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Montag, 22. Oktober 2012

Armstrong verliert alle sieben Tourtitel


RADSPORT-WELTVERBANDArmstrong verliert alle sieben Tourtitel

Der Weltverband UCI verhängt eine drakonische Strafe gegen Lance Armstrong. Alle Tourtitel des Ex-Radprofis sind nichtig, Nachrücker soll es wohl nicht geben.
Lance Armstrong (Archiv)
Lance Armstrong (Archiv)
Lance Armstrong verliert wegen der Dopingaffäre seine sieben Titel bei der Tour de France und wird lebenslang gesperrt. Das gab der Radsport-Weltverband UCI in Genf bekannt. "Lance Armstrong hat keinen Platz im Radsport. So etwas darf nie wieder passieren", sagte UCI-Präsident Pat McQuaid.
Der Radsport-Weltverband UCI sperrt den Exradprofi und erkennt ihm alle sieben Tour-de-France-Titel ab. [Video kommentieren]
Die UCI folgt mit dem Urteil den ausgesprochenen Strafen der US-Anti-Doping-Agentur Usada. Sie hatte Armstrong wegen systematischen Dopings Ende August lebenslang gesperrt und seine Ergebnisse seit dem 1. August 1998 gestrichen. Der 41-jährige Armstrong hatte darauf verzichtet, der Verurteilung zu widersprechen.
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Was mit Armstrongs Titeln der Jahre 1999 bis 2005 passiert, werde die UCI am kommenden Freitag bei einer Sondersitzung entscheiden, sagte McQuaid. Auch über eine Rückzahlungsforderung der Siegprämien soll  entschieden werden. Armstrong hatte unter anderem dreimal Jan Ullrich und einmal Andreas Klöden auf den zweiten Platz verwiesen. Die Tour-Organisatoren der Aso hatte sich dafür ausgesprochen, es solle keine Nachrücker für diese Siege bei der Frankreich-Rundfahrt geben.
Armstrong hatte laut einem Bericht der Usada jahrelang systematisches Doping betrieben. Er soll mit verbotenen Substanzen gehandelt und seine Teamkollegen zum Dopen gezwungen haben. Dies belegen die Dokumente der Usada, die den Fall Armstrong auf rund 1.000 Seiten zusammenfassen und tiefe Einblicke in den Alltag des Radsports geben. Darin enthalten sind Hunderte Primärquellen: Telefongespräche, Videos, E-Mail-Protokolle, Banküberweisungen, Laborproben sowie eidesstattlichen Aussagen von sechsundzwanzig Zeugen, darunter fünfzehn Fahrern.
"Was ich im Usada-Bericht gelesen habe, macht mich krank", sagte McQuaid. Gleichzeitig lehnte der umstrittene Ire seinen Rücktritt ab. Denn der Usada-Bericht geht auch mit der UCI ins Gericht. Es lässt sich daraus herauslesen, dass McQuaid und der Weltverband von den Dopingpraktiken gewusst haben.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) begrüßte die Entscheidung des UCI. Sie sei "nach der Beweislast nur konsequent. Entscheidend ist, dass ein verseuchtes Jahrzehnt aufgearbeitet und endlich abgeschlossen wird", sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping.
Nach Veröffentlichung der Dokumente kündigten viele Sponsoren ihre Verträge mit Armstrong. Viele zeigten sich "enttäuscht".
Evans gesteht Kontakt zu Ferrari
Der letztjährige Tour-de-France-Sieger Cadel Evans hat als Reaktion auf den aktuellen Dopingskandal einen früheren Kontakt zum umstrittenen Arzt Michele Ferrari zugegeben. Dem australischen TV-Sender SBS sagte der 35-Jährige, im Sommer 2001 einmal unter der Aufsicht von Ferrari trainiert zu haben. "Dabei wurde nie über Doping gesprochen und es gab auch keine Anzeichen für irgendetwas Illegales", sagte Evans.
Ferrari gilt als zentrale Figur der Dopingaffäre Armstrong; er soll die Teams des Amerikaners jahrelang mit Epo versorgt haben. Wie Armstrong streitet auch Ferrari sämtliche Vorwürfe der Usada ab. (zeit-online)

Freitag, 19. Oktober 2012

LANCE ARMSTRONG - Sorgen ohne Ende

Ich bin ehrlich gesagt auch geschockt über die erschütternden Nachrichten zu einem meiner großen Vorbilder zum Thema "Niemals aufgeben"!...
Viele Jahre, in denen ich ein ganz großer Radsportfan war und jede Tour de France Etappe verfolgt habe, werden durch die Enthüllungen einfach ausgelöscht. Nichts der heroischen glorreichen Leitungen war wohl mit sauberen Mitteln erreicht worden...insgeheim wusste man oder vermutete, dass solche extremen Belastungen teilweise nur mit medizinischen Hilfsmittelchen zu erreichen sind und trotzdem wollte man dem ganzen Konstrukt glauben...aber es war letztlich  nur wie ein schlechter Holllywoodstreifen...

Hier ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau dazu:




LANCE ARMSTRONGSorgen ohne Ende

 Von SEBASTIAN MOLL
Sorgen ohne Ende: Lance Armstrong. Foto: REUTERS
Lance Armstrong verliert sämtliche Sponsoren und muss den Vorsitz seiner Krebsstiftung abgeben. Zudem drohen Armstrong weitere Prozesse, darunter eine Klage wegen Meineid.NEW YORK –  
Im vergangenen Herbst, als die Untersuchungen gegen Lance Armstrong Fahrt aufnahmen, beschloss der Reporter Bill Gifford, sich einmal genau anzuschauen, was Armstrongs Krebsstiftung Livestrong mit den rund 60 Millionen Dollar im Jahr macht, die sie dank ihres Chefs einnimmt. Das Ergebnis war erwartbar ernüchternd. Für die Krebsforschung gab Livestrong praktisch nichts aus, dafür immense Summen für Marketing und Werbung. Giffords Fazit war, dass Livestrong und Armstrong im Grunde eine hohle Geldmachmaschine seien. Armstrongs Name bringt die Spenden, und die Stiftung sorgt im Gegenzug für Armstrongs guten Ruf als Krebsbekämpfer.

Nun ist das Gebilde dabei zu implodieren. Am Donnerstag gab Armstrong bekannt, dass er als Vorsitzender der Stiftung zurücktritt. Die Zukunft der Stiftung ist damit ebenso ungewiss wie die ihres Gründers. Alles hängt davon ab, ob sich Livestrong effektiv von Armstrong abgrenzen kann.
Rasender Niedergang
Ein ehemaliger Gönner brachte im Interview mit dem amerikanischen Lebensartmagazin Outside die Lage von Livestrong treffend auf den Punkt: „Wer will schon einer Stiftung Geld spenden, die nicht nur von einem Betrüger gegründet wurde, sondern auch noch von einem, der darüber gelogen hat.“
Doch das Schicksal seines Unternehmens, das er gerne als sein Lebenswerk bezeichnet, ist nicht das einzige Problem für Armstrong in diesen Tagen, in denen sich seine Talfahrt rasend zu beschleunigen scheint. Ebenfalls am Donnerstag gaben praktisch alle seine verbleibenden Sponsoren bekannt, ihre Zusammenarbeit mit Armstrong zu beenden. Die Zuwendungen der Firmen Anheuser Bush, Nike, Trek, Nissan und Radio Shack hatten ihm laut Schätzung von CNN jährlich 17,5 Millionen Dollar eingebracht.
Gerüchte um Schmiergelder
Besonders überraschend war die Kündigung von Nike. Das Unternehmen war stets stolz darauf, dass es Armstrong schon vor und während seiner Erkrankung unterstützt hatte. Noch in der vergangenen Woche hatte sich Nike mit Armstrong solidarisch erklärt. Jetzt wendete der Turnschuhmacher sich jedoch mit ungewöhnlich scharfen Worten von Armstrong ab. „Die Beweise, dass Lance Armstrong Nike mehr als ein Jahrzehnt lang irregeführt hat, sind unüberwindbar. Wir beenden deshalb mit großer Traurigkeit unsere Beziehung.“
Dahinter könnte die Furcht stecken, dass Nike in den Strudel der Untersuchungen gegen Armstrong hineingezogen wird. Der Bericht der amerikanischen Antidoping-Behörde Usada enthält unter anderem eine Behauptung von Kathy LeMond, der Frau des Toursiegers Greg LeMond, dass Nike Schmiergelder an den Radsportweltverband UCI bezahlte, um einen positiven Test von Armstrong zu vertuschen.
Zentrale Aspekte im USADA-Doping-Report gegen Lance Armstrong
Lance Armstrong 2005.
Foto: dapd
HINTERGRUND
Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA wirft dem früheren Rad-Star Lance Armstrong jahrelanges Doping, Handel mit illegalen Substanzen sowie Einschüchterung von Teamkollegen vor. In einem umfangreichen und im Internet veröffentlichten Bericht an den Weltverband UCI zeichnet die USADA ein erschreckendes Bild der Vorgänge in Armstrongs Teams. Die zentralen Punkte des Reports gegen Armstrong, der Doping jahrelang offiziell bestritten hat...
Das Ende der Sponsorenzuwendungen und die Sorgen seiner Stiftung werden Armstrong freilich noch nicht in die Sozialhilfe treiben. Sein Vermögen wird noch immer auf 125 Millionen Dollar geschätzt. 7,5 Millionen davon wird aller Voraussicht nach jedoch die Versicherungsgesellschaft SCA von ihm fordern. SCA hatte ihm für seinen fünften Toursieg eine Prämie von fünf Millionen Dollar ausgezahlt. Als erste Dopingvorwürfe gegen Armstrong laut wurden, forderte SCA dieses Geld jedoch sofort zurück. Die Firma verlor einen Prozess gegen Armstrong und musste den Betrag nebst Anwaltskosten zahlen. Nun will SCA das Verfahren erneut aufrollen.
Doch das ist nicht der einzige Prozess, der Armstrong möglicherweise noch bevorsteht. Es läuft noch immer eine Untersuchung des Justizministeriums gegen ihn wegen Veruntreuung von öffentlichen Geldern während der Zeit, in der die amerikanische Post Armstrongs Team US Postal Services sponserte. Hinzu könnte im Zusammenhang mit dem SCA-Verfahren eine Anklage wegen Meineids kommen. Ein baldiges Ende der Sorgen ist für Lance Armstrong vorerst nicht in Sicht.


Rücktritt und Kündigung
Die Dopingenthüllungenum Lance Armstrong haben immer weitreichendere Folgen für den Betroffenen: Der Sportartikel-Hersteller Nike verkündete am Mittwoch das sofortige Ende des Sponsoringvertrags mit Armstrong. Kurz zuvor hatte dieser seinen Rücktritt als Chairman seiner Krebsstiftung „Livestrong“ bekannt gegeben. „Diese Organisation und ihre Mission liegen mir sehr am Herzen“, sagte Armstrong: „Um negative Auswirkungen für die Stiftung auszuschließen, werde ich nicht mehr als Chairman arbeiten.“
Der ehemalige Arztvon Armstrong, Michele Ferrari, hat sämtliche Anschuldigungen gegen sich zurückgewiesen. In einem Statement weist er die Anschuldigungen der Usada zurück und stellt die Aussagen der Kronzeugen infrage.


 (Frankfurter Rundschau)



Dienstag, 16. Oktober 2012

Baumgartner und der tiefe Fall für die Menschheit

15.10.12

Projekt Stratos

Baumgartner und der tiefe Fall für die Menschheit

Die Apollo-11-Mondlandung war eine Metapher für ihre Zeit: Sie verkörperte den Entdeckungsgeist der Sechzigerjahre. Was aber sagt Felix Baumgartners kontrollierter Absturz über die Gegenwart?

Extremsport oder Philosophie? Um die Welt zu betrachten, braucht man einen außerweltlichen Standpunkt. Das wusste auch Felix Baumgartner, als er sich aus 39 Kilometern Höhe zur Erde fallen ließ
© AFPExtremsport oder Philosophie? Um die Welt zu betrachten, braucht man einen außerweltlichen Standpunkt. Das wusste auch Felix Baumgartner, als er sich aus 39 Kilometern Höhe zur Erde fallen ließ

Die geheime Botschaft des Knisterns

Man musste schon sehr tief hineinhorchen in die Stille dieser Sendung, ins abgehackte Knistern des Sprechfunks zwischen Baumgartner und Bodenkontrolle, man musste das kosmische Schweigen zwischen den saloppen Sprüchen der Moderatoren entziffern, um zu erkennen, was sich hier ereignete.
Es war, bis in die Details der Dramaturgie hinein, eine Wiederholung des ersten Fernsehereignisses der Menschheitsgeschichte, der Mondlandung vom 20. Juli 1969 – und das, obwohl Baumgartner in seinem Raumanzug am Ende nicht im Mondstaub stand, sondern nur in der dürren Prärie von New Mexico, auf der Erde, mit einem gewöhnlichen Westernzaun im Hintergrund.
Was wir über die Mondlandung wissen, wissen wir fast nur noch aus Überlieferungen. Jeder Roman, jede Fernsehserie, jede Biografie über die Sechzigerjahre berichtet am Rande davon, wo und wie die Live-Übertragung der Apollo-11-Mission verfolgt wurde – zuletzt sogar Arnold Schwarzenegger, der das Ereignis in seinem Bett in Los Angeles auf einem kleinen Schwarzweißfernseher verfolgte, zusammen mit der ersten Frau seines Lebens, die sich die Beine rasierte.

Psychedelischer Aufbruch

Die verrauschten Bilder von der Landung der Mondfähre im Mare Tranquillitatis, dem Meer der Ruhe, brannten sich nicht nur deshalb ins kulturelle Gedächtnis ein, weil sie ein Testfall für die neue Technik der Satellitenübertragung waren – die erste Chance, Ton und Bild auf allen Erdteilen in Echtzeit zu übertragen.
Nein, die Ankunft auf dem toten Erdtrabanten war auch eine Metapher, die den psychedelischen Aufbruchsgeist des Jahres 1969 besser fassbar machte als jeder Antonioni-Film. Es ging um eine Landnahme im Nirgendwo, um eine in den luftleeren Raum verlegte Wiederholung der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.
Natürlich war die gespenstische Parallelwelt, die sich im Visier des Helms von Neil Armstrong spiegelte, unbewohnbar und lebensfeindlich. Aber sie stand für das Versprechen, die Grenzen unserer Welt mit den Mitteln der Wissenschaft in Zonen zu verschieben, von denen vorher nur mondsüchtige Poeten geträumt hatten. Jeder zeitlupenhafte Sprung der Astronauten sandte die Botschaft zur Erde, dass selbst die Gesetze der Schwerkraft nur eine eingeschränkte Herrschaft über den Menschen besitzen.

Red Bull verleiht Flügel

Welche Nachricht verschickte Servus TV am Sonntagabend an die Weltgesellschaft? Für welches Versprechen steht das Projekt Red Bull Stratos, das eben nicht von der zusammengesparten Nasa organisiert wurde, sondern vom erfolgreichen Hersteller eines Getränks, das vor allem dazu dient, in der Kombination mit Wodka die im Nachtleben nötigen Energiereserven freizusetzen?
Auch Felix Baumgartner hat sich mit seinem Heliumballon weit aus der Sphäre des Irdischen emporgehoben, auch sein Rekordsprung war ein Beispiel bewundernswerter Weltflucht. Seine Einsamkeit in der Stratosphäre, wo ihn nur das Headset mit den Nerds vom Überwachungsteam verband, war sogar durch die aus dem Off eingespielten Zuschauerfragen hindurch spürbar. Um die Welt zu betrachten, braucht man einen außerweltlichen Standpunkt – diese Einsicht, die Philosophen und Raumfahrer verbindet, strahlte auch der Rekordspringer aus, der wie damals das Team um Neil Armstrong wenig redete.

Eine Tragödie im abgesicherten Modus

Trotzdem gibt es einen fast himmelweiten Unterschied zwischen der Apollo-Mission und dem Projekt Stratos. Wo jene den Mond nur als ersten Schritt zur Erschließung des Universums betrachtete, ging es Baumgartner um die Gewinnung von Fallhöhe, oder, in der Sprache der Physik, um potentielle Energie, die sich in kinetische Energie zurückverwandeln lässt. Ein Nullsummenspiel, wenn auch mit höchstem Einsatz. "Ganz schön hoch hier", so lautete der Satz, den er im kurzen Augenblick vor dem Absprung sagte, "ich komme zurück zu dir, kleine Erde."
Zeichnet man Felix Baumgartners Abenteuer als Diagramm auf, so gleicht es einer Pyramide: Aufstieg, Wendepunkt, Fall. Eigentlich sieht so seit Aristoteles das Handlungsgerüst der Tragödie aus. Doch anders als die Helden der Antike, die wie Ikarus aus Verblendung ins Unglück stürzten, hatte Baumgartner einen Fallschirm im Gepäck. Das Projekt Stratos war nichts anderes als ein kontrollierter Absturz, eine Katastrophe im abgesicherten Modus.
Auch das ist eine Zeitmetapher. Man muss Felix Baumgartner dankbar dafür sein, dass er sie, stellvertretend für alle, auf tollkühne Weise zur Aufführung gebracht hat. (welt)

Felix Baumgartner schreibt Buch über seinen Sprung


Felix Baumgartner schreibt Buch über seinen Sprung

Der Österreicher Felix Baumgartner spricht über seine Erfahrungen während des Rekordsprungs aus der Stratosphäre. 2013 soll ein Buch über die waghalsigen Aktionen des Extremsportlers erscheinen.

Felix Baumgartner (r.) und sein Mentor, Joe Kittinger, auf der Pressekonferenz nach dem Sprung aus über 39 Kilometern Höhe
© dapdFelix Baumgartner (r.) und sein Mentor, Joe Kittinger, auf der Pressekonferenz nach dem Sprung aus über 39 Kilometern Höhe

Am 12. März 2013 werde "Himmelsstürmer – Mein Leben im freien Fall" erscheinen, gab der Verlag Malik in München bekannt. Illustriert mit vielen Bildern soll der Österreicher auf 272 Seiten schildern, was er bei seinen zahlreichen Abenteuersprüngen erlebt hat, etwa als er sich 2007 vom einst höchsten Gebäude der Welt in Taiwan stürzte.
Seinen Überschallsprung hat Felix Baumgartner bereits geschickt vermarktet – bald bringt der Extremsportler auch ein Buch über seine waghalsigen Aktionen heraus.
Die Krönung des Buches soll nach Verlagsangaben der Überschallsprung zur Erde sein. Den Kontakt zu Baumgartner hatte der Verlag schon länger geknüpft. "Wir wollten immer schon mit Felix Baumgartner ein Buch machen", sagte eine Verlagssprecherin.
Ein Teil des Buches ist bereits geschrieben. Nun muss Baumgartner noch seine jüngsten Erlebnisse einbringen und niederschreiben, was er während seines rasanten Falls aus fast 40 Kilometern Höhe Richtung Erde erlebt und gefühlt hat.
Baumgartner hatte am Sonntag bei seinem lange erwarteten Sprung als erster Mensch im freien Fall für kurze Zeit Schallgeschwindigkeit erreicht. Damit sprang er weit unter der Grenze zum Weltall, das nach verschiedenen Expertenmeinungen zwischen 80 und 100 Kilometer über dem Boden beginnt. Geschützt wurde er nur von einem speziellen Druckanzug.

Ausstieg aus der Kapsel lief "perfekt"

Der Österreicher war mit einer Höchstgeschwindigkeit von 1342,8 Stundenkilometern auf die Erde zugerast. Damit war er 265 Stundenkilometer schneller als der Schall. Die Mach-Zahl soll bei 1,24 gelegen haben, sagte Experte Brian Utley von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI), die sich um die Datenaufzeichnung von Rekorden in der Luftfahrt kümmert.
Die Mach-Zahl ist ein Geschwindigkeitsmaß, mit der etwa die Geschwindigkeit von Düsenjägern gemessen wird. Zudem holte er den Rekord für den höchsten bemannten Ballonflug und den höchsten Fallschirmsprung. "Ich bin jetzt sehr müde, aber glücklich", sagte Baumgartner in einer Nachricht an seine Fans über Facebook nach der Landung.
Kurz nach dem Ausstieg, der Baumgartner zufolge "perfekt" verlaufen war, begann sich der Österreicher zu drehen. "Ich war ziemlich lange Zeit damit beschäftigt herauszufinden, wie ich das stoppen konnte. Ich habe einen Arm zur Seite gestreckt, da wurde es schlimmer, dann habe ich den anderen Arm rausgestreckt, und es wurde besser", sagte der Extremsportler anschließend auf einer Pressekonferenz.

"Drücke ich den Button oder nicht?"

In diesen Sekunden habe er das Gefühl gehabt, in Schwierigkeiten zu stecken. "Ich hatte eine Taste, mit der ich den Notfallschirm auslösen konnte, um mich aus den Rotationen zu befreien. Dann wären aber die Rekorde futsch gewesen. Die Entscheidung war: Drücke ich den Button und bleibe am Leben, oder drücke ich ihn nicht und kämpfe mich da runter und durchbreche die Schallmauer."
Der Sprung fühlte sich für ihn an, "als würde man schwimmen, ohne das Wasser zu berühren". Durch den Druckanzug habe ihm das Feedback der Luft gefehlt: "Man spürt nicht, wie schnell man unterwegs ist, wenn man diesen Anzug trägt, weil man keine Anzeichen wie bei einem normalen Fallschirmsprung hat, keinen flatternden Anzug, keine Geräuschkulisse."
Auch die offizielle Anerkennung der Rekorde muss noch mehrere Wochen gewartet werden, da mehrere Organisationen prüfen müssen. "Bei seinen vorherigen Versuchen hat es rund zweieinhalb Monate gedauert, bis alles anerkannt ist", zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA eine Expertin des Österreichischen Aeroclubs, Petra Huber, der auch zustimmen muss.

Baumgartner will einige Wochen in den USA bleiben

Nach dem Spektakel mit der Landung in Roswell im US-Staat New Mexico wird der 43-Jährige zunächst einige Wochen in den USA bleiben. Es sei geplant, dass der Österreicher dort in Talkshows auftrete, sagte Sprecher Roland Bogensperger.
Über soziale Netzwerke zollten zahlreiche Prominente dem Extremsportler Respekt: "Gratulation an Felix Baumgartner für eine herausragende, inspirierende Leistung", schrieb Actionstar und Politiker Schwarzenegger auf Twitter. "Akzeptiere nie deine Grenzen – denn es gibt keine Grenzen. Viva Felix!", zwitscherte der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho.
"Gratulation Felix! Sieben Jahre Vorbereitung waren es wert. Wer sonst hielt den Atem an?", fragte der britische Milliardär Richard Branson. Playmate Gitta Saxx, die einmal mit dem Extremsportler liiert war, drückte auf Facebook die Daumen: "… bete für dich Felix."

Nasa lobt den Sprung "vom Rand des Weltalls"

Auch Luft- und Raumfahrtorganisationen feierten den Österreicher. "Sicher gelandet! Glückwunsch auch von uns an Felix Baumgartner, einen sehr, sehr mutigen Fallschirmspringer!", hieß es von der Europäischen Weltraumorganisation (Esa). Die Nasa lobte: "Gratulation an Felix Baumgartner und Red Bull Stratos zu einem Rekordsprung vom Rande des Weltalls!"
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) twitterte: "Auch wir sind erleichtert und freuen uns mit Felix Baumgartner und Team." Zugleich warnte das DLR vor leichtfertigen Versuchen, den Rekordsprung nachzuahmen.
"Die Risiken waren sehr hoch", sagte Martin Trammer, Arzt am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin. "Nur durch die perfekte fünfjährige Planung, funktionierende Technik und das Können Baumgartners war das Vorhaben beherrschbar."

Tödliche Verletzungen wären möglich gewesen

Baumgartner riskierte bei der Rekordjagd sein Leben. Er musste in seinem Druckanzug in einem perfekten Winkel aus der Kapsel abspringen und hatte dabei nur sehr geringen Spielraum. Wenn er sich überschlagen hätte oder unkontrolliert ins Trudeln gekommen wäre, hätten ihm schwerste Gesundheitsschäden wie Sehverlust und sogar tödliche Verletzungen gedroht.
Ärzte und Ingenieure aus Baumgartners Team, das vom Getränkehersteller Red Bull gesponsert wird, hatten die Risiken fünf Jahre lang analysiert. Wie viel das gesamte Unternehmen kostete, teilte das Unternehmen nicht mit.
(welt)
dpa/chm

Sonntag, 14. Oktober 2012

Stratosphärensprung - Baumgartner ist unterwegs


Baumgartner steht in ständigem Kontakt mit dem Kontrollzentrum auf der Erde.
Baumgartner steht in ständigem Kontakt mit dem Kontrollzentrum auf der Erde.(Foto: https://twitter.com/RedBullStratos/status/257508746870280192/photo/1/large)
Sonntag, 14. Oktober 2012

Projekt Stratos live bei n-tvBaumgartner ist unterwegs

Felix Baumgartner wagt einen neuen Versuch seines Überschall-Sprungs. In einer Druck-Kapsel steigt der Extremsportler an einem Heliumballon Richtung Stratosphäre. Aus 36.500 Metern Höhe will er sich dann Richtung Erde stürzen, die Hälfte der Strecke hat er bereits hinter sich. Er kommt schneller voran als erwartet. n-tv überträgt live.
Zurück geht es nur im freien Fall: Extremsportler Felix Baumgartner hat am Nachmittag seinen lang erwarteten, waghalsigen Stratosphären-Sprung gestartet. Um 9.30 Uhr Ortszeit, 17.30 Uhr MESZ, hob der 43-jährige Österreicher in Roswell im US-Staat New Mexico in seiner Kapsel unter einem riesigen Heliumballon Richtung All ab. Nach rund zweieinhalb Stunden Reise soll er 36 Kilometer Höhe erreicht haben: Von dort will er aus der Kapsel abspringen und als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrechen. n-tv überträgt seit 16.15 Uhr live.
"Ich glaub' es ist nicht nur mir ein Stein vom Herzen gefallen, sondern allen hier", sagte der Bruder des Sportlers, Gerald Baumgartner, nachdem die Kapsel einige tausend Meter Höhe erreicht hatte. Der Start galt als besonders gefährlich, da der Extremsportler sich bei Problemen erst ab einigen hundert Metern Höhe mit dem Fallschirm hätte retten können.

Schließlich so gut wie windstill

Der Start des Projekts war wegen verschiedener Probleme immer wieder verschoben worden. Zuletzt sagten die Organisatoren den Start am vergangenen Dienstag in letzter Minute wegen zu starkem Wind ab. Dies war auch der Grund, warum Baumgartner heute rund dreieinhalb Stunden nach Plan startete. Da war es dann allerdings so gut wie windstill.
Der Sportler hatte sich rund fünf Jahre auf den Sprung aus der Stratosphäre vorbereitet. Der 43-Jährige will als erster Mensch nur mit einem speziellen Druckanzug bekleidet aus der Stratosphäre springen und im freien Fall Überschallgeschwindigkeit erreichen. Ob er es tatsächlich geschafft hat, wird jedoch erst Tage später nach der genauen Auswertung aller Messwerte offiziell feststehen.

Nach 30 Sekunden Schallgeschwindigkeit

Ist er auf Absprunghöhe, tritt Baumgartner auf eine Plattform, klinkt sich aus dem Versorgungssystem der Kapsel aus und springt. Den Schätzungen nach erreicht der Extremsportler nach rund 30 Sekunden Schallgeschwindigkeit, weitere fünfeinhalb Minuten soll er im freien Fall verbringen. Dann öffnet er seinen Fallschirm und gleitet zur Erde zurück.
Die Bedingungen auf der Höhe sind für einen Menschen ohne spezielle Schutzmaßnahmen tödlich: Die Temperatur liegt beispielsweise bei etwa minus 70 Grad, wegen der geringen Luftdichte würde das Blut zu kochen beginnen. Baumgartner wird von Ärzten vom Boden aus die gesamte Zeit überwacht. Eine Gefahr ist auch, dass er beim Sprung ins Trudeln geraten und dann das Bewusstsein verlieren könnte.

Bei Erfolg vier Rekorde gebrochen

Schafft der Österreicher sein Vorhaben, stellt er gleich vier Rekorde auf: der höchste bemannte Ballonflug, der höchste Fallschirmsprung, das erstmalige Durchbrechen der Schallmauer eines Menschen und der längste freie Fall. Im Vorfeld wurde immer wieder betont, mit dem Projekt wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse für die Raumfahrt gewinnen zu wollen. Der Nutzen ist aber unter Experten umstritten.
Unten auf der Erde stehen in Krankenhäusern rund um den Landepunkt Druckkammern bereit, um den Springer aufzunehmen. Die sieben Ärzte des Teams haben sich ebenfalls in der Absprungzone verteilt oder warten im Hubschrauber auf ihren Einsatz. Einer von ihnen ist Jonathan Clark. Der Teamarzt will die Arbeit seiner tödlich verunglückten Frau fortführen und die Möglichkeiten des Druckanzugs erforschen. Für ihn ist keine Frage, ob der Sprung einen wissenschaftlichen Wert hat: Clarks Frau Laurel stürzte 2003 mit dem Spaceshuttle "Columbia" in den Tod. "Ich versuche für Raumfahrer den Wiedereintritt in die Atmosphäre sicher zu machen, falls etwas schief geht."
Quelle: n-tv.de, dpa

Ironman Hawaii 2012: Vanhoenacker der Gejagte im Marathon


Ironman Hawaii 2012: Vanhoenacker der Gejagte im Marathon

H. Eggebrecht für tri2b.com am 14.10.2012 - 00:37 Uhr
Marino Vanhoenacker ist mit einem fast zehnminütigen Vorsprung in den Marathon gegangen. Erste Verfolger waren Pete Jacobs und Dirk Bockel. Bester Deutscher ist nach dem Radfahren Faris-Al-Sultan. Aber auch Sebastian Kienle, Timo Bracht und Andreas Raelert haben noch Chancen auf die Top Five. 

Nach der fulminanten Aufholjagd fuhr Sebastian Kienle auf dem Rückweg von Hawi, an zweiter Stelle liegend, einen platten Reifen. Der technische Support war zwar bald zur Stelle, trotzdem verlor der Ironman 70.3-Weltmeister durch den Defekt fünf Minuten auf den Führenden Marino Vanhoenacker, der bei Kilometer 120 das Feld mit zwei Minuten Vorsprung vor Pete Jacobs anführte. Erst auf Rang elf ging für Kienle die Aufholjagd von neuem los. In Reichweite zur Spitze lag zu diesem Zeitpunkt als Siebter auch Faris Al-Sultan. Ganz und gar nicht gut lief es hingegen für Chris McCormack, der Ironman-Weltmeister der Jahre 2007 und 2010 gab, nach dem er großen Rückstand hinnehmen musste, das Rennen auf. 



Von allem unbeeindruckt fuhr auf dem Rückweg durch die weiten Lavafelder Vanhoenacker ein einsames Rennen. Nach 150 km vergingen fünf Minuten, bis dort Jacobs als Zweiter folgte. Kienle war zu diesem Zeitpunkt acht Minuten zurück. Bis zum Wechsel in die Laufschuhe packte der Belgier noch etwas mehr Vorsprung drauf. Neun Minuten mussten die Zuschauer warten, bis sie Pete Jacobs und einen überaschend starken Dirk Bockel in den Laufschuhe den kurzen Stich in der Palani hoch laufen sahen. Nicht weit dahinter folgte Frederik van Lierde und Al-Sultan. Auf den Rängen sieben, neun und elf kam dann ein German-Trio mit Kienle, Bracht und Andreas Raelert. Sein Bruder Michael bekam auf dem Rückweg von Hawi große Probleme und wurde zwischenzeitlich stehend am Straßenrand gesehen. Zu den Geschlagenen gehört aber auch Titelverteidiger Craig Alexander, der zum Marathonstart 17:57 Minuten Rückstand zu Vanhoenacker hinnehmen musste. 

Im Frauenrennen war es eine Dreiergruppe mit Leanda Cave, Mary Beth Ellis undCaroline Steffen, die an der Spitze liegend in Hawi wendeten und den Rückweg in Richtung Kona in Angriff nahmen. Steffens große Gegenspielerin Mirinda Carfrae lag in Hawi neun Minuten hinter der Spitze. Anja Beranek hatte dort 14 Minuten Rückstand, dicht gefolgt von der zweitbesten Deutschen im Rennen, Susann Dietrich. Im Frauenrennen musste dann Cave ein Zeitstrafe hinnehmen, so das Steffen und Ellis nur noch zu zweit an der Spitze fuhren. Stark zu diesem Zeitpunkt auch der Auftritt von Natascha Badmann. Die sechsfache Hawaii-Siegerin schob sich auf ihrem Cheetah-Rad in die Top Ten. (tri2b.com)