Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Freitag, 3. Februar 2012

Der Weg der Arthrose bis zum hin künstlichen Hüftgelenk - 03.02.2012

Die Arthrose des Hüftgelenks

Die Arthrose des Hüftgelenks ist eine degenerative Erkrankung und betrifft vor allem ältere Menschen. Neben Fehlstellungen, Durchblutungsstörungen und Unfällen, die bereits in jungen Jahren zu einer Hüftgelenksarthrose führen können, sind normale Abnutzungserscheinungen für den Verschleiß des Gelenkknorpels verantwortlich.

Nicht rechtzeitig behandelt, führt die Arthrose erst zur Verminderung der Knorpeldicke und später zu Knochen- und Muskelschäden im Bereich des Gelenkes. Je früher eine Hüftgelenksarthrose diagnostiziert wird, desto besser sind die Behandlungschancen.

Die Arthrose des Hüftgelenkes

Die Hüftgelenke müssen genau wie die Kniegelenke einerseits die Beweglichkeit beim Gehen ermöglichen, andererseits Gleichstand und Festigkeit garantieren. Diese doppelte funktionelle Aufgabe wird gelöst durch den speziellen anatomischen Aufbau des Oberschenkelknochens mit Hüftkopf und des Beckens mit der
Gelenkpfanne. Die Gelenkpfanne wird aus allen drei Beckenknochen, Darm-, Sitz- und Schambein, gebildet. Die Gelenkpfanne umschließt den Hüftkopf des Oberschenkelknochens beim gesunden Hüftgelenk um mehr als die Hälfte. Die besondere Winkelstellung des Schenkelhalses und damit die Gelenkstellung der Gelenkpartner zueinander garantiert das hohe Maß der Belastbarkeit des gesunden Hüftgelenkes.
Der Hüftkopf ist von Gelenkknorpel überzogen (hyaliner Knorpel) und die Gelenkpfanne besitzt eine mondförmige Knorpelauskleidung. Der Hüftkopf besitzt eine besondere Durchblutungssituation: Er wird von drei Hauptgefäßen ernährt. Bei Störungen dieser Gefäßversorgung kann es zum Zugrundegehen des Hüftkopfes kommen (Hüftkopfnekrose), die dann im Weiteren die operative  Versorgung mit einem künstlichen Hüftgelenk zur Folge hat. Der Gelenkknorpel ist ein spezialisierter Knorpel, der, wenn er einmal geschädigt ist, sich nicht mehr regenerieren kann. Daher ist es leicht zu verstehen, dass das Hüftgelenk, das tagtäglich immensen Belastungen ausgesetzt ist, bei vielen Menschen vorzeitig verschleißt. Schätzungen gehen davon aus, dass bei bis zu 80 Prozent der über 70-Jährigen schon Abnutzungserscheinungen in den Hüftgelenken nachweisbar sind, ohne dass jedoch zwingend Schmerzen verspürt werden.
Die Symptome bei einer Hüftgelenksarthrose sind zunächst relativ diskret und gehen anfangs in Ruhe rasch zurück. Typisch ist ein Steifigkeitsgefühl nach längerer Ruhephase, oft verbunden mit einem gewissen Anlaufschmerz. Längere Gehstrecken und das tiefe Bücken werden zunehmend als schmerzhaft empfunden. 
Die zunehmende Bewegungseinschränkung zwingt die Betroffenen dazu, ihre täglichen Verrichtungen (Schuhe binden, Fuß- pflege) nur über Ausweichbewegungen zu verrichten. Später steht dann der Schmerz im Vordergrund und die Betroffenen schränken daher ihre Wegstrecken immer häufiger ein, was zwangsläufig dann auch zum Abbau der Muskulatur führt. Es entwickelt sich ein Teufelskreis, der sich stets selbst beschleunigt und den es frühzeitig zu durchbrechen gilt. Die Vorstellung beim Orthopäden erfolgt entweder aufgrund der zunehmenden Schmerzen im Bereich der Leiste und der Hüftregion, nicht selten mit Ausstrahlung bis in das Kniegelenk, oder aufgrund der oben beschriebenen Bewegungseinschränkungen.
Auch wenn der erfahrene Arzt schon aufgrund der Schilderungen der Beschwerden und der klinischen Untersuchung die Verdachtsdiagnose Hüftgelenksarthrose stellen kann, ist für die Stadienfestlegung und die Therapieplanung immer auch die apparative Untersuchung erforderlich. Röntgenbilder und zunehmend auch die kernspintomographische Untersuchung sollen Auskunft geben über den Zustand des Gelenkes und des Gelenkknorpels.

Die Arthrose des Hüftgelenks
Mögliche Ursachen für die Entstehung einer Hüftarthrose
• Fehlbelastungen durch Fehlbildungen des Hüftgelenkes 
   (Dysplasiehüfte)
• Verletzungen (Brüche in Gelenknähe)
• entzündliche Erkrankungen (Rheuma, bakterielle Entzündungen)
• Knochen- oder Knorpelerkrankungen (Osteonekrosen, Osteochondrosen)
• muskuläre Ungleichgewichte
• Lähmungen
• Übergewicht
• Überbelastungen (zu viel oder falscher Sport)
• erbliche Faktoren
• Einrisse der Gelenklippe
• besondere Hüftkopfformen


Die Therapie der Hüftgelenksarthrose

Was kann ich tun?


Die Therapie der Hüftgelenksarthrose hängt nicht nur vom jeweiligen Stadium, sondern auch von den Ansprüchen und den Lebensgewohnheiten der Patienten ab. Zunächst wird es darum gehen, alle verschlimmernden Faktoren wie Übergewicht oder falsche Belastungen zu eliminieren. Mit Medikamenten können die Schmerzen reduziert und die entzündlichen Begleiterscheinungen verringert werden. Dies ist die Voraussetzung, um mit einer gezielten Physiotherapie die muskuläre Situationverbessern zu können. Durch die Injektion von Substanzen direkt in das Gelenk, welche die Schmierfähigkeit der Gelenkflüssigkeit verbessern, kann die Ernährungssituation des Knorpels verbessert und die Beweglichkeit erleichtert werden. Ist die Arthrose noch nicht zu weit fortgeschritten, zeigt sich eine schnelle Wirkung bei nur einmaliger Injektion von nicht tierischer stabilisierter Hyaluronsäure (NASHA = non animal stabilized hyaloronic acid), zum Beispiel Durolane. Durch die einmalige Injektion dieses naturidentischen körpereigenen Wirkstoffes unter sonographischer oder Röntgenkontrolle können Arthrosebeschwerden schnell und lang anhaltend gelindert werden. Einlagen oder die orthopädisch-technische Aufarbeitung des Schuhwerks mit Pufferabsätzen können die Stoßbelastungen des Hüftgelenkes reduzieren und somit zur Schmerzlinderung führen. 
Einige betroffene Patienten profitieren von den so genannten „MBT-Schuhen“, die durch ihre besondere Sohlenform die Gelenke entlasten können. Alle genannten konservativen Therapieformen der Hüftgelenksarthrose basieren auf einer rein symptomatischen Therapie, d. h. hierbei geht es darum, die Schmerzen zu lindern und den Prozess der Arthrose herauszuschieben. Trotz aller Maßnahmen kommt es jedoch zum Voranschreiten der Arthrose und zur Einschränkung der Lebensqualität. Die Lebensqualität ist nachhaltig gestört, wenn die Gehstrecke eingeschränkt ist, Schmerzen schon bei normalen Belastungen bestehen, alltägliche Verrichtungen nur durch Ausweichbewegungen durchgeführt werden können und insbesondere der Nachtschlaf gestört ist. Alle einzunehmenden Medikamente besitzen Nebenwirkungen, die auf Dauer zu sekundären Organschäden führen können. Sind die konservativen Maßnahmen ausgereizt, steht die operative Versorgung an. Die frühere Vorgehensweise, eine Operation so lange wie möglich, auch unter Verlust der Lebensqualität und Einschränkung des Lebensradius, herauszuzögern, ist heute aufgrund der modernen Operationsverfahren und Implantate nicht mehr haltbar.

Die konservative Therapie
Hyaluronsäure – natürlicher Bestandteil unseres Bindegewebes

Ein Salz der Hyaluronsäure ist das Hyaluronan. Es gehört zusammen mit den Glucosaminsulfaten zu den sogenannten Mucopolysacchariden. Das sind langkettige Zuckermoleküle, welche eine Vorstufe zu verschiedensten bindegewebigen Körpergeweben sind. Dazu zählt auch und insbesondere der Gelenkknorpel, welcher sich – solange er nicht beschädigt ist – ein Leben lang regeneriert. Dazu benötigt er allerdings die Zuckermoleküle aus der Gelenkflüssigkeit. Sie werden in die Knorpelmatrix eingebaut und sorgen für eine elastische Oberfläche. Deshalb ist es so wichtig, dass sie in ausreichender Menge und
Qualität zur Verfügung stehen.

Die frühe Hüftarthrose
Die Hüftarthroskopie hat sich in den letzten Jahren als Standardverfahren von Erkrankungen des Hüftgelenkes etabliert. Die ersten Arthroskopien des Hüftgelenkes erfolgten 1931. Es dauerte jedoch bis in die 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts hinein, bis einige Fortschritte gemacht wurden. Hier wurden Grundkenntnisse über die Hüftarthroskopie gesammelt. Dennoch dauerte es bis zum Anfang der 2000er-Jahre, bis sich dieses Verfahren als etabliertes Standardverfahren in der Therapie der Hüfterkrankungen durchsetzte.

Die Hüftgelenkspiegelung ("Schlüssellochchirurgie" der Hüfte)

Üblicherweise berichten Patienten über Schmerzen in der Gesäßregion, in der Leiste und im äußeren Bereich
des Hüftgelenkes als Hinweis auf eine Funktionsstörung des Hüftgelenkes. Eine kurze Schmerzanamnese spricht eher für eine entzündliche oder traumatische Ursache, längerfristige Schmerzen sprechen eher für eine Verschleißerkrankung im Sinne einer Hüftarthrose. Lokale Druckschmerzhaftigkeit des betroffenen Hüftgelenkes als auch schmerzhafte Bewegungseinschränkung bei der klinischen Untersuchung können wegweisend sein für eine Erkrankung des Hüftgelenkes. Neben der Sonographie gehört die radiologische Untersuchung des Beckens und des Hüftgelenkes zur Standarduntersuchung. Eine spezielle MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel rundet die Bild gebende Untersuchung ab.
Die sehr anspruchsvolle Operationstechnik fordert langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der arthroskopischen Chirurgie. Im Gelenkzentrum Rhein-Main werden mehr als 100 Hüftarthroskopien pro Jahr von den Operateuren Dr. Hardt und Dr. Scholz durchgeführt. Die Operation der Hüftarthroskopie erfolgt in der Regel über drei kleine Zugänge (1–2 cm Länge).

Die häufigsten Indikationen zur Hüftarthroskopie sind:
1. freie Gelenkkörper
2. Engesyndrom der Hüfte
3. mäßige Hüftarthrose mit Randanbauten

Die Indikationen zur Hüftarthroskopie
• freie Gelenkkörper
• Gelenklippeneinrisse
• degenerative Veränderungen
• beginnende Hüftarthrose
• Bewegungseinschränkung der Hüfte
• Knorpelverletzungen
• Entzündung der Gelenkschleimhaut
• Einriss des zentralen Hüftbandes (Ligamentum terres)
• Gelenkinfektionen
• Impingementsyndrom der Hüfte
• Engesyndrom der Hüfte
• Probleme nach Hüftgelenksersatz

1. Freie Gelenkkörper
Freie Gelenkkörper sind die häufigste Indikation zur Arthroskopie. Ursächlich können Unfallereignisse und Hüftarthrose sein. Auch Erkrankungen der Gelenkschleimhaut können dazu führen, dass freie Gelenkkörper zu Einklemmungserscheinungen des Gelenkes führen und somit einen Schaden des Hüftgelenkes verursachen. Durch das arthroskopische Entfernen der freien Gelenkkörper kann somit ein weiterer Schaden
des Hüftgelenkes abgewendet werden.
2. Das femoroazetabuläre Impingement der Hüfte
Das femoroazetabuläre Impingement-Syndrom der Hüfte (Engesyndrom der Hüfte) kommt durch eine veränderte anatomische Formgebung zustande. Diese Veränderungen finden sich am Schenkelhals und/oder am Pfannenrand. Nun kommt es zu einem Anschlagen beider Knochen bei der Hüftbeugung und der knorpelige Pfannenrand (Labrum). Zudem werden auch die Knorpel der Gelenkpfanne eingeklemmt und beschädigt.
Dieses führt bei wiederholtem Anschlagen zu einem kontinuierlichen Gelenkverschleiß und führt somit zu einer Zerstörung des Hüftgelenkes. Es kommt zu einer Hüftgelenksarthrose. Diese Form der Erkrankung kann auch schon bei Patienten im jungen Erwachsenenalter auftreten. Im Rahmen der Hüftarthroskopie können nun Einrisse der knorpeligen Pfanne repariert, aber auch knöcherne Überstände im Bereich der Hüftpfanne und im Bereich des Schenkelhalses können hier abgetragen werden. Dadurch kann wieder eine schmerzfreie Beweglichkeit erzielt werden. In vielen Fällen führt dieses zu einem Verhindern der Entwicklung einer Hüftgelenksarthrose.
3. Mäßige Hüftgelenksarthrose
Hat sich jedoch schon im Rahmen eines ImpingementSyndrom der Hüfte oder durch freie Gelenkkörper eine mäßig beginnende Hüftgelenksarthrose entwickelt, so können hier neben der Behandlung des bestehenden Hüftengesyndroms und dem Entfernen der freien Gelenkkörper auch Knochenanbauten der beteiligten Gelenkpartner entfernt werden. Ebenso kann sowohl durch die Entfernung der entzündlich veränderten Gelenkschleimhaut als auch durch mikrochirurgische Eingriffe am Knorpel die Beweglichkeit und Lebensqualität verbessert werden. Ziel der arthroskopischen Behandlung der Hüftarthrose ist es, dem Patienten zu ermöglichen, wieder über längere Zeit aktiv zu sein und die Versorgung des Hüftgelenkes mit einer Hüftgelenksendoprothese möglicherweise hinauszuzögern.

Nachbehandlung nach arthroskopischen Eingriffen am Hüftgelenk
In Abhängigkeit von der Form des Eingriffes ist die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Hüftgelenkes nach einer Arthroskopie eingeschränkt. Die Belastung erfolgt in den ersten sechs Wochen an Unterarmgehstöcken. In dieser Zeit erfolgt eine Thromboseprophylaxe zur Verminderung des Risikos eines Blutgerinnsels in den Beinvenen. Die krankengymnastische Übungsbehandlung beginnt für gewöhnlich am ersten postoperativen Tag. Leichte sportliche Tätigkeiten können in Abhängigkeit vom Eingriff nach zwei bis drei Wochen wieder aufgenommen werden.

Ziel der Behandlung ist die Schmerzfreiheit, die volle Belastbarkeit und Bewegungsfreiheit. Darüber hinaus soll die Operation das schnelle Fortschreiten der Arthrose verhindern.

Das künstliche Hüftgelenk

Nicht immer gelingt es allerdings, trotz aller therapeutischen Bemühungen, den Prozess der Gelenkzerstörung gänzlich zu stoppen. Wenn das Hüftgelenk durch die Arthrose unwiderruflich zerstört ist, kann nur ein künstlicher Gelenkersatz Schmerz-linderung und Beweglichkeit bringen.


Das künstliche Hüftgelenk
Mittlerweile gibt es unterschiedliche Prothesentypen für das Hüftgelenk, die je nach den individuellen Bedürfnissen und anatomischen Vorgaben ausgesucht werden. Ein künstliches Hüftgelenk bietet wieder die Chance, sich schmerzfrei und natürlich zu bewegen, den beruflichen und privaten Alltag zu bewältigen, sportlich aktiv zu sein und mit Partner, Kindern oder Enkeln die Freizeit zu genießen. Das leben heute viele Patienten, die einen künstlichen Gelenkersatz erhalten haben vor. Niemand muss Angst haben vor einer Hüftgelenksoperation. Das Hüftgelenk wird routinemäßig seit den 60er-Jahren implantiert. Allein in Deutschland werden pro Jahr mehr als 180.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Damit gehört diese Operation zu den erfolgreichsten Operationen in der Medizingeschichte.
Die Qualität des Implantates ist neben der Erfahrung des Operateurs für den Erfolg der Operation entscheidend. Hierbei spielen die Verankerungsmethoden, die Materialien und das Design der Endoprothese eine große Rolle. Für jeden betroffenen Patienten gibt es das passende Kunstgelenk.

Wie wird das Kunstgelenk verankert?
Das künstliche Gelenk muss mit dem körpereigenen Knochen verbunden werden. Das Implantat kann sowohl mit Knochenzement als auch zementfrei oder in Kombination beider Techniken verankert werden. Welche Verankerungstechnik verwendet wird, ist im wesentlichen abhängig vom Aktivitätsgrad und von der individuellen Knochenqualität. Bei hohem Aktivitätsgrad und entsprechender Knochenqualität wird aus heutiger Sicht eine zementfreie Verankerungstechnik empfohlen. Auch das Prothesenmaterial entscheidet über den Langzeiterfolg. Das künstliche Hüftgelenk ist dem natürlichen Hüftgelenk nachempfunden und besteht aus mehreren Komponenten. Die einzelnen Komponenten werden heute im wesentlichen aus drei Materialien hergestellt. Hierbei spielen verschiedene hochwertige und körperverträgliche Metalle wie Titanlegierungen und Kobalt-Chrom-Legierungen, Hightec-Keramik und spezielle Kunststoffe (Polyethylene) die wesentliche Rolle. Man geht heute von einer Standzeit >15 Jahre aus. Bei Lockerung des künstlichen Gelenks kann das Gelenk komplett gewechselt werden oder auch nur die Anteile, die verschlissen sind. Mehrere Wechseloperationen sind möglich.

Die Prothesentypen
In der heutigen Zeit existieren eine Reihe verschiedener Hüftgelenksimplantate. Das Prinzip der erfolgreichen
Operation beruht immer auf dem Ersatz der zerstörten Gelenkanteile. Bei dem Hüftgelenk handelt es sich hierbei um die Hüftgelenkspfanne, die aus dem Beckenknochen gebildet wird, und dem Hüftkopf, der aus dem körpernahen Oberschenkelknochen gebildet wird. 

Die Normalschaftprothese
Der goldene Standard ist die Normalschaftprothese, die zementiert oder zementfrei implantiert werden kann. Bei der gelenkigen Verbindung zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne existieren verschiedene Materialien, die unterschiedliche Abriebeigenschaften besitzen. Verwendet werden heute so genannte Keramik-Keramik-Gleitpaarungen, bei denen der Hüftkopf ebenso wie das Innenleben der zementfreien Pfanne aus Keramik bestehen. Diese Kombination hat nach der heutigen wissenschaftlichen Datenlage den geringsten Abrieb und unterstützt damit die Langlebigkeit des künstlichen Hüftgelenkes.
Aber auch andere Gleitpaarungen, wie Metall und Polyethylen sowie Keramik und Polyethylen oder MetallMetall-Gleitpaarungen gehören heute noch zu den gut getesteten Materialien, welche die Langlebigkeit des künstlichen Hüftgelenkes fördern. Bei der sogenannten Normalschaftprothese wird vergleichsweise viel Knochen am Oberschenkelknochen geopfert, um die Hüftgelenksprothese, hier den Schaft, regelrecht implantieren zu können. Modernere Verfahren wie die Oberflächenendoprothese oder die so genannte Kurzschaftprothese eignen sich als Verfahren zur knochensparenden ImDas künstliche Hüftgelenk
plantation. Bei der Oberflächenendoprothese wird der Hüftkopf sparsam abgefräst und überkront, ähnlich wie bei einer Zahnüberkronung. Diese Überkronung wird mit einer Chrom-Kobalt-Legierung durchgeführt. Auch hier muss die Pfanne ersetzt und in der Kombination eine Metall-Metall-Gleitpaarung eingesetzt werden.
Diese Operation hat eine sehr eingeschränkte Indikation,  d. h. sie kommt für vergleichsweise wenige Patienten in Frage. Um die Komplikationswahrscheinlichkeit zu minimieren, muss der Knochen des Patienten eine sehr hohe Knochenqualität aufweisen und die Durchblutungssituation des Hüftkopfes und Schenkelhalses ausreichend sein. Der Vorteil bei dieser Operationsmethode ist neben dem knochensparenden Effekt, dass die Anatomie im Wesentlichen nicht verändert wird. Nachteile sind die
eingeschränkte Indikationsbreite und die insgesamt höhere Komplikationsrate bei und nach der Operation.

Die Kurzschaftprothese
Bei der so genannten Kurzschaftprothese werden die Vorteile der Normalschaft- und die Vorteile der Oberflächenprothese kombiniert aufgegriffen. Die Kurzschaftprothese lässt sich sehr gut minimalinvasiv, d. h. über einen sehr kleinen Zugang, ohne Durchtrennung von Muskulatur, implantieren. Sie wird zementfrei implantiert und spart im Vergleich zur Normalschaftprothese wichtigen Knochen im Bereich des Schenkelhalses, was insbesondere jüngeren Patienten, die im Laufe ihres Lebens eine Wechseloperation zu erwarten haben, zugute kommt. 
Im Vergleich zum Oberflächenersatz besitzt die Kurzschaftprothese eine gewisse Modularität, d. h. durch verschiedene Aufsatzmöglichkeiten des Kopfes oder des Halses können Beinlängenunterschiede oder geringgradige Fehlrotationen ausgeglichen werden.
Die Kurzschaftprothese besteht aus den hochwertigsten Materialien, die zurzeit auf dem Markt für die Hüftgelenks-endoprothetik verfügbar sind. Die Prothese selbst besteht aus Titan mit einer knochenähnlichen Spezialbeschichtung (Hydroxylapartit). Diese Beschichtung ist eine Rauhigkeit am Prothesenschaft mit einer feinen Porung, die dem Knochen ermöglicht, in die Prothese einzuwachsen und sich fest zu verankern. Die gelenkige Verbindung besteht in aller Regel aus einer Keramik-Keramik-Gleitpaarung, die nach wissenschaftlicher Erkenntnis momentan die besten tribologischen Eigenschaften, d. h. Abriebeigenschaften, besitzt und so die Haltbarkeit der Kurzschaftprothese unterstützt. Allergische Reaktionen, wie sie für Chrom-Kobalt-Legierungen, d. h. Metall-Metall-Gleitpaarungen diskutiert werden, sind hier ausgeschlossen. Aufgrund der minimalinvasiven Vorgehensweise ohne Durchtrennung der Muskulatur wird der Blutverlust bei der Operation minimiert und die Rehabilitation enorm beschleunigt. Der Krankenhausaufenthalt liegt in aller Regel unter 7 Tagen im Akutkrankenhaus und bei Bedarf bei 2 Wochen in der Reha-Klinik – im Einzelnen werden auch ambulante Rehabilitationsmaßnahmen
durchgeführt.

Die Individualprothese
Die Individualprothese ist eine maßgeschneiderte Hüftgelenks-endoprothese für Patienten mit besonderen anatomischen Vorgaben. Hierunter fallen Patienten, die aufgrund von schwerer Hüftdysplasie oder Hüftluxation, Voroperation oder nach Unfällen eine stark veränderte Anatomie im Bereich des Hüftgelenkes besitzen. Die Versorgung mit einer normalen Hüftgelenks-endoprothese würde hier unter Umständen zu starken Kompromissen bei der Operation führen müssen. Gerade dieses Patientengut besteht häufig aus sehr jungen Patienten mit einem langen Leidensweg, der die Lebensqualität schon über Jahre im jungen Alter herabgesetzt hat. Häufig sind diese Patienten schon
mehrfach voroperiert. Umstellungsoperationen im Bereich
des Oberschenkelknochens oder so genannte Schwenkoperationen im Bereich der Hüftgelenkspfanne erschweren die Versorgung mit einem künstlichen Hüftgelenk.
Bei der von uns verwendeten Individualprothese (CTXProthese)
wird eine CT-basierte, detailgetreue Planung vorgenommen. Hierfür wird eine Computertomographie durchgeführt, die alle besonderen anatomischen Gegebenheiten schon in der Phase der Planung aufdeckt.
Die Prothese wird anhand dieser Daten individuell gefräst und gefertigt, sodass schwere Rotationsfehler oder Winkel-veränderungen wieder ausgeglichen werden können, die bei Benutzung einer Standardprothese zu großen operativen Schwierigkeiten führen könnten. Auch die Individualprothese wird zementfrei implantiert und besitzt die oben beschriebene Beschichtung zum Einwachsen für den Knochen.

gefräst und gefertigt, sodass schwere Rotationsfehler
oder Winkelveränderungen wieder ausgeglichen
werden können, die bei Benutzung einer Standardprothese
zu großen operativen Schwierigkeiten führen
könnten. Auch die Individualprothese wird zementfrei
implantiert und besitzt die oben beschriebene Beschichtung
zum Einwachsen für den Knochen.

Stufenkonzept bei Hüftgelenksarthrose




Konservative Therapien:
• Krankengymnastik, Massagen, Einsatz nicht steroidaler   
Antirheumatika (z. B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure), lokale
Schmerzbehandlung durch Injektionen mit Analgetika
• Injektionen mit nichttierischer Hyaluronsäure „Durolane“ zur
Verbesserung der Gleit- und Pufferfähigkeit des Gelenkes
Minimal invasive Therapie:
• Hüftarthroskopie mit Ausleitung von Gelenkabrieb/
Versorgung kleinerer Läsionen
Invasive Therapien:
• Totalendoprothese, unzementiert/zementiert
• Kurzschaftprothese
• Individualendoprothese

Quelle: Gelenkzentrum Wiesbaden
(http://www.gelenkzentrum-wiesbaden.de)