Die große Reise

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Mittwoch, 25. Januar 2012

Die Macht der Emotionen oder die Kunst des Scheiterns - 25.012012

Verhaltenspsychologen beschreiben das Scheitern bei einer geplanten Verhaltensänderung so , dass wir wohl mit dem neuen Verhalten zuwenig Freude oder zuviel Schmerz empfinden. Oder umgekehrt betrachtet, verbinden wir mit dem alten Verhalten zuviel Freude und zuwenig Schmerz. Es lohnt sich also aus emotionaler Sicht nicht, das beabsichtigte veränderte Verhalten beizubehalten. Eine ähnliche Erfahrung haben schon Millionen von Menschen gemacht, die mit dem Ziel angetreten waren, abzunehmen oder das mit dem Rauchen aufzuhören.  Ein paar Tage auf dem neuen Weg gelingen ganz gut - irgendwann wägen wir aber  emotional ab, was uns mehr Freude macht und was uns mehr Schmerzen bereitet.


Ich habe während meiner aktiven Triathlonzeit selten  im Hallenbad so viele begeisterte und motivierte Schwimmwillige gesehen wie im Januar.  Nach dem Jahreswechsel wollte man Ernst machen, seine guten Vorsätze,  in die Tat umzusetzen.  Doch schon bald wurde das Schwimmbad wieder leerer. Es war wohl doch dauerhaft zu anstrengend und mit zuviel Entbehrungen und Schmerz verbunden, das neue Verhalten beizubehalten.  Es war wohl doch kuscheliger in der bekannten Komfortzone - weniger Schmerzen. 
Es wurde also wieder abgewogen,  ob der Zuwachs an Freude im neuen Verhalten, die hinzugekommen Schmerzen rechtfertigen. Leider fiel diese "Schmerz-Lust-Bilanz" für viele  so aus, dass das neue Verhalten nicht beibehalten wurde.

Unser komplettes Verhalten ist  also von den damit verbundenen Gefühlen bestimmt. Diese Gefühle können wir unterteilen in Begehren und in Angst. Alles was wir tun oder auch unterlassen wird von diesen beiden Empfindungen gesteuert. Die Verhaltenspsychologie spricht hier vom bipolaren Antriebssystem.


Dieses innere Programm sagt uns wie wir uns zu verhalten haben, um letztendlich zwei grundlegende Grundfunktionen in unserem Leben sicherzustellen:  Selbsterhaltung und Arterhaltung.
Um das zu gewährleisten arbeitet unser "Betriebssystem" mit nur zwei Befehlen wie sie etwa der Mitivationstrainer Alexander Christiani in seinem Buch "Werk den Sieger in dir!" so anschaulich auf den Punkt bringt:
* weg von Angst und Schmerz (die unser Leben bedrohen)!
* hin zur Lust (zu allem, was Selbst und Arterhaltung fördert )!

Kinder besitzen dieses Prinzip des Handelns noch völlig ursprünglich. Sollte eine Situation auftreten, die Unwohlsein verursacht, möchten sie sich möglichst schnell zum Wohlbefinden bewegen.


Wir Erwachsene handeln da ähnlich,  nur kann man das nicht so eindeutig identifizieren.


Wir werden so gesteuert, damit unser Organismus in dem Zustand gehalten wird, wo wir am besten funtionieren.  Alles Handeln wird als oberste Begrenzer bestimmt von den Empfindungen von Schmerz und Angst. Würden wir diese Wahrnehmungen ignorieren könnten wir Gefahr laufen in eine lebensbedrohliche Situation geraten. Deshalb halten uns letztendlich die obersten Überwachungsorgane Angst und Schmerz von Handlungen ab, die uns Schaden zufügen könnten. In diesem Korridor bewegen wurde uns täglich. 


Unser Scheitern erklären wir uns oft mit der fehlenden Disziplin. 


Der innere Schweinehund hält uns ab manche Dinge zu tun, insbesondere auch dauerhaft zu tun.


Doch was ist der innere Schweinehund?
Der innere Schweinehund ist letztlich auch nur das Ergebnis der Schmerz-Lust-Bilanz. Was uns Scheitern lässt ist oberflächlich betrachtet, die fehlende Disziplin, schaut man etwas genauer hin, verbinden wir mit dem neuen zuviel negative Empfindungen und zuwenig Freude, also fallen wir zurück in alte Verhaltensweisen. 
Das Ganze kann man unter dem Oberbegriff  "die Kunst des Scheiterns" zusammenfassen. Es spielen immer die Gefühle die entscheidende Rolle beim Erreichen von Zielen.  Deshalb spricht man auch von der Leidenschaft,  die vorhanden sein muss, um erfolgreich zu sein. Erfolg ist auch mit Leiden verbunden.

Leiden können am Beispiel des Ironman,  wo man erst 3,8 km schwimmt, dann 180 km auf dem Rad zurücklegt und als Abschluss noch einen knackigen Marathonlauf mit 42,195 km absolviert, ganz gut verstehen: erst kommen die Schmerzen und dann die Freude. Das Überschreiten der eigenen Grenzen verursacht neben Blessuren, physischen aber auch psychischen Prüfungen am eigenen Körper und Geist erst nach dem Überwinden aller Prüfungen die Freude. Das Gefühl des Finishen übertrifft die empfundenen Schmerzen um ein Vielfaches. Nur so lässt sich auch erklären,  warum viele Finisher bei Langdistanzveranstaltungen und bei Marathonläufer es immer wieder tun, obwohl sie das Leid kennen. ABER AUCH DIE FREUDE.
Norman Stadler , 2facher deutscher IRONMAN HAWAII Champion,  hat seine IRONMAN Leidenschaft damit beschrieben "du musst lieben was du tust. Damit trifft er es ganz gut. Wenn wir etwas lieben, sind wir bereit Opfer zu bringen. Das zieht sich durch das komplette Leben.


Was schließen wir aus dem ganzen?
Nichts ist unmöglich, wenn wir bereit sind, das Vorhaben leidenschaftlich zu betreiben. Wenn dich etwas richtig packt, hält es dich am Leben.


Viel Spaß bei der Suche nach Eurem Weg.


CU Stephan Frank