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Dienstag, 4. September 2012

Sind Enzyme die besseren Schmerzmittel?


Sind Enzyme die besseren Schmerzmittel?

Schmerzmittel können fatale Folgen für die Gesundheit haben. Wie steht es mit Alternativen, zum Beispiel der Einnahme von Enzymen? Ein Interview mit dem Internisten Dr. Markus Matula.
Internist Dr. Markus Matula+
Foto: privat
Internist Dr. Markus Matula.
Wenn’s zwickt und sticht, können Schmerzmittel schnell Abhilfe schaffen. Werden Aspirin, Voltaren und Co. aber unkontrolliert eingenommen, kann dies fatale Folgen für Ihre Gesundheit haben. Wie steht es mit Alternativen, zum Beispiel der Einnahme von Enzymen. Ein Interview mit dem Internisten Dr. Markus Matula.

Es scheint, dass der Griff zur Schmerztablette vor dem Startschuss eines Wettkampfs zur Normalität geworden ist?

Es trifft leider zu, dass Hobbysportler im Training und Wettkampf häufig zu Schmerzmitteln greifen. Dabei handelt es sich nicht um ein vom Arzt verordnetes Medikament, zum Beispiel zur Therapie einer Verletzung. Die überwiegende Mehrheit der Sportler und Sportlerinnen nehmen Medikamente ein, um Schmerzen während des Sports und danach zu lindern. Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer des Bonn-Marathons 2009 und des Boston-Marathons 2005 haben sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) vor oder während des Wettkampfes     eingenommen – oftmals sogar in überhöhter Dosierung.

Um welche Medikamente handelt es sich dabei?

Zu den nichtsteroidalen Antirheumatika werden zum Beispiel Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac gerechnet, also Schmerz- bzw. entzündungshemmende Medikamente, die auch ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind.

Was ist dagegen einzuwenden – was sagen Sie als Arzt und Sportler dazu?

Als Sportler antworte ich, dass es sich bei Breitensportveranstaltungen, wie einem Marathon, um ein Freizeitvergnügen handelt. Wer die damit verbundenen Schmerzen nicht ertragen will oder kann, soll daran nicht teilnehmen. Es gibt genügend Laufveranstaltungen, die mit geringeren Anforderungen an die Leidensfähigkeit des Athleten bzw. der Athletin einhergehen. Als Arzt antworte ich, dass die Einnahme von NSAR beim Sport sehr gefährlich sein kann. Dies gilt im Übrigen auch für Sportler, die bereits Schmerzen haben und dennoch meinen, einen Wettkampf bestreiten zu müssen. Das birgt selbstverständlich die gleichen Risiken – und die schmerzlindernde Wirkung hält nicht den ganzen Wettkampf über an.

Nennen Sie uns doch Beispiele für die Risiken!

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Magenschmerzen bis hin zum Magengeschwür mit akuten oder chronischen Blutungen, Einschränkungen der Nierenfunktion bis hin zum akuten Nierenversagen und dauerhafter Schädigung der Nieren. Bei Personen mit bestehendem Bluthochdruck kann die Einnahme von NASR zu krisenhaften und damit gefährlichen Anstiegen des Blutdruckes führen. Diese Nebenwirkungen können prinzipiell bei jeder Anwendung eintreten, bei einer Einnahme vor oder während eines Marathons, der ja an sich schon eine große Belastung des Körpers darstellt, sind Schädigungen von Niere, Magen und Herz-Kreislauf-System allerdings sehr viel wahrscheinlicher und fallen deutlich schwerwiegender aus. Der Grund dafür ist, dass die inneren Organe bei Ausdauersportarten zugunsten der Muskeln weniger durchblutet werden. Dazu kommt noch die Dehydrierung, wodurch vor allem die Nieren empfindlicher auf nichtsteroidale Antirheumatika reagieren.
Internist und Ironman-Finisher Dr. Markus Matula+
Foto: privat
Dr. Markus Matula ist Internist mit eigener Praxis in München und mehrfacher Ironman-Finisher.
Sind den Sportlerinnen und Sportlern die Folgen einer unkritischen Einnahme von NASR bewusst?

Nein – nur ca. 10 Prozent der Sportler informieren sich bei Arzt oder Apotheker über eine korrekte Anwendung, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen der Medikamente. Leider sind die meisten nichtsteroidalen Antirheumatika rezeptfrei verkäuflich. Die fehlenden Kenntnisse über die Medikamente zeigen sich auch in einer Einnahme zum falschen Zeitpunkt, was in der Bonner Marathon-Studie als Ursache dafür angeführt wird, dass die angestrebte Wirkung, nämlich eine Linderung der Schmerzen im letzten Abschnitt des Marathons, nicht eintritt.

Was raten Sie Sportlerinnen und Sportlern, die unter Schmerzen der Gelenke, des Bandapparates oder der Muskeln leiden?

Zunächst ist auf ausreichend Regenerationzu achten. Häufig kann durch Kühlung der betroffenen Gelenke bzw. Bänder nach dem Training ein guter Effekt erzielt werden. Bei hartnäckigen Beschwerden sollte der Orthopäde konsultiert werden, um zum Beispiel Gelenkfehlstellungen oder Beinlängendifferenzen zu erfassen und therapieren, zum Beispiel mit einer Einlagenversorgung. Ergänzend ist oftmals eine gezielte Physiotherapie sinnvoll. In zunehmendem Maße gewinnen auch Enzym-Präparate bei der Therapie vonSportverletzungen und Überlastungserscheinungen an Bedeutung. Diese natürlichen Medikamente besitzen nachgewiesenermaßen einen entzündungshemmenden und schmerzlindernden Effekt. Dabei sind Enzym-Präparate sehr gut verträglich und weisen keine ernsthaften Nebenwirkungen auf. Nichtsteroidale Antirheumatika sollten nur ausnahmsweise und dann nur nach ärztlicher Verordnung eingesetzt werden. (Runners World)

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