Good Morning Hawaii!"Dig Me Beach": Der Showroom des Ironman
Wenn die ersten Sonnenstrahlen das Wasser in der Bucht von Kailua-Kona in gleißendes Licht tauchen, ist es am sonst so beschaulichen "Dig Me Beach" mit der Ruhe endgültig vorbei. Eine Woche vor dem Start zum Ironman Hawaii erwacht das Leben an dem kleinen Fleckchen Sand im Zentrum von Kailua-Kona - nur wenige Meter vom späteren Ziel des Ironman Hawaii entfernt.
Schon um sechs Uhr morgens schlurfen die Frühaufsteher unter den Athleten voller Trainingseifer den legendären Alii Drive entlang zum beliebtesten Treffpunkt der gesamten Ironmanwoche. Kaum 50 Quadratmeter misst der; für ein Handtuch ist am wohl kleinsten und ganz sicher berühmtesten Strand im Triathlon kein Platz - schon gar nicht für einen Sonnenschirm. Doch den braucht dort auch niemand.
Der Strand, der die Triathlonwelt bedeutet
Auch Andreas und Michael Raelert, die beiden deutschen Mitfavoriten, nicht. Mit zwei schnittigen Motorollern haben sie sich kurz nach sieben Uhr auf den Weg zum morgendlichen Schwimmtraining gemacht. Noch etwas müde, aber guter Dinge inspizieren die beiden Deutschen zum ersten Mal in diesem Jahr jenen Mini-Strand, der - zumindest im Triathlon - die Welt bedeutet. Ein Foto hier, etwas Smalltalk da - man kennt die Raelerts in Kona. "Ihr seid meine absoluten Favoriten", ruft ihnen ein amerikanischer Agegrouper zu, der zur Belohnung einen gemeinsamen Schnappschuss mit nach Hause nehmen darf. Und während sich die beiden Superstars etwas abseits für ihre lockere 4-Kilometer-Einheit startklar machen, tummeln sich entlang der leuchtend roten Bojen schon unzählige Athleten aus aller Herren Länder - Profis wie Agegrouper. Eine Kette aus bunten Badekappen zieht sich hinaus bis zu letzten sichtbaren Streckenmarkierung. Der Pazifik brodelt - dabei sind es noch sechs Tage bis zum Startschuss. Doch die morgendliche Trainingseinheit auf der freigegebenen Schwimmstrecke ist Pflichtprogramm. Sie gehört für die etwa 1.800 qualifizierten Athleten einfach dazu.
Am "Dig Me Beach" will jeder schon einmal zeigen, was er dran und drauf hat. Die einen zwängen sich dafür in ihre hautengen Schwimmanzüge, andere stürzen sich in der guten alten Speedo oder im Bikini in die türkisblauen, aber in diesem Jahr noch ungewöhnlich ruhigen Fluten am Pier von Kona. Wieder andere machen es sich einfach auf der Kaimauer bequem und beobachten das bunte Treiben - oder die Meeresschildkröten, die sich den Strand jedes Jahr in der Woche der Ironman World Championships mit Hunderten hochmotivierten Zweibeinern teilen müssen. Nach drei Stunden ist die tägliche Strand-Show meist schon wieder vorbei. Viele Frühsportler verkrümeln sich dann in eins der vielen Cafés entlang des Alii Drive oder nutzen den Morgen gleich für einen kurzen Trainingslauf - gern auch mit freiem Oberkörper - zurück zum Hotel. Andere schwingen sich direkt auf ihre Zeitfahrmaschinen. Fürs nächste Schaulaufen - auf dem Queen K Highway in Richtung Hawi. (trimag)
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