Frank
    • hallo nochmal! habe neue handynr. vorab 0160/99000165...Falls du mal tel möchtest. LG

  • 2. Juni
    Claudia Kaiser
    • hi stephan! klar kannst du die infos und bilder für deinen blog verwenden soviel info schon mal zu dem metamizol, was so gerne verabreicht wird: hab mich informiert und herausgefunden, dass das zeug hoch allergen ist und bei den meisten früher oder später reaktionen hervorruft (bei mir hat's bis zum ausbruch 8 tage gedauert). mein reha-doc kann es nicht verstehen, dass das zeug immer wieder eingesetzt wird. leute, die zu allergien neigen, zeigen meist sofort sehr heftige reaktionen (atemnot, anaphylaktischer schock). eine gute alternative zu metamizol ist arcoxia, was auch gegen die verknöcherung wirkt. die nesselsucht war am 3. tag vorüber. gute ergebnisse erzielte ich jedoch nicht mit cortison sondern erst mit einem histaminblocker.
      zur prothese: mein schnitt ist nur 12 cm lang und ich hatte 3 drainagen (was vom personal aber als ungewöhnlich befunden wurde). es wurde versucht stumpf zum gelenk zu gelangen - hat aber nicht ganz geklappt. der arzt behält sich so etwas zu gunsten eines besseren endergebnisses vor. aber obwohl der muskel durchtrennt wurde, macht er eigentlich, außer einem kleinen zwicken ab und zu, keine probleme. die op hat 60 min gedauert. die wunde ist bestens. fast keine schwellung, kein bluterguss, kein nässen. auch kein fieber. am 3. tag die ersten schritte. am 4. tag schon im park herumspaziert. nach 8 tagen hab ich das kh verlassen. das iliosakralgelenk hat sich mittlerweile auch weitestgehend beruhigt. momentan sind die fäden noch drin - kommen aber am dienstag (nach 14 tagen) raus.
      ohne krücken gehts leider noch nicht. aber das liegt zur zeit immer noch an der humpelei. für mein empfinden ist das linke (operierte) bein jetzt länger als das rechte. natürlich ist das nicht so, aber das gehirn braucht wohl eine weile, um das zu schnallen. daher kippe ich beim laufen jetzt nach rechts um - als hätte man mir links einen keil untergeschoben. gerade laufen klappt nur mit spiegel. aber ich laufe dennoch flüssiger als andere in der reha. wahrscheinlich ginge es auch ohne krücken. allerdings hat man mir dringend davon abgeraten.

      was meinst du mit "täglichen kleinen befindlichkeiten"? hast du noch schmerzen? kannst du schon über die 90°? welche behinderungen hat du noch?
      melde mich die tage mal telefonisch bei dir. danke für die heilwölkchen  liebe grüße, claudi

  • 17. Juni
    Stephan Frank
    • hallo claudi...wie geht es dir...
    • alles OK bei dir...Reha beendet oder noch mittendrin

  • 17. Juni
    Claudia Kaiser
    • Bis Donnerstag noch stationär und dann gehts weiter mit ambulanter Reha. Hab noch Schmerz-Hochs und Tiefs. Das Kreuzbein schleift sich langsam neu ein und wird jetzt besser. Aber zwischendurch ist es manchmal noch richtig autsch. Besonders morgens nach dem Aufstehen. Da brauche ich manchmal noch 2 Stunden, bis es nachlässt. Die Schieflage wird auch besser aber ich habe immer noch einen Rechtsdrall. Beim Laufen ohne Krücken siehts noch aus wie bei einem Pinguin. Man hat mir aber erklärt, das sei normal, da ich vorher schon so lange gehumpelt hätte. Angeblich würde sich das aber mit der Zeit normalisieren. Großartig schwimmen kann man hier nicht, dafür treibe ich mich täglich über eine Stunde im Fitness-Studio herum.
      Hast du eigentlich auch ne Festnetznummer? Wie läuft's bei dir? Schon wieder ganz der Alte?

  • 17. Juni
    Stephan Frank
    • Hi...noch nicht ganz der Alte...wenn ich lange sitze zieht es in der Leiste..beidseitig...nach ein paar Schritten geht es dann. Befindlichkeiten sind hier und da noch vorhanden - Ziehen, stechen, was auch immer ...denke das dauert auch noch...aber ein ganz positives ...ich kann meine geliebte hayabusa -- Motorrad - wieder fahren - 215PS 1398 ccm, 330 Spitze...diese Woche melde ich sie an...da freu ich mich drauf...
      Bie dir das mit dem wackeln hat schon auch etwas mit dem durchtrennten Muskel zu tun...wenn die Kraft wieder da ist, hört das Wippen auf...habe mein IRENA programm noch nicht gestartet...Krankengymnastik auch noch nicht...meine linke Schulter macht Probleme...diese Woche Termin beim Orthopäden...durch die Nierensteine letzte Woche auch noch Termin beim Urologen...
      Lebbe geht aber weiter. drücke dir ganz fest diie Daumen ...und schicke ein paar Heilwölkchen...weißt ja...Niemals aufgeben!
      Würde gerne von dir berichten auf meinem Blog in Form von einem Interview...wärst du damit einverstanden.

      meine Nummer ist die 06044-7610134. Bis die Tage mal...wünsch dir was .
      LG Stephan

  • Claudia Kaiser
    • Hi Stephan, dachte ich lass das Gelenk mal eine Zeit "einwirken" bevor ich ein Fazit abgebe. Wollte eigentlich anrufen, weiß aber nicht, wann für dich die beste Zeit dafür ist 
      Zunächst das Positive: das Gelenk funktioniert einwandfrei und ich bin genauso gelenkig wie vorher (Knie ans Ohr, Schneidersitz... alles prima). Sport klappt auch ohne Probleme: Krafttrainig, Radfahren (hab gestern ne 59,8km Tour gemacht), Motorradfahren (am WE gehts mit der Harley zum Bikeweekend nach Geiselwind - yeah). Alles wunderbar. So und jetzt kommt das große ABER: Stehen und laufen klappt GAR nicht. Durch die Umstellung von schief auf gerade blockieren die ISGs. Nach 5 min stehen oder 15 min laufen gehts los. Das fühlt sich an wie beidseitiges Dauer-Ischias mit Steißbeinbruch und Lendenwirbelsäulen-Vorfall. Als hätte man mir eine Parkkralle in den Allerwertesten implantiert!! Dann muss ich mich sofort hinsetzen und das Ganze ausdehnen. Eigentlich sollte ich ja noch das IRENA-Nachsorge-Programm machen, bekam aber bisher noch keine Termine zugeteilt. Ich glaube auch nicht, dass man dieses Problem mit ein bisschen "Gruppenstrampeln" im Froschteich (=Bewegungsbad) in den Griff bekommt. Hast du bezüglich IRENA-Anwendungen irgendwelche Erfahrungen?? Ich denke darüber nach, ob ich das Programm nicht absagen und den Arzt um Massagetermine oder ähnliches bitten soll oder einen Osteopathen aufsuchen. Sport und Bewegung geht ja nur eben nicht stehend... Auf Nachfragen heißt es immer nur: Jaaaaa, das muss sich erst neu "einschleifen". Wie lange soll denn das noch so gehen? Falls du da einen Tipp dazu hast: Immer gerne  Wie ist das bei dir? Hast du noch Probleme?
      Liebe Grüße, Claudi
      Hab ein Bild aus meinen "gesunden Zeiten" gefunden. SOOOO solls wieder aussehen :-))))
      • Bogen_2.jpg

  • 6. August
    Stephan Frank
    • Hallo Claudi! Hoffe du hattest ein schönes Harley Wochenende...vielen Dank für deine Ausführungen. Schade, dass du noch solche Probleme hast...das liegt an dem durchtrennten Muskel, bis das alles wieder verheilt ist und wieder komplett funktioniert...dadurch fehlt wahrscheinlich die Kraft, das ganze zu stabilisieren. Ich habe ähnliches im Netz gelesen...und auch deshalb mich für eine OP-Methode und Klinik entschieden, wo von vornherein klar ist, dass keine Muskeln durchtrennt werden. Dass sie dich da bis zur OP im unklaren gelassen haben, finde ich für den Patienten nicht fair. Du konntest während der OP schlecht eingreifen und zustimmen...die wussten das sicher vorher. Entweder man kann das oder nicht- das Hüftgelenk freilegen ohne Muskeln zu durchtrennen, dazu benötigt man entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen, es bedarf einer speziellen Lagerung während der OP und es kommt darauf an wo der Schnitt sitzt . In der Rehaklinik waren auch Leute, die den Muskel durchtrennt bekommen haben, das hat sehr wackelig ausgesehen wie die Leute gelaufen sind. Wie gesagt, das hat was damit zu tun, dass die Kraft nicht da ist. Da hätte deine Klinik viel offener mit dir reden müssen. Was soll bitteschön bei einer solchen zierlichen sportlichen Person während der OP passiert sein, was deinen Operateur veranlasst hat, deinen Muskel zu durchtrennen, was er nicht bereits vorher wusste. Meine Vermutung - nicht ausreichende Erfahrungen und auch nicht geschult. In der Klinik, in der ich war, gibt es nur diese einzige Methode - deshalb entscheiden sich Patienten dafür.
      Ist jetzt leider nicht mehr zu ändern - aber schade.
      Zu dem Thema IRENA Programm muss ich sagen, dass ich selbst nach der 1. OP 4 mal da war, dann bin ich bereits das 2. mal operiert worden. Und nach der 2. OP habe ich bis jetzt noch nicht gestartet. Weil es zum einen für mich 45 km Fahrstrecke sind und zum anderen sich der Aufwand nicht lohnt - 20 min Krafttraining im Gerätebereich und 40 min Gruppengymnastik im Wasser oder in der Gymnastikhalle. Ich bin schon relativ fit, habe bereits mehrfach 5 km Nordic Walking gemacht, Radfahren sowieso. Laufen klappt gut muss ich sagen, stehen auch, Radfahren ditto. Selbst auf meine Hayabusa komme ich wieder ohne Probleme.Die Beweglichkeit ist auch viel viel besser geworden. Die rRaft ist auch wieder fast zurück. Beim Radfahren merke ich aber, dass meine Maximalkraft etwas gelitten hat. Ob sie wieder zurückkommt. Ich weiß es nicht. Jetzt kommt bei all den positiven Dingen auch bei mir ein ABER!!! Aber ich habe auch weiterhin Befindlichkeiten im Bereich der Gelenke. Wenn man etwas sensibel veranlagt ist, könnte man es auch als Schmerzen bezeichnen. Es zieht - insbesondere beim Loslaufen nachdem ich gesessen habe. Diese Anlaufbeschwerden ähneln dem Anlaufschmerz den man auch bei Arthrose hat. Wenn ich dann erst einmal ein paar Schritte gelaufen bin geht es. Mein ISG rechts spielt auch ab und an noch verrückt und blockiert. Insbesondere wenn ich mich bequem aufs Sofa lege...Ich hatte jetzt 2 bis 3 Schreck- Situationen, wo ich beim Aufsteigen aufs Rad gedacht habe , jetzt ist was passiert. Bei dem Verdrehen hat sich das in meinem linken Po-Bereich angefühlt wie eine Zerrung oder ein Muskelfaserriß...nach ca. 1 Minute Hoffen und Bangen war es dann aber wieder ok. und ich konnt weiter fahren. Selbstverständlich ist inzwischen die Euphorie über die verschwundenen Arthroseschmerzen und Beweglichkeitseinschränkungen der realen Einschätzung der Gesamtsituation gewichen. Ich spüre momentan schon in einigen Situationen, dass man zwar wieder vieles machen kann, aber eben nicht alles. Man soll nicht mehr so schwer heben - 10 kg soll es ja nicht überschreiten - bei einem künstlichen Gelenk - um die Dauerhaltbarkeit nicht zu gefährden - ich habe 2 künstliche Gelenke. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. Mal einfach so anpacken und schwere Dinge im Haus tragen, anpacken usw. sollte ich besser mal mir aus dem Kopf schlagen. Nie mehr eine süße Braut über die Schwelle tragen (grins). Dann bin ich mir schon bewusst, dass irgendwann eine weitere oder bei mir 2 weitere Operationen nötig sein werden - wenn sich die Titanschäfte lockern. Früher oder später ist das der Fall, besser später natürlich. So ein wenig im Unterbewusstsein ist das wie eine tickende Zeitbombe, die man selber ist. Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und habe sehr viel Lebensqualität dazugewonnen. Du kannst mich selbstverständlich mal anrufen...meine Nummer ist die 0160/99000165 oder Festnetz 06044/7610134.
      Dir ganz liebe Genesungswünsche und lass es so langsam wieder krachen. Wenn ich mal mit dem Moped Richtung Stuttgart fahre machen wir was aus und ich komme mal vorbei.
      Bis die Tage...kann ich unseren offenen Dialog auf meinem Blog veröffentlichen als Erfahrungen...für andere. Muss ja deinen Namen nicht angeben - so wie Claudia K. Dann noch was für dich - meine Noch-Frau wurde ja am gleichen Tag wie du operiert an der linken Hüfte - sie läuft immer noch an Krücken - hat sich auch durch die jahrelange Fehlbelastung und den falschen Bewegungsablauf was angewöhnt, was so leicht nicht wieder abzustellen ist. Und sie hat keinen Muskel durchtrennt bekommen. Aber ihr linkes Bein war durch die Muskelverkürzung - Arthrose bedingt 3 cm kürzer als das rechte. Sie hat auch Befindlichkeiten rund um den operierten Bereich, ist nach wie vor unbeweglich und traut sich nicht viel zu. Ich wünsch dir was...LG Stephan - Mr. Titan

  • 6. August
    Claudia Kaiser
    • Hi Stephan, klar kannst du das alles veröffentlichen (wegen mir auch mit Name, falls mich mal jemand direkt etwas fragen möchte). Ich finde so ein offenes Netz super gut, denn ich hatte viele Fragen, die mir keiner wirklich klar beantwortet hat. Deswegen halte ich es für wichtig, dass sich wenigstens andere ausführlich informieren können. Das Problem mit dem "einrasten" bei längerem Sitzen oder Liegen hab ich auch. Es dauert einfach ein bisschen, bis das Getriebe in Gang kommt (grins). Darüber hinaus hab ich jetzt mal etwas ganz neues ausprobiert: Wenns weh tut - weiter machen. Ich hab bei der Heuernte mitgemacht und für 2 Tage stundenlang Heuballen durch die Gegend geschleift. Am Abend war ich fix und alle und hab mich dann erst mal selber durch die Gegend geschleppt. Das hat sich im Endeffekt aber gelohnt. Genauso hab ichs mit dem Laufen gehalten. 12 kg Mittelalterausrüstung angezogen und den ganzen Tag über den Markt geschlappt. Boah! Aua!!!! Dafür bin ich jetzt die ISG-Schemrzen weitestgehend los - bzw. es hat sich etwas höher in den Lendenwirbelbereich verlagert - aber bei weitem nicht so schlimm. Der Knaller aber ist Harley fahren. Ok - es zwickt oben im vorderen Schenkelbereich, weil da schon vor der OP was abgerissen war, was sie wieder zusammengeflickt haben. ABER: Durch die Vibrationen werden die ISGs feini durchgeschüttelt und super gelockert! 4 Stunden Fahrt bis Geiselwind und du bist schmerzfrei! Am Samstag dann die Stiefel gegen ganz flache Flip-Flops getauscht und den ganzen Tag komplett schmerzfrei umhergestreift! Das Wochenende war super (http://www.bike-and-music-weekend.de/). Geile Shows, jede Menge irre Fahrzeuge und die Stripperinnen durften natürlich auch nicht fehlen. ABER: die Bullen standen 50m vorm Eingang und haben ALLE rausgeholt. Jetzt hab ich eine Anzeige am Hals (120 Euro). Naja... wollte immer schon mal wissen, wie laut meine Harley eigentlich ist... 108 db (grins).
      Das deine Frau noch Krücken braucht ist bei 3cm Ausgleich wohl normal. Bei mir waren es 2cm - hab aber trotzdem zugesehen die Dinger schnell wegzuschmeißen, denn umso schneller kann man das Defizit ausgleichen. Sie wird wahrscheinlich auch noch eine Weile mit jeder Menge Schmerzen leben müssen.
      In diesem Sinne uns allen noch gute Besserung! (grins)
      PS: Komm gern mal vorbei, falls du/ihr in der Nähe seid. Übernachtungsmöglichkeit im Gästebett haben wir auch :-))


Ein offenes Facebook-Gespräch mit einer betroffenen Leidensgenossin und Ex-Schulkameradin - Hüftoperation -  die Zeit vorher und danach!

Wer Fragen hat - einfach posten!

CU

Stephan Frank - Niemals aufgeben!

Sporttagebuch-Update - Die Nordic Walking Sucht oder 5x5 = 25

Hallo!

Ich frage mich seit heute, ob bei mir die Sucht nach Nordic Walking ausgebrochen ist...

Eher eine Hassliebe..viel zu langsam gegenüber früher beim Joggen...viel zu wenig Action...im Gegensatz zum Fahrradfahren...auch viel weniger Tempo...und nicht die Möglichkeit, meine Kraft umzusetzen wie es beim Radfahren möglich ist...das kenne ich noch aus guten alten Marathonzeiten...Laufen ist einfach anders - auch Walking oder Nordic Walking!

Aber irgendwie habe ich jetzt durch die sich einschleichende Regelmäßigkeit erste Trainingseffekte, die ich wahrnehmen kann!

Man muss sich nur darauf einlassen...das habe ich wohl jetzt getan!

Wenn ich jetzt 1 Woche zurückblicke, habe ich seit letzter Woche Mittwoch insgesamt 6 mal die 5km Runde absolviert...

...für nen Extrem-Junkie wie mich, der früher ganz andere Einheiten zurückgelegt hat sicher lächerlich...aber für jemanden der seit diesem Jahr mit 2 künstlichen Titangelenken in den Hüften unterwegs ist (16.01. und 27.03.2012- OP-Termine) ganz ok, denke ich!

Man muss sich andere Ziele stecken - andere Grenzen!

Das ist etwas, was ich noch lernen muss! ich bin zwar gut dabei - ich habe es verstanden - doch nach anfänglicher Euphorie kurz nach den beiden Operationen muss man doch sich erst einmal im Alltag zurechtfinden und sich einen neuen Platz erobern - wo man hingehört!

Neue Wege finden - neue Wege gehen! 

Genau das bringt es auf den Punkt - die Arthrose in beiden Titangelenken hat mich mit meinem Lebensweg an eine Weggabelung gebracht, wo ich mich entscheiden musste - weiter mit Schmerzen, Schmerzmittel und Bewegungseinschränkung oder 2 neue Titangelenke mit den Begleiterscheinungen und Fragezeichen - Haltbarkeit, Belastbarkeit, OP-Risiko, Funktion im Alltag und beim Sport, Sind die Schmerzen weg nach der OP? usw. 

Ich entschied mich wie bekannt für die beiden Operationen - ein deutlicher Gewinn an Lebensqualität ist auf jeden Fall zu verspüren
- der Arthroseschmerz ist weg - leider sind immer noch Befindlichkeiten zu spüren - auch heute wieder nach meinen 5 km - schwer zu beschreiben - rund um den Hüftbereich Wahrnehmungen, Stechen, Ziehen ...
- die Beweglichkeit ist deutlich besser als vor der OP - wenn auch manchmal begleitet durch ein Ziehen oder Stechen...

Ich will nicht klagen - ich muss jetzt erst einmal damit leben und leben macht ja schließlich sehr viel Spaß!

Zurück zum Sporttagebuch!

Das update bringt folgendes zu Tage:

Mittwoch, 22.08.2012 - 5 km Nordic walking
Donnerstag, 23.08.2012 - 5 km Nordic walking
Freitag, 24.08.2012 - 25km Mountainbike 
Samstag und Sonntag, 25. und 26.08.2012 PAUSE 
Montag, 27.08.2012 - PAUSE
Dienstag, 28.08.2012 - 5 km Nordic walking, 25 km Mountainbike
Mittwoch 29.08.2012 - 5 km Nordic walking
Donnerstag 30.08.2012 - 5 km Nordic walking

5x5km = 25 km Nordic Walking
50 km MTB

Bilanz seit Ende der 2. Rehamaßnahme nach der 2. OP


Radfahren: ca. 1.000km seit Ende Juni - auf MTB und Speedbike
Nordic Walking: in den letzten 4 Wochen ca. 60 km 
Schwimmpause: nach Extremswimming während meiner Reha mit bis zu 10 km pro Woche nach den Operationen habe ich erst mal wieder Kachelzählpause benötigt!
-------------------------------------------------------------------------------- Dafür bin ich auch seit Ende Juni nach meiner Nierensteinaktion im Krankenhaus 1500 km Hayabusa (Motorrad) gefahren - soviel wie in den 4 Jahren vorher zusammen - bedingt durch die Arthrose war es mir nicht möglich! 

Ich weiß Motorrad fahren hört sich verdammt einfach an - aber mein Moped hat glücklicherweise 215 PS 1.400 ccm Hubraum...330 km/h Spitze (selbstverständlich fahre ich immer gemäß der Starßenverkehrsordnung) - Jede fahrt ein Abenteuer - sie fährt sich wirklich lammfromm - aber wehe wenn sie losgelassen wird! Ich hatte ein paar heiße Fahrten dabei...gestern abend z.B. meine erste Nachtfahrt mit meiner Maschine...erst einmal wieder an alles gewöhnen! Viele Jahre wollte ich ein richtiger Motorradfahrer oder Biker sein - nicht dass ich nicht einer wäre - nur ich musste mich im Sommer immer entscheiden - Motorrad oder Fahrrad - in meiner heißen zeit als Triathlet hat oft - ganz oft das Fahrrad gewonnen.
Ich war ein Biker und ich bin ein Biker - auf Zweirädern unterwegs zu sein ist Leben pur!

Heute versuche ich etwas entspannter an die Sache heranzugehen...

Man wird ja schließlich älter...und muss sich nicht mehr so viel beweisen!

Bei meinem Nordic Walking Lauf heute sind wieder mal die Gedanken Richtung Ironman abgedriftet...jetzt wo die Paralympics gestartet sind und viele Menschen mit Handicaps tolle herausragende sportliche Leistungen bringen und sich noch nicht aufgegeben haben.

Das habe ich auch  noch nicht!!!

Deshalb die Idee, den Ironman zu finishen - Schwimmen und Radfahren dürfte kein Problem darstellen - außer die Ausdauer sich wieder zu erarbeiten - und den abschließenden Marathon würde ich mit meinen Stöcken als Nordic Walker absolvieren...

Eine interessante Idee...ich werde noch einmal in mich gehen und schauen, ob ich diese Herausforderung wirklich annehmen soll...

Ich werde natürlich darüber berichten ...über mein Ironman-Projekt!

Bis bald eine schöne Zeit - der Herbst hält Einzug - mal sehen wie es weiter geht - es bleibt spannend!

CU Stephan Frank - Niemals aufgeben!

Mittwoch, 29. August 2012

Transporträder versprechen Lust statt Last

15.08.2012
Deutsche satteln auf Lastenfahrräder um - Trend geht hin zur urbanen Mobilität - multifunktionale Einsatzfähigkeit überzeugt auch Briefträger und Fensterputzer

Transporträder versprechen Lust statt Last

Friedrichshafen - Wegen eines Kasten Biers noch schnell mit dem Auto in den Getränkemarkt? Diese Zeiten sind vorbei - der Trend geht zum Lastenfahrrad. Auch Pärchen profitieren davon: das "Flirt-Bike" von "gobaX" verspricht ein geselliges Freizeitvergüngen. Das Unternehmen aus Mössingen, das sich auf Transporträder spezialisiert hat, ist auch auf der diesjährigen Eurobike (29. August bis 1. September) mit dabei und stellt seine Neuheiten in Friedrichshafen zur Schau.

"Immer mehr Menschen satteln von vier auf zwei Räder um und nutzen lieber das Lastenfahrrad als Transportmittel", freut sich Axel Franck, Geschäftsführer von gobaX. Das schwäbische Unternehmen wurde mit dem Ziel gegründet, die Nachhaltigkeit der Mobilität weiter zu fördern. Der Kundenstamm ist vielfältig: "Neben den Apotheken im Umkreis gehören auch Schornsteinfeger und Feuerwehrmänner zu unseren Abnehmern", erklärt der Firmenchef. Aber auch international erfreut sich das Lastenrad steigender Beliebtheit: Gerade bei Postzustellern und Kurierdiensten wird die emissionsfreie Mobilität verstärkt nachgefragt
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"Flirt-Bike" - das Lastenrad für´s Herz

Die Nutzung liegt in allen Bereichen, die mit Transport zu tun haben. Am Anfang lief das Pizzarad wie geschmiert, das nach und nach in seiner Funktionalität optimiert wurde. Daraus ergaben sich verschiedenste Einsatzbereiche, wie den von Betriebs-Technikern mit ihrem Werkzeug oder den Aktentransport von Anwaltskanzleien. Gerade die multifunktionalen Eigenschaften des Lastenfahrrads spornt die vier Köpfe des Unternehmens immer wieder zu verrückten Ideen an. Für die innovative Transportlösung des Lastenrades wurde Axel Franck und seinen Kollegen 2011 auf der Eurobike in Friedrichshafen der Eurobike Award verliehen. Der absolute Publikumsrenner auf der letztjährigen Fahrradmesse: das "Flirt-Bike", das von Hotels für Pärchenausflüge inklusive Picknickkorb zur Verfügung gestellt wird.

Dass sich "die Eine" Hauptzielgruppe von Lastenrädern nicht definieren lässt, meint auch Recep Yesil, Urban Product Manager Europe der Firma Specialized: "Die richtigere Frage wäre, wie würden wir Lastenräder beschreiben. Es gibt unterschiedliche ‚Lasten’, die ein Radfahrer befördern will. Und die Möglichkeiten gehen hierfür von einer Hüfttasche bis zu Fahrradanhängern und eben Lastenräder, wie man sie heute gemeinhin versteht." Die Zielgruppen gehen dementsprechend auch in zwei Richtungen. "Auf der einen Seite mittlere bis große Unternehmen, die die Räder auf ihrem Campus oder zur Belieferung von Kunden nutzen. Auf der anderen Seite aber auch hauptsächlich städtisch ansässige Radfahrer, die das Lastenrad als Autoersatz für kurze Strecken bis maximal zehn Kilometer begreifen und es auch als solches nutzen."

Das Transportfahrrad als Autoersatz?

Steigende Automobilkosten, horrende Benzinpreise und wachsendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung bieten eigentlich die optimalen Voraussetzungen für den Einsatz von Lastenrädern. Trotzdem ist es laut Recep Yesil noch nicht so weit, dass sich das Transportrad auf deutschen Straßen behaupten kann: "Städtebauliche und verkehrstechnische Maßnahmen, welche ganz allgemein die Mobilität in der Stadt in Richtung Fahrrad lenken, fördern diese Tendenz. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis das Lastenrad als Autoersatz in den Köpfen angekommen ist, seine kulturelle Revolution hinter sich gebracht und die wohlverdiente, gesellschaftliche und massentaugliche Akzeptanz gefunden hat." Immer mehr Hersteller setzen inzwischen auf die "Lust an der Last" und präsentieren ihre Neuheiten auf der internationalen Fahrradmesse am Bodensee.

Die Eurobike hat an den Fachbesuchertagen von Mittwoch, 29. August bis Freitag, 31. August von 8.30 bis 18.30 Uhr und am Publikumstag, Samstag 1. September von 9 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eurobike Demo Day findet am Dienstag, 28. August von 10 bis 17 Uhr im Allgäu, Gemeinde Argenbühl statt.  (eurobike)

Einfallsreichtum treibt Fahrradbranche an

13.08.2012
Auf der Weltleitmesse in Friedrichshafen sind vom 28. August bis zum 1. September 2012 pfiffige und außergewöhnliche Ideen zu sehen - E-Bikes werden mit Finessen verfeinert - Fahrradkomponenten aus Holz erstaunen

Einfallsreichtum treibt Fahrradbranche an

Friedrichshafen - Ein Fahrrad hat typischerweise zwei Räder, einen Lenker und einen Sattel. Bei der weiteren Gestaltung jenseits dieser Fixpunkte, zeigt die Fahrradindustrie im kommenden Modelljahr viel Einfallsreichtum, wie einige ausgefallene Neuheiten auf der internationalen Weltleitmesse Eurobike vom 28. bis 1. September 2012 belegen.

2013 wird bunt. Zumindest was die Modell- und Typenvielfalt im Fahrradmarkt angeht. Ein bemerkenswertes Novum kommt aus der E-Bike-Ecke: So mancher Rennradler oder Mountainbiker wird sich schon gewünscht haben, für die letzten Kilometer vor der Passhöhe noch ein frisches Paar Beine in Petto zu haben. Diesen Wunsch hat sich der Antriebshersteller Vivax schon seit einigen Jahren zum Geschäftszweck gemacht. Auf der Eurobike stellen die Österreicher nun ihre 2013er Modellgeneration vor, bei der erstmals besonders leichte Carbon-Rahmen mit der unsichtbaren Antriebseinheit von Vivax im Tretlagergehäuse bestückt werden. Das Ergebnis sollen E-Rennräder und -Mountainbikes in bisher unerreichter Leichtigkeit sein.

E-Bikes werden 2012 übrigens bei nahezu allen Fahrradherstellern auf der Eurobike zu sehen sein. Und natürlich wird gerade auch in diesem boomenden Markt weiter geforscht und entwickelt. Ein ungewöhnliche, gleichzeitig aber auch sehr elegante Antriebslösung stellt der niederländische E-Bike-Ausrüster Protanium vor, zu sehen etwa an den neuen Modellen der Marke Diavelo: Einen sichtbaren Front-, Heck- oder Mittelmotor sucht das Auge hier vergebens. Der Elektroantrieb wurde stattdessen in einer Kardanwelle untergebracht, die die Tretkraft des Fahrers ans Hinterrad liefert und gleichzeitig die Kettenstrebe des E-Bike-Rahmens ersetzt.

Auch sehr traditionelle Fahrradtypen mit einigen technischen Updates erobern ein neues Anwendungsspektrum. Wie etwa Lastenräder, die im Zeitalter des Klimaschutzes von immer mehr Unternehmen als clevere Alternative für den urbanen, gewerblichen Einsatz wiederentdeckt werden. Aber auch zeitgeistige Familien finden immer mehr Gefallen an den flotten Last(draht)eseln. Vor allem wenn sie so stylish und modern wie das neue Modell Load Hybrid von Riese und Müller angerollt kommen. Mit E-Antrieb, Vollfederung und modularem Ladeflächenkonzept soll das erste Lastenrad-Modell des Darmstädter Premium-Anbieters diese Kategorie neu definieren. Die spannende Alternative zum Familien-Zweitwagen ist zudem in der Mitte teilbar und somit selbst im hohen Maß transportabel.

Apropos Wiederentdeckung: Als die M1 Sporttechnik GmbH 1994 ihre Premiere auf der Eurobike feierte, hatte das Münchner Unternehmen mit dem viel beachteten Modell Magma einen der ersten Carbon-Rahmen in Monocoque-Bauweise im Messegepäck. Was damals eine Revolution auf dem Fahrradmarkt war, ist heute der technische Standard für hochwertige Carbon-Rahmen. Auf der Eurobike 2012, also fast 20 Jahre später, feiert M1 Sporttechnik nun das Eurobike-Comeback. Mit dabei ist eine Neuauflage des legendären Magma. Geblieben ist die besondere Optik des Bikes, unter dem Lack steckt jedoch modernste Kohlefaser-Technik aus dem 21. Jahrhundert. Die bayrischen Carbon-Spezialisten werden zudem auch einige ausgefallene neue Entwicklungen bei ihrem Comeback am Eurobike-Stand zeigen, wie etwa das zerlegbare Carbon-Citybike Secede, das auf Wunsch auch mit einem Elektroantrieb ausgerüstet werden kann.

Wem Carbon zu technisch und E-Bikes zu modern sind, der sollte auf der Eurobike am Stand des italienischen Fahrradteile-Schreiners Cerchi Ghisallo vorbeischauen. Richtig gelesen: Schreiner. Schon seit 1940 fertigt das Familienunternehmen am Lago di Como Fahrradkomponenten aus Holz. Insbesondere die Felgen aus Holz haben dabei in der Rennradszene mit ihrem Komfort und ihrer dennoch hohen Stabilität bereits viele Fans gewonnen.

Wer außergewöhnliche Neuheiten sucht, wird also auch auf der Eurobike 2012 sicher wieder fündig. Die Branchen-Leitmesse am Bodensee startet am 29. August 2012 auf dem Messegelände Friedrichshafen. Am letzten Messetag, also am Samstag 1. September 2012, ist die Messe zudem auch für das bike-interessierte Publikum geöffnet. Weitere Informationen auch unter www.eurobike-show.de.