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Samstag, 21. Juli 2012

Messner schimpft: "Disneyland am Mount Everest"


Messner schimpft: "Disneyland am Mount Everest"


Nach dem tödlichen Bergsteiger-Drama am Mount Everest am vergangenen Wochenende warnen die Behörden in Nepal vor einem noch größeren Ansturm am kommenden Wochenende. Experten kritisieren einmal mehr den Massentourismus auf dem höchsten Berg der Erde, Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (67) spricht von "Disneyland, was da betrieben wird".
"So lange jede 73-jährige Oma denkt, sie könnte den Mount Everest besteigen, wird es da oben auch Tote geben", schimpfte der erboste Extrem-Bergsteiger, der 1978 den Everst gemeinsam mit seinem Partner Peter Habeler erstmals ohne Sauerstoffmaske erreicht hatte, in Interviews mit dem Sender n-tv und dem Kölner "Express". Er sei selbst vor einigen Jahren zum König von Nepal gereist, um ihn für das Problem "zu sensibilisieren". Das sei jedoch zwecklos gewesen: "Die kassieren pro Tourist 10.000 Euro Genehmigungsgelder. Der König hat mir selbst gesagt: 'Wir brauchen das Geld.'"

Immerhin haben die nepalesischen Sicherheitsbehörden in Erwartung eines weiteren Ansturms von Bergsteigern auf den Everest jetzt massive Sicherheitsbedenken geäußert. Womöglich wird ein noch größeres Drama als das am vergangenen Wochenende befürchtet - vor allem, weil das Wetter unbeständig bleiben soll.

Tödlicher Stau

Trotzdem hätten sich rund 200 Bergsteiger für das kommende Wochenende angekündigt, sagte Gyanendra Shrestha, Mitarbeiter der nepalesischen Bergsportbehörde. Am vergangenen Samstag waren vier Menschen auf einer Tour am höchsten Berg der Welt ums Leben gekommen, darunter ein 61-jähriger deutscher Arzt.
FOTO-SERIE: BERGSTEIGER-UNGLÜCK AUF DEM MOUNT EVEREST
  • Bergsteiger-Drama am Mount Everest, Mai 2012 (Quelle: dapd)
  • Bergsteiger-Drama am Mount Everest, Mai 2012 (Quelle: dapd)
  • Bergsteiger-Drama am Mount Everest, Mai 2012 (Quelle: dpa)
  • Bergsteiger-Drama am Mount Everest, Mai 2012 (Quelle: dapd)
  • Bergsteiger-Drama am Mount Everest, Mai 2012 (Quelle: dapd)
  • Bergsteiger-Drama am Mount Everest, Mai 2012 (Quelle: AFP)
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Angesichts der unbeständigen Wetterbedingungen warnen die Behörden die Bergsteiger jetzt eindringlich vor einem Aufstieg auf den Mount Everest. Am vergangenen Samstag war es zu einem Stau auf dem Berg gekommen - was wohl den Tod der vier Bergsteiger mitverursacht hat.
Der Sprecher des nepalesischen Tourismusministeriums, Bal Krishna Ghimire, räumte indes ein, niemand könne die Bergsteiger daran hindern, den 8850 Meter hohen Gipfel zu erklimmen. "Wir haben Mitarbeiter in den Basislagern, aber letzten Endes sind die Bergsteiger selbst verantwortlich", sagte er. Seinen Angaben zufolge denkt die Regierung darüber nach, in Zukunft im Basislager Ärzte, Wetterexperten und Sicherheitskräfte zu stationieren.

Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich derweil auf vier. Wie ein Sprecher der nepalesischen Bergwacht mitteilte, wurde die Leiche eines chinesischen Kletterers gefunden. Ein zunächst als vermisst gemeldeter Sherpa hingegen habe sicher das Basislager erreicht. Zuvor waren neben dem deutschen Arzt eine Kanadierin und ein Südkoreaner ums Leben gekommen. Shresthas Angaben zufolge starben sie offenbar an Erschöpfung und Höhenkrankheit.

Gute Bedingungen nur kurz

Die Saison für die Besteigung des Mount Everest dauert normalerweise von Ende März bis zur ersten Juni-Woche. Am Freitag und Samstag herrschten jedoch in diesem Jahr zum ersten Mal gute Aufstiegsbedingungen. Diese Gelegenheit wollten sich zu viele Berg-Touristen nicht entgehen lassen: Insgesamt etwa 150 Bergsteiger wagten am Samstag den Aufstieg auf den Gipfel.
VIDEO
Deutscher Arzt stirbt bei Unwetter am Mount Everest
Deutscher Arzt stirbt bei Unwetter am Mount Everest. (Screenshot: Zoomin)
Eine Bergsteigergruppe gerät beim Abstieg vom Gipfel in schweres Wetter. Auch eine Kanadierin und ein Chinese kommen bei dem Unglück ums Leben. zum Video
Allerdings schloss sich das Zeitfenster bereits am Samstagnachmittag wieder - schneller als erwartet, weil ein Sturm in der Höhe wütete. Die Folge: "Es gab am Samstag einen Stau auf dem Berg", sagte ein Mitarbeiter der nepalesischen Bergsportbehörde. "Kletterer waren noch um 14.30 Uhr auf dem Weg zum Gipfel, was sehr gefährlich ist." Den Bergsteigern wird dringend geraten, einen Aufstieg nicht nach 11 Uhr zu beginnen. "Wegen des Staus mussten die Kletterer länger auf ihre Chance warten, den Aufstieg zu beginnen, und verbrachten zu viel Zeit in größerer Höhe", erklärte der Bergexperte weiter. Viele Bergsteiger hätten nicht ausreichend Sauerstoff bei sich gehabt, weil sie die Wartezeit nicht einkalkuliert hätten.
Der Everest-Experte und frühere Präsident der Nepalesischen Bergsportvereinigung, Ang Tshering, erklärte, die Regierung müsse die Zahl der Kletterer am Berg endlich begrenzen, sodass nicht zu viele an einem Tag den Aufstieg versuchten. Am Samstag hätten wahrscheinlich viele Kletterer beim raschen Aufstieg all ihre Energie verbraucht und hätten keine Reserven mehr für den Abstieg gehabt. "Das ist ein Grund dafür, dass einige Kletterer nach Erreichen des Gipfels zusammenbrechen", erklärte er.

Von Jahr zu Jahr schlimmer

Etliche Bergsteiger und Umweltexperten sind der Ansicht, dass die Aufstiegsbedingungen mit jedem Jahr schlechter würden. Möglicherweise sei der Klimawandel dafür verantwortlich. Der bekannte Expeditionsveranstalter Russell Brice hatte wegen der gefährlichen Umstände Anfang Mai seinen diesjährigen Aufstieg mit 60 Kunden abgesagt.
Seitdem Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 erstmals den Mount Everest bestiegen, haben es seitdem knapp 4000 Menschen auf den Gipfel geschafft. Fast 250 Menschen sind in diesen 60 Jahren am höchsten Berg der Erde bereits ums Leben gekommen. Der bisher folgenschwerste Tag am Mount Everest war der 10. Mai 1996, als acht Menschen, darunter zwei erfahrene Bergführer kommerzieller Expeditionen, ums Leben kamen. Mehrere Bücher und zwei Filme berichten von diesem Tag
Auch damals starteten viele Kletterer ihren Aufstieg erst spät und gerieten am Nachmittag in einen Schneesturm. Seitdem wurde das Vorgehen kommerziell operierender Anbieter am Everest oft scharf kritisiert, nicht zuletzt von Bergsteiger-Legende Reinhold Messner. Geändert hat sich aber seitdem nicht viel. (Quelle:t-online)

Von der Rekordsucht: Warum begeben sich Menschen in Lebensgefahr?


Von der Rekordsucht: Warum begeben sich Menschen in Lebensgefahr?

Ob auf einem hauchdünnen Drahtseil über einen metertiefen Abgrund, an steilen Felswänden ohne Sicherung oder mit halsbrecherischer Geschwindigkeit einen Abhang hinab - der Mensch setzt sich seit jeher gerne freiwillig Gefahren aus. Warum? Was treibt den Menschen an, die Grenzen immer weiter zu verschieben und immer ein Tick besser als der andere zu sein - und dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen? Experten erklären, woher die Rekordsucht kommt. 


Die Lust am Rekord ist allzu menschlich


In 80 Tagen um die Welt? Das ist Science Fiction von vorgestern. Vor zehn Jahren am 2. Juli 2002 hat es Rekordjäger Steve Fossett im Heißluftballon in 13 Tagen um die Erde geschafft, 2006 im Leichtflugzeug in etwa 74,5 Stunden. Verrückt? Nein, sagen Wissenschaftler. Die Lust am Rekord sei nur allzu menschlich. Jenseits von lebensgefährlichen Abenteuern oder sportlichem Wettstreit beobachten sie eine zunehmende Lust an Höchstleistungen - und sei es in Disziplinen wie Nacktrodeln, Gummistiefelweitwurf oder Bürostuhlrennen. Fernsehen und Internet befeuerten den Ehrgeiz.

Höher, schneller, weiter?

Peter Walschburger, Biopsychologe an der Freien Universität Berlin, wundern solche Maximen nicht. Ihre evolutionären Wurzeln lägen bei den Jägern und Sammlern der Frühen Steinzeit, als der Sieg im Überlebenskampf zählte. "Wir sind alle Nachfahren von Wettbewerbsgewinnern", sagt Walschburger. "Die Lust am Rekord steckt in den Genen, vor allem bei Männern."

Denn Frauen seien genetisch eher auf Nachhaltigkeit programmiert, auf soziale Verantwortung und das Versorgen von Kindern. Bei Männern aber könne der Reiz des Risikos bisweilen jede Vernunft ausschalten. Das hat Gründe: Wer bei Extremleistungen erfolgreich sei, habe meist auch ein extremes Glücksgefühl erlebt, erzählt Walschburger. Das wolle ein Mensch immer wieder fühlen, ein Effekt, der an die Abhängigkeit von Drogen erinnere und auch mit einer gesteigerten Produktion von Sexualhormonen einhergehe. Das alles fördere Rekordsucht. Steve Fossett ist ein Prototyp. Er hat nichts ausgelassen: Ärmelkanal durchschwimmen, Autorennen, segeln, fliegen.

Jeder kann irgendwas - zumindest dank YouTube, Internet und TV

Heute geht es aber nicht mehr allein um Höchstleitungen, die langes Training und Erfahrung voraussetzen. Der schnelle, spektakuläre Rekord für Jedermann liegt im Trend. Fernsehformate wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "Ich bin ein Star - hol mich hier raus" setzten zwar das Niveau herab, sagt Walschburger. Sie böten aber gleichzeitig neue Verführungen zu Geld und Ruhm - und neue Rekord-Nischen. "Der Mensch hat ein starkes Geltungsbedürfnis und orientiert sich an Vorbildern", betont der Professor. "Und das Internet mit YouTube transportiert jedes Ohrenwackeln in die Welt.

Das Leben vereinfachen, ihm einen Sinn geben

Für den Hamburger Trendforscher Peter Wippermann spielt bei der Lust am Rekord auch eine Tendenz zur Quantifizierung des Lebens eine Rolle. "Rankings verkürzen komplexes Erzählen auf eine mathematische Gleichung", sagt er. Das verspreche Orientierung. Manchmal auch ohne die kritische Nachfrage, ob die Maßstäbe für die Listen gerechtfertigt seien. Ratingagenturen nimmt er nicht aus.

Auch nach Wippermanns Empfinden nehmen Spaßrekorde zu. Der Schlüssel für ihn ist dabei immer die Suche nach Anerkennung. Institutionen, die früher ein Gefühl des Aufgehoben-Seins vermittelt hätten, verlören an Kraft: Familien wegen hoher Scheidungsraten, Parteien wegen Beliebigkeit, die Kirchen infolge gesellschaftlicher Umbrüche. Die Folge sei eine gewisse Orientierungslosigkeit. "Rankings geben uns das Gefühl zurück, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen", sagt Wippermann. Ob Windbeutel-Weitwurf, die Weltumseglung mit 16 oder ein Drahtseilakt über den Niagarafällen sei nicht so wichtig. "Es geht um Sinngebung, symbolisches Handeln und Steigerungslogik innerhalb eines Rankingsystems."

Spiel, Spaß und Anerkennung

An der Berliner Humboldt-Universität glaubt Persönlichkeitspsychologe Jens Asendorpf dagegen nicht, dass der Spaßfaktor heute die Lust an Rekorden verstärkt. "Eine Olympiade gab es schon bei den alten Griechen", sagt er. "Der Mensch hat immer gespielt, wenn er es sich leisten konnte." Der Unterschied sei eher, dass Rekorde durch moderne Medien eine viel größere Zahl an Zuschauern erreichen könnten. "Dadurch nimmt auch die soziale Belohnung zu", sagt er. Nicht Motive für Rekorde hätten sich verändert, sondern vielmehr die Umsetzung. "Die Schwelle ist auch gesunken, weil die soziale Anerkennungsmöglichkeit steigt."

Erschöpft sich die Rekord-Logik nicht irgendwann, wenn die körperlichen Grenzen erreicht sind - und bei der Tour de France viele Fahrer gedopt sein sollen? Forscher glauben nicht daran. Rekorde sind ein dynamischer Prozess. Es wird immer wieder Herausforderer geben - oder neue Regeln und technische Möglichkeiten.

Grenzen ausloten und kennen

Biopsychologe Walschburger will rekordlustige Männer aber nicht als Deppen dastehen lassen. Ja, sie hätten ihr Imponiergehabe, so nutzlos wie das Geweih beim Hirschen, ihre Technikverrücktheit und so manchen Größenwahn. "Aber das Ausloten und Überschreiten von Grenzen ist das, was die Menschheit letztlich weiterbringt", sagt er. Das gelte für Astronauten wie für große Denker à la Albert Einstein. Die Kunst dabei sei, die Extremsituationen so zu dosieren, dass man sie überlebt. Das hat Steve Fossett nicht geschafft. Er stürzte 2007 mit 63 Jahren im Flugzeug ab.

Hauptmotive des Rekord-Typs

Die Lust an Rekorden ist bei Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt drei wichtige Motive, die sich überlappen und ergänzen können, erläutert Jens Asendorpf, Persönlichkeitspsychologe an der Berliner Humboldt-Universität. Zu den Haupttriebfedern gehören:

LEISTUNGSMOTIV: Es treibt bereits kleine Kinder an, mit Bauklötzen einen immer höheren Turm zu konstruieren - egal, ob die Eltern reagieren oder nicht. Es geht also um die Leistung an sich, nicht um die Frage, ob sie sozial anerkannt wird. Sie kann auch skurril sein oder ein Rekord, den ein Mensch nur für sich selbst bricht.

REIZSUCHE: Die Suche nach intensiven Reizen und Gefühlen (Fachbegriff: "sensation seeking") gehört zu den individuellen Temperamentsmerkmalen. Sie führt dazu, sich gefährlichen Situationen auszusetzen und die eigenen Grenzen auszutesten. Es gibt Menschen, die diesen Anreiz brauchen, um ihren Endorphin-Haushalt im positiven Level zu halten. Andere brauchen ihn nicht so sehr. Männer haben generell höhere Werte als Frauen, die schon evolutionär bedingt weniger Risiken eingehen.

SOZIALE ANERKENNUNG: Sie gehört in diesem Zusammenhang zu dem Wunsch, im Mittelpunkt zu stehen. Oft ist sie mit den beiden anderen Motiven gekoppelt und kann sie verstärken. Medien wie Fernsehen und Internet vergrößern soziale Belohnung durch die Multiplikation der Zuschauer. Unterschätzen sollte man den sozialen Faktor nicht. Soziale Anerkennung verstärkt durch die Evolution hindurch die Attraktivität eines Menschen für das andere Geschlecht - und kann so die Anzahl der Nachkommen und damit die Weitergabe der eigenen Gene erhöhen.

Steve Fossetts spektakuläre Rekorde

Der Amerikaner Steve Fossett gilt als Prototyp der Rekordsüchtigen. Er hat sich immer wieder Herausforderungen gestellt. Vor seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz im Jahr 2007 gelingen ihm mehr als 100 Flug-Rekorde und andere spektakuläre Leistungen - eine Auswahl:

März 2006: Mit seinem Leichtflugzeug «GlobalFlyer» schafft Fossett einen Non-Stop-Flug um die Welt - 40.707 Kilometer. Er braucht 74 Stunden und 27 Minuten.

Oktober 2004: Als frisch gebackener Zeppelin-Pilot fliegt Fossett mit 111,8 Stundenkilometern einen neuen Luftschiff-Rekord.

April 2004: Fossett segelt mit 13 Mann Besatzung auf einem Maxi- Katamaran innerhalb von 58 Tagen um die Erde und bricht den Weltrekord.

2002: Nach fünf gescheiterten Versuchen umrundet der Rekordjäger in einem Heißluftballon die Welt. Für die 33 195 Kilometer von und nach Australien benötigt er lediglich 13 Tage.

1985: Fossett durchschwimmt den Ärmelkanal, nachdem er im Alter von 40 Jahren überhaupt erst Schwimmen gelernt hat.(Quelle:trax)