Die Geburt des Mr. Titan
So entstehen Helden...
...wenn man den Kampf mit sich selber gewinnt...lange Zeit habe ich mein Schicksal nicht angenommen. Immer wieder konnte ich es mental nicht verkraften diese OP machen zu lassen. Nicht wegen Angst vor der OP als solche, sondern wegen der Engültigkeit.
Immer wieder habe ich versucht jeden noch so raren guten Moment als Anlass dazu zu nehmen, mir vorzustellen, wie gut doch alles ohne OP werden könnte.
Auf der anderen Seite haben mir meine Gedanken immer wieder einen Streich gespielt im Umgang mit den täglichen Schmerzen.
Auf der einen Seite stand der Triathlet, Marathonläufer und Grenzgänger - der die Kontrolle über seinen Körper hat und dessen Wille alles steuert, auch über die Schmerzgrenzen hinaus - der jahrelang getönt hat, die Schmerzen sind meine Freunde - und jetzt aber gar nicht damit umgehen kann, wo sie mich tagtäglich besucht haben, rund um die Uhr - auf der anderen Seite stand der Kranke, der sich vor sich selbst versteckt hat, der durch die Schmerzen immer weniger Bewegung in seinem Leben zugelassen hat.
Ein innerer Kampf, den niemand gewinnen konnte.
Erst jetzt nachdem ich mich innerlich dazu entschlossen hatte, die Operation durchführen zu lassen - immerhin ging es um eine Amputation eins kranken defekten Gelenks - habe ich erkannt nur so eine Chance auf ein neues Leben zu bekommen.
Ich bin echt richtig stolz auf mich, auch wenn die Entscheidung mir noch so schwer gefallen ist.
Ich weiß auch dass viele Menschen Probleme haben, sei es gesundheitlicher oder sonstiger Natur, nur wir Sportler und Triathleten besonders neigen dazu durch die Grenzgänge, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen.
Das in sich hinein hören, Signale des Körpers emofangen und deuten, das ist es was ich selbst durch den Sport gelernt habe.
Und hier war ich jetzt seit langer Zeit an einem Punkt, der mich hat schier verzweifeln lassen, Stillstand war eingetreten, im wahrsten Sinne des Wortes, Stillstand bedeutet Tod, das war mein Credo und trotz alles Wissens war es mir nicht gelungen mit dem Krankheitsbild Arthrose umzugehen.
Ich stocherte im Dunkel nach jedem Grashalm, doch oft blieb nur der Weg zum Schmerzmittel. Der Griff zu Schmerztabletten vernebelte aber zusätzlich die Wahrnehmug. Es ging nicht mit, aber auch nicht ohne sie.
Wir wissen alle dass wir erst dann handeln, wenn nix mehr geht. So was das bei mir letztlich auch, jeder Schritt ein Treffer. Ich musste mich entscheiden, weiter Schmerzen mit eigenem Gelenk oder keine Schmerzen mit eigenem Titangelenk. Und so wurde aus mir Mr. Titan.
Entschieden am Freitag, den 13. und am 16.01.2012 in die Tat umgesetzt.
Konservatives Titan-Gelenk mit langem Schaft aus folgenden Bestandteilen: Titanschaft, Titanpfanne, Gleitpaarung-Keramikkopf, Polyethylen-Inlay.
Ich bin froh, dass ich mich gegen 2 Orthopäden durchsetzen konnte, die bei mir die McMinn-Methode anwenden wollten. Bei der McMinn-Methode wird der Gelenkkopf mit einem Metallkopf überkront und die Gelenkpfanne wird durch eine Metallpfanne ersetzt. Hört sich auf den ersten Blick gar nicht so schlecht an, es wird quasi der eigene Gelenkkopf fast komplett erhalten, was bei einer späteren Operation den Vorteil hat, dass noch fast das ganz Körper eigene Gelenk vorhanden ist. Der große Nachteil ist aber der Metallabrieb, der durch die Kombination Metall/ Metall entsteht. Diese Metallionen führen laut Fachpresse und Expertenmeinung zu Entzündungen und allergischen Reaktionen bis hin zum Absterben des Oberschenkelhalses usw. , wodurch bedingt eine weitere Operation notwendig wird und dann doch eine TEP (Totalendoprothese) eingesetzt werden muss. Diese Tatsache und die fehlenden Erfahrungswerte, was die Dauerhaltbarkeit der McMinn-Prothese betrifft, haben mich dazu bewogen, eine konservative Prothese zu wählen, jedoch durch eine moderne, minimalinvasive, muskelschonende Operation eingesetzt.
Genau das gibt es hier in Braunfels - konservativ und doch modern. Ich habe auch einige Ärzte und Kliniken aufgesucht, die z.B. bei der OP Muskeln durchtrennen müssen, was einer schnellen Genesung schon entgegen wirken kann. Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, dass das OKB in Braunfels jährlich ca. 500 Hüftprotesen installiert, das heißt der Operateur verfügt über die notwendige Routine und man ist nicht das Versuchskaninchen von einer Klinik, die jährlich vielleicht nur 50 OP's durchführt. Des weiteren bleibt der Patient im OKB bis zum Ziehen der Fäden stationär. Das habe ich auch anders kennen gelernt. Es gibt Kliniken, wo man bereits nach einer Woche entlassen wird, die Fäden werden dann in der Reha gezogen. Hört sich erst mal gut an für jeden, der eh keine große Lust auf Krankenhäuser hat, der Heilungsprozess selber nimmt deswegen trotzdem nicht weniger Zeit in Anspruch. Wenn es zu Komplikationen kommen sollte ist man hier zumindest noch stationär und die Klinik übernimmt auch ganz klar die Haftung und zieht die Fäden erst, wenn die Operationswunde auch geschlossen ist. Auch dies ein Punkt der Verlässlichkeit und des Vertrauens finde ich! Last but not least entscheidet bei so einer komplexen Operation ganz einfach das Vertrauen in die Kompetenz des Operateurs. Die erste Kontaktaufnahme über Herrn Dr. Kobler im persönlichen Beratungsgespräch wie auch ein besuchter Infoabend, wo Herr Dr. Kobler zusammen mit Herrn Dr. Rosen von der Anästhesie haben mich überzeugt. Mein Operateur Oberarzt Brade hat ebenso sehr kompetent seinen Job erledigt, was ich aus jetziger Sicht sagen kann. Die Schwestern und Pfleger, insbesondere Nachtschwester Kerstin, die uns heute Nacht auf der Wachstation betreut hat, haben bis dato einen positiven Eindruck hinterlassen. Gerade vor kurzem durfte ich meinen Physiotherapeuten Pascal kennen lernen - ein junger Mann -
ich denke wir kommen gut miteinander aus.
Also erst mal alles richtig gemacht bis hier...ich halte euch auf dem Laufenden...
CU Stephan Frank
So entstehen Helden...
...wenn man den Kampf mit sich selber gewinnt...lange Zeit habe ich mein Schicksal nicht angenommen. Immer wieder konnte ich es mental nicht verkraften diese OP machen zu lassen. Nicht wegen Angst vor der OP als solche, sondern wegen der Engültigkeit.
Immer wieder habe ich versucht jeden noch so raren guten Moment als Anlass dazu zu nehmen, mir vorzustellen, wie gut doch alles ohne OP werden könnte.
Auf der anderen Seite haben mir meine Gedanken immer wieder einen Streich gespielt im Umgang mit den täglichen Schmerzen.
Auf der einen Seite stand der Triathlet, Marathonläufer und Grenzgänger - der die Kontrolle über seinen Körper hat und dessen Wille alles steuert, auch über die Schmerzgrenzen hinaus - der jahrelang getönt hat, die Schmerzen sind meine Freunde - und jetzt aber gar nicht damit umgehen kann, wo sie mich tagtäglich besucht haben, rund um die Uhr - auf der anderen Seite stand der Kranke, der sich vor sich selbst versteckt hat, der durch die Schmerzen immer weniger Bewegung in seinem Leben zugelassen hat.
Ein innerer Kampf, den niemand gewinnen konnte.
Erst jetzt nachdem ich mich innerlich dazu entschlossen hatte, die Operation durchführen zu lassen - immerhin ging es um eine Amputation eins kranken defekten Gelenks - habe ich erkannt nur so eine Chance auf ein neues Leben zu bekommen.
Ich bin echt richtig stolz auf mich, auch wenn die Entscheidung mir noch so schwer gefallen ist.
Ich weiß auch dass viele Menschen Probleme haben, sei es gesundheitlicher oder sonstiger Natur, nur wir Sportler und Triathleten besonders neigen dazu durch die Grenzgänge, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen.
Das in sich hinein hören, Signale des Körpers emofangen und deuten, das ist es was ich selbst durch den Sport gelernt habe.
Und hier war ich jetzt seit langer Zeit an einem Punkt, der mich hat schier verzweifeln lassen, Stillstand war eingetreten, im wahrsten Sinne des Wortes, Stillstand bedeutet Tod, das war mein Credo und trotz alles Wissens war es mir nicht gelungen mit dem Krankheitsbild Arthrose umzugehen.
Ich stocherte im Dunkel nach jedem Grashalm, doch oft blieb nur der Weg zum Schmerzmittel. Der Griff zu Schmerztabletten vernebelte aber zusätzlich die Wahrnehmug. Es ging nicht mit, aber auch nicht ohne sie.
Wir wissen alle dass wir erst dann handeln, wenn nix mehr geht. So was das bei mir letztlich auch, jeder Schritt ein Treffer. Ich musste mich entscheiden, weiter Schmerzen mit eigenem Gelenk oder keine Schmerzen mit eigenem Titangelenk. Und so wurde aus mir Mr. Titan.
Entschieden am Freitag, den 13. und am 16.01.2012 in die Tat umgesetzt.
Konservatives Titan-Gelenk mit langem Schaft aus folgenden Bestandteilen: Titanschaft, Titanpfanne, Gleitpaarung-Keramikkopf, Polyethylen-Inlay.
Ich bin froh, dass ich mich gegen 2 Orthopäden durchsetzen konnte, die bei mir die McMinn-Methode anwenden wollten. Bei der McMinn-Methode wird der Gelenkkopf mit einem Metallkopf überkront und die Gelenkpfanne wird durch eine Metallpfanne ersetzt. Hört sich auf den ersten Blick gar nicht so schlecht an, es wird quasi der eigene Gelenkkopf fast komplett erhalten, was bei einer späteren Operation den Vorteil hat, dass noch fast das ganz Körper eigene Gelenk vorhanden ist. Der große Nachteil ist aber der Metallabrieb, der durch die Kombination Metall/ Metall entsteht. Diese Metallionen führen laut Fachpresse und Expertenmeinung zu Entzündungen und allergischen Reaktionen bis hin zum Absterben des Oberschenkelhalses usw. , wodurch bedingt eine weitere Operation notwendig wird und dann doch eine TEP (Totalendoprothese) eingesetzt werden muss. Diese Tatsache und die fehlenden Erfahrungswerte, was die Dauerhaltbarkeit der McMinn-Prothese betrifft, haben mich dazu bewogen, eine konservative Prothese zu wählen, jedoch durch eine moderne, minimalinvasive, muskelschonende Operation eingesetzt.
Genau das gibt es hier in Braunfels - konservativ und doch modern. Ich habe auch einige Ärzte und Kliniken aufgesucht, die z.B. bei der OP Muskeln durchtrennen müssen, was einer schnellen Genesung schon entgegen wirken kann. Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, dass das OKB in Braunfels jährlich ca. 500 Hüftprotesen installiert, das heißt der Operateur verfügt über die notwendige Routine und man ist nicht das Versuchskaninchen von einer Klinik, die jährlich vielleicht nur 50 OP's durchführt. Des weiteren bleibt der Patient im OKB bis zum Ziehen der Fäden stationär. Das habe ich auch anders kennen gelernt. Es gibt Kliniken, wo man bereits nach einer Woche entlassen wird, die Fäden werden dann in der Reha gezogen. Hört sich erst mal gut an für jeden, der eh keine große Lust auf Krankenhäuser hat, der Heilungsprozess selber nimmt deswegen trotzdem nicht weniger Zeit in Anspruch. Wenn es zu Komplikationen kommen sollte ist man hier zumindest noch stationär und die Klinik übernimmt auch ganz klar die Haftung und zieht die Fäden erst, wenn die Operationswunde auch geschlossen ist. Auch dies ein Punkt der Verlässlichkeit und des Vertrauens finde ich! Last but not least entscheidet bei so einer komplexen Operation ganz einfach das Vertrauen in die Kompetenz des Operateurs. Die erste Kontaktaufnahme über Herrn Dr. Kobler im persönlichen Beratungsgespräch wie auch ein besuchter Infoabend, wo Herr Dr. Kobler zusammen mit Herrn Dr. Rosen von der Anästhesie haben mich überzeugt. Mein Operateur Oberarzt Brade hat ebenso sehr kompetent seinen Job erledigt, was ich aus jetziger Sicht sagen kann. Die Schwestern und Pfleger, insbesondere Nachtschwester Kerstin, die uns heute Nacht auf der Wachstation betreut hat, haben bis dato einen positiven Eindruck hinterlassen. Gerade vor kurzem durfte ich meinen Physiotherapeuten Pascal kennen lernen - ein junger Mann -
ich denke wir kommen gut miteinander aus.
Also erst mal alles richtig gemacht bis hier...ich halte euch auf dem Laufenden...
CU Stephan Frank
1 Kommentar:
Mr.Titan;Cooler neuer Titel für Dich Stephan ;-)
Ich hoffe es geht so gut weiter und auch der Rest Deines Körper wírd wieder Titanen fit!!!
Freu mich schon auf einen Besuch bei Dir und bis dahin:Beste Grüße ;-)
Sascha
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