Galway, Köln, ZofingenDie Sieger und Verlierer des Wochenendes
Beim Cologne Triathlon Weekend blieben fünf der sechs Siege in Deutschland. Nicole Woysch und Christian Nitschke gewannen das Langdistanzrennen in der Domstadt. Woysch rehabilitierte sich bei ihrem souveränen Erfolg nach 9:37:23 Stunden für ihren unglücklichen vierten Platz beim Ostseeman. Nitschke, der sich Anfang August in Glücksburg zum vierten Sieg gequält hatte, setzte sich am Rhein nach 8:38:03 Stunden knapp gegen Lokalmatador Till Schramm durch.
Mitteldistanz: Bittner vor Coenen
Das Rennen über die Mitteldistanz gewann Nitschkes TBB-Teamkollege Per Bittner, der im Vorjahr Andreas Raelert einen harten Kampf geliefert hatte. Der Leipziger setzte sich nach 3:55:06 Stunden klar gegen den Belgier Geert Janssens und Clemens Coenen (Lemgo) durch. Deutlich knapper ging es in der Entscheidung der Frauen zu. Hier hatte Tanja Erath (4:37:20 Stunden, Witten) im Ziel nur eine Minute Vorsprung auf Vanessa Bartsch (Hamburg). Über die olympische Distanz hatte sich schon am Samstag der Pole Marek Jaskolka gegen den Viernheimer Steffen Stegmann durchgesetzt. Annette Jaffke aus Mersch entschied das Rennen der Frauen für sich.
Vansteelant überflügelt seinen Bruder
Für seinen dritten WM-Titel nach 2009 und 2011 musste der Belgier Joerie Vansteelant in Zofingen wieder hart arbeiten. Landsmann Rob Woestenborghs attackierte ihn gleich auf der ersten 5-Kilometer-Schleife. Doch der 30-Jährige hielt dagegen und nutzte beim ersten Wechsel ein Missgeschick seines Gegners. Der fand nämlich sein Rad nicht gleich und verspielte so den erkämpften Vorsprung. Gemeinsam baute das Duo danach seinen Vorsprung aus, schon nach 30 der 150 Radkilometer lagen mehr als drei Minuten zwischen den beiden und ihren Verfolgern. Das kostete Herausforderer Woestenborghs aber offenbar mehr Energie als den Titelverteidiger. Denn der fackelte nach dem zweiten Wechsel nicht lange, forcierte sofort das Tempo und sorgte damit schon früh für die Vorentscheidung. Viereinhalb Minuten knöpfte er dem neuen Vize-Weltmeister auf den 30 finalen Laufkilometern ab. In 6:07:58 Stunden verpasste Vansteelant am Ende seinen eigenen Streckenrekord um 43 Sekunden. In der Liste der erfolgreichsten Powerman-Athleten hat er damit unter anderem seinen verstorbenen Bruder Benny überholt und liegt mit drei Titeln hinter dem Schweizer Olivier Bernhard auf dem zweiten Platz.
Nyström im dritten Anlauf
Bei den Frauen ging der WM-Titel zum ersten Mal nach Skandinavien. Eva Nyström, 2008 und 2011 schon Zweite in Zofingen, schaffte in diesem Jahr den Sprung nach ganz oben. Ihr Schlüssel zum Titel: eine bärenstarke Radleistung. Nach der Hälfte der Distanz übernahm die Schwedin die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht wieder ab. Mehr als sieben Minuten fuhr sie allein auf die spätere Zweitplatzierte Lucy Gossage heraus, sogar fast 20 auf May Kerstens (NED), die sich Bronze holte. Nyström brachte das Rennen dann locker nach Hause - die zweitschnellste Laufzeit reichte. Materialpech hatte Titelverteidigerin Melanie Burke: Wegen eines Kettenrisses büßte die Neuseeländerin viel Zeit ein. Sie wurde am Ende Siebte und landete damit zwei Plätze vor Zofingen-Debütantin Natascha Schmitt. Die Frankfurterin zahlte vor allem auf dem Rad Lehrgeld. Auf den 150 Kilometern verlor sie fast eine halbe Stunde auf die Siegerin.
Foto-Finish in Galway, Potrebitsch Fünfter
Die ersten Punkte fürs Kona Pro Ranking 2013 wurden im irischen Galway verteilt. Gelohnt hat sich der Trip auf die "Grüne Insel" vor allem für die Belgierin Tine Deckers und den Schweizer Jan van Berkel. Denn die gewannen das Rennen und kassierten dafür jeweils 500 Zähler. Deckers hatte in einem schwach besetzten und einseitigen Wettkampf keine Mühe. Satte 17 Minuten musste sie im Ziel auf die zweitplatzierte Irin Eimear Mullan warten. Ganz im Gegensatz zum Rennen der Männer, das mit dem knappsten denkbaren Abstand von einer Sekunde entschieden wurde. Fast vier Stunden dauerte das Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Van Berkel und dem Neuseeländer Terenzo Bozzone. Auf der Zielgeraden hatte der Schweizer das bessere Ende für sich, Landsmann Mike Aigroz sicherte sich den dritten Platz. Georg Potrebitsch verlor schon beim Schwimmen den Anschluss und büßte auf den 90 Radkilometern weitere drei Minuten auf das Führungsduo ein. Am Ende reichte es für den 28-Jährigen noch zum fünften Platz. (trimag)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen