Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Sonntag, 11. Dezember 2011

Ein Lebenszeichen von einem Verschollenen - 11.12.2011

Ein Lebenszeichen von einem Verschollenen oder ich will mein Leben zurück!


Ja was soll ich sagen, es kommt immer anders als man denkt! 


Ich hatte in diesem Jahre einige Op-Termine für meine Hüfte, aber jeden habe ich gecancelt, zum einen weil ich immer an das Gute glaube, weil ich Hoffnung habe, dass es besser wird. 


Leider hat der Leidensweg kein Ende genommen und egal wie stark mein Wille auch ist, hier muss er sich einem körperlichen Gebrechen geschlagen geben. 


Auch mein Lebensmotto muss ich hier neu definieren. Vor Jahren als aktiver Triathlet und Marathonläufer und -schwimmer war mein Spruch immer "die Schmerzen sind meine Freunde!" Aus der Sicht von heute muss ich sagen, dass ich die Geister wohl selber gerufen habe. Durch meinen exzessiven Lebenswandel, sehr viel Extremsport, immer süchtig auf der Suche nach mir Selbst und meinen Grenzen, meiner Bestimmung hier auf Erden. nach einigen Jahren des Extremsports, wo ich körperlich auf dem Höhepunkt meines Lebens war und dadurch bedingt auch mental. 


Eine starke Psyche braucht auch eine starke Physis. 


Ich merke momentan, dass ich mental noch der alte bin, mir viele Gedanken durch den Kopf gehen, was Unternehmungen angeht in meinem Leben...leider scheitert das täglich an dem persönlichen Kampf mit den Schmerzen und der fehlenden Beweglichkeit, das heißt, Deutschland morgens um 10 Uhr hat der süße Stephan schon genug erlebt für den Tag, mein Schmerzlevel bzw. meine psychisches Level, was ich diesen Tag noch so ertragen kann liegt dann bereits bei 98 %. 


Jetzt darf nicht mehr viel passieren...aber der Tag verlangt mehr von mir...jeder einzelne Tag...ich verlange mehr von mir... 


Ich habe mich total zurückgezogen...bedingt durch Frust und Bewegungslosigkeit habe jedoch einen Erfolg verbucht in dem letzten Jahr 2011, ich habe 20 bis 25 kg zugenommen...eine tolle Erfolgsmeldung - ich gehöre leider zu den Menschen, die bei Frust fressen anstatt zu hungern. Schlecht und contraproduktiv für mich und meine Erkrankung. 


Ja damit habe ich jetzt wirklich Arthrose anerkannt, die ganze Zeit habe ich sie wohl nicht ernst genommen und gehofft, dass ich morgens aufwache und alles ist wie früher. Nur nichts kommt von nichts....wer sich nicht bewegt bewegt nichts, auch wenn die Bewegung jetzt sich erst mal in Richtung OP-Termin konzentriert. 


Ich gebe aber mein bestes weiterhin, habe mir einige MBT-Schuhe und Chung Shi-Schuhe gekauft, die meine Hüfte und die Knie, die auch mittlerweile weh tun, entlasten. Teilweise gelingt es auch, obwohl ich keinen Tag ohne meine Schmerzmittel klar komme. Heute muss ich zugeben, die Schmerzmittel sind meine Freunde, weil ich ohne sie den absolut reduzierten Alltag nicht mehr schaffe...1 Tag keine Diclo, bedeutet für mich am nächsten Tag noch mehr Schmerzen, bedingt durch die Entzündung im Körper, die durch den fehlenden Gelenkknorpel im Gelenk ausgelöst wird. So bleibt mir nichts anderes übrig als weiter Schmerzmittel zu nehmen ... bis zum OP-Termin. 


Dann muss Schluss sein. Diese Entwicklung finde ich sehr schlimm, zumal die Schmerzen durch die Schmerzmittel nicht wirklich weggehen, sie werden lediglich etwas abgeschwächt. Auf eine Skala von 1 bis 10 mit 10 als stärkstes Schmerzempfinden bewege ich mich täglich mit Tabletten auf 6-9, ohne Tabletten 8 bis 10, also nicht wirklich auszuhalten. 


Ich denke ich habe einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht in meinem Denken...denn ich nehme die Krankheit an...ich habe in einem Buch des Extremläufers Heukemes gelesen mann muss sich mit den Schmerzen bei seinen Grenzgängen anfreunden. Das habe ich früher auch so gemacht...bei meinen Grenzgängen...Ich habe es jetzt lange versucht... wenn ich zurückdenke, habe ich bereits seit 3 Jahren immer nur noch Tischtennis (Bezirksoberliga) mit Schmerzmitteleinwurf möglich gemacht (natürlich durch die fehlende Beweglichkeit und der Wirkungen der Schmerzmittel nicht immer erfolgreich). 


Ein Wahnsinn mit etwas Abstand zu seiner Vergangenheit... 


Der Fortschritt in meinem Denken ist, dass ich wieder so eine Aufbruchstimmung verspüre...aber dieses Mal mit OP. 


Ich werde beide Seiten meiner Hüfte operieren lassen und in einem halben Jahr wiederkommen!!! 


Ich bin noch so jung und habe noch viel vor...und ich werde es mir wieder mal beweisen müssen, dass ich es schaffen kann. Alles beginnt im Kopf... Ich habe mir vorgenommen mein altes Leben zurück zu erobern...mit Hilfe von Ärzten meines Vertrauens...ich werde wieder kommen..ich habe für Februar einen OP-Termin ausgemacht, den ich diesmal auch wahrnehmen werde. 


Für ein neues Leben... ich will also nicht mein altes leben zurück, ich will ein neues Leben...ohne Schmerzen, wo ich meine Lebensfreude wieder täglich umsetzen kann in positive Ergebnisse. das gelingt mir momentan sehr selten, meine ganze Lebensenergie wird tag täglich aufgebraucht von dem Kampf mit den Schmerzen. 


Ich komme wieder...versprochen...ich werde versuchen all meine Gedanken hier nieder zuschreiben...weil ich so viele davon habe und manche davon vielleicht auch andere motivieren können, was zu ändern...


...man hat jeden Tag die Chance dazu, man verschiebt es nur immer nach hinten, weil der Leidensdruck noch nicht groß genug ist. 


Ach so...so nebenbei habe ich seit 3 Tagen nicht mehr genascht...ein kleiner Anfang...denn ich will bis zum OP-Termin in 8 Wochen 10 kg abgenommen haben...minimum. Blöd für die Vorweihnachtszeit mit Plätzchen und Gebäck...aber dringend notwendig... auch da werde ich berichten über meine Erfahrungen. 


Also ich bin schon mal wieder da, zumindest hier auf diesem Forum...würde mich freuen, wenn euch interessiert oder ihr den ein oder anderen Gedanken zu euren Gunsten nutzen könntet. 


In diesem Sinne eine wunderbare Vorweihnachtszeit für euch...und bis bald. 


Euer Stephan Frank Niemals aufgeben!