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Freitag, 19. Oktober 2012

LANCE ARMSTRONG - Sorgen ohne Ende

Ich bin ehrlich gesagt auch geschockt über die erschütternden Nachrichten zu einem meiner großen Vorbilder zum Thema "Niemals aufgeben"!...
Viele Jahre, in denen ich ein ganz großer Radsportfan war und jede Tour de France Etappe verfolgt habe, werden durch die Enthüllungen einfach ausgelöscht. Nichts der heroischen glorreichen Leitungen war wohl mit sauberen Mitteln erreicht worden...insgeheim wusste man oder vermutete, dass solche extremen Belastungen teilweise nur mit medizinischen Hilfsmittelchen zu erreichen sind und trotzdem wollte man dem ganzen Konstrukt glauben...aber es war letztlich  nur wie ein schlechter Holllywoodstreifen...

Hier ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau dazu:




LANCE ARMSTRONGSorgen ohne Ende

 Von SEBASTIAN MOLL
Sorgen ohne Ende: Lance Armstrong. Foto: REUTERS
Lance Armstrong verliert sämtliche Sponsoren und muss den Vorsitz seiner Krebsstiftung abgeben. Zudem drohen Armstrong weitere Prozesse, darunter eine Klage wegen Meineid.NEW YORK –  
Im vergangenen Herbst, als die Untersuchungen gegen Lance Armstrong Fahrt aufnahmen, beschloss der Reporter Bill Gifford, sich einmal genau anzuschauen, was Armstrongs Krebsstiftung Livestrong mit den rund 60 Millionen Dollar im Jahr macht, die sie dank ihres Chefs einnimmt. Das Ergebnis war erwartbar ernüchternd. Für die Krebsforschung gab Livestrong praktisch nichts aus, dafür immense Summen für Marketing und Werbung. Giffords Fazit war, dass Livestrong und Armstrong im Grunde eine hohle Geldmachmaschine seien. Armstrongs Name bringt die Spenden, und die Stiftung sorgt im Gegenzug für Armstrongs guten Ruf als Krebsbekämpfer.

Nun ist das Gebilde dabei zu implodieren. Am Donnerstag gab Armstrong bekannt, dass er als Vorsitzender der Stiftung zurücktritt. Die Zukunft der Stiftung ist damit ebenso ungewiss wie die ihres Gründers. Alles hängt davon ab, ob sich Livestrong effektiv von Armstrong abgrenzen kann.
Rasender Niedergang
Ein ehemaliger Gönner brachte im Interview mit dem amerikanischen Lebensartmagazin Outside die Lage von Livestrong treffend auf den Punkt: „Wer will schon einer Stiftung Geld spenden, die nicht nur von einem Betrüger gegründet wurde, sondern auch noch von einem, der darüber gelogen hat.“
Doch das Schicksal seines Unternehmens, das er gerne als sein Lebenswerk bezeichnet, ist nicht das einzige Problem für Armstrong in diesen Tagen, in denen sich seine Talfahrt rasend zu beschleunigen scheint. Ebenfalls am Donnerstag gaben praktisch alle seine verbleibenden Sponsoren bekannt, ihre Zusammenarbeit mit Armstrong zu beenden. Die Zuwendungen der Firmen Anheuser Bush, Nike, Trek, Nissan und Radio Shack hatten ihm laut Schätzung von CNN jährlich 17,5 Millionen Dollar eingebracht.
Gerüchte um Schmiergelder
Besonders überraschend war die Kündigung von Nike. Das Unternehmen war stets stolz darauf, dass es Armstrong schon vor und während seiner Erkrankung unterstützt hatte. Noch in der vergangenen Woche hatte sich Nike mit Armstrong solidarisch erklärt. Jetzt wendete der Turnschuhmacher sich jedoch mit ungewöhnlich scharfen Worten von Armstrong ab. „Die Beweise, dass Lance Armstrong Nike mehr als ein Jahrzehnt lang irregeführt hat, sind unüberwindbar. Wir beenden deshalb mit großer Traurigkeit unsere Beziehung.“
Dahinter könnte die Furcht stecken, dass Nike in den Strudel der Untersuchungen gegen Armstrong hineingezogen wird. Der Bericht der amerikanischen Antidoping-Behörde Usada enthält unter anderem eine Behauptung von Kathy LeMond, der Frau des Toursiegers Greg LeMond, dass Nike Schmiergelder an den Radsportweltverband UCI bezahlte, um einen positiven Test von Armstrong zu vertuschen.
Zentrale Aspekte im USADA-Doping-Report gegen Lance Armstrong
Lance Armstrong 2005.
Foto: dapd
HINTERGRUND
Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA wirft dem früheren Rad-Star Lance Armstrong jahrelanges Doping, Handel mit illegalen Substanzen sowie Einschüchterung von Teamkollegen vor. In einem umfangreichen und im Internet veröffentlichten Bericht an den Weltverband UCI zeichnet die USADA ein erschreckendes Bild der Vorgänge in Armstrongs Teams. Die zentralen Punkte des Reports gegen Armstrong, der Doping jahrelang offiziell bestritten hat...
Das Ende der Sponsorenzuwendungen und die Sorgen seiner Stiftung werden Armstrong freilich noch nicht in die Sozialhilfe treiben. Sein Vermögen wird noch immer auf 125 Millionen Dollar geschätzt. 7,5 Millionen davon wird aller Voraussicht nach jedoch die Versicherungsgesellschaft SCA von ihm fordern. SCA hatte ihm für seinen fünften Toursieg eine Prämie von fünf Millionen Dollar ausgezahlt. Als erste Dopingvorwürfe gegen Armstrong laut wurden, forderte SCA dieses Geld jedoch sofort zurück. Die Firma verlor einen Prozess gegen Armstrong und musste den Betrag nebst Anwaltskosten zahlen. Nun will SCA das Verfahren erneut aufrollen.
Doch das ist nicht der einzige Prozess, der Armstrong möglicherweise noch bevorsteht. Es läuft noch immer eine Untersuchung des Justizministeriums gegen ihn wegen Veruntreuung von öffentlichen Geldern während der Zeit, in der die amerikanische Post Armstrongs Team US Postal Services sponserte. Hinzu könnte im Zusammenhang mit dem SCA-Verfahren eine Anklage wegen Meineids kommen. Ein baldiges Ende der Sorgen ist für Lance Armstrong vorerst nicht in Sicht.


Rücktritt und Kündigung
Die Dopingenthüllungenum Lance Armstrong haben immer weitreichendere Folgen für den Betroffenen: Der Sportartikel-Hersteller Nike verkündete am Mittwoch das sofortige Ende des Sponsoringvertrags mit Armstrong. Kurz zuvor hatte dieser seinen Rücktritt als Chairman seiner Krebsstiftung „Livestrong“ bekannt gegeben. „Diese Organisation und ihre Mission liegen mir sehr am Herzen“, sagte Armstrong: „Um negative Auswirkungen für die Stiftung auszuschließen, werde ich nicht mehr als Chairman arbeiten.“
Der ehemalige Arztvon Armstrong, Michele Ferrari, hat sämtliche Anschuldigungen gegen sich zurückgewiesen. In einem Statement weist er die Anschuldigungen der Usada zurück und stellt die Aussagen der Kronzeugen infrage.


 (Frankfurter Rundschau)