Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Warum dieser Blog !

Mein Weg zurück ins Leben...raus aus der Krise...

...nach Jahren der Schmerzen, Unbeweglichkeit und Hoffnungslosigkeit beginnt nun nach der Entscheidung zu einem Titangelenk ein neues Leben!

Am 16.01.2012 wurde Mr. Titan geboren! Ich erhielt nach einem langfristigem Entscheidungsprozess ein künstliches Hüftgelenk - ein Titangelenk.

Seit dem hat sich mein Leben absolut zum positiven gewendet. 


Meine Lebensfreude, meine Begeisterung für Bewegung und Sport ist zurück gekehrt.
Ich war sofort nach der Operation, die in der Orthopädischen Klinik in Braunfels (www.okb-online.de) durchgeführt wurde, schmerzfrei. 

Mein Kopf war frei für neue und auch alte Gefühle. Meine mentale Stärke, die mich auszeichnet, meine Fähigkeit der Eigenmotivation und auch meine Neugierde aufs Leben sind am 16.01. diesen Jahres zu neuem Leben erweckt worden.

Nach meiner Zeit als Triathlet, Marathonläuer und ambitionierter Tischtennisspieler (Spielklasse Bezirksoberliga) fiel ich vor gut 3 Jahren in ein tiefes mentales Loch.

Seit dem Jahr 2007 war ich nach einem vermeintlich harmlosen Motorradunfall im Mai diesen Jahres kaum noch in der Lage mich ohne Schmerzen zu bewegen. Das wurde mir aber erst im nachhinein bewusst. Da wir Menschen heutzutage auf Funktionieren programmiert sind, beachtete ich die anfänglich geringen Schmerzen kaum und machte einfach weiter. Es war aber so, dass ich meine Laufsportaktivitäten und selbst das Wandern und Nordic Walking kaum noch ausführen konnte. Ich beschränkte mich auf Fahrrad fahren, gelegntlich Schwimmen und Tischtennis (Spielklasse Bezirksoberliga) spielen. Dass das Tischtennis durch die Bewegungsabläufe meinen Gesundheitszustand nicht unbedingt verbesserte, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Es war immerhin die Möglichkeit weiter sportlich aktiv zu bleiben. Wenn auch nicht mehr auf dem hohen Fitness-Niveau wie früher, aber immerhin war ich immer noch in Bewegung. 

Meine Triathlonkarriere war am Ende, Laufen geschweige denn Marathon war kein Thema mehr.


Im Jahr 2008 fing es dann an, dass ich selbst beim Tischtennis und Radfahren massivere Bewegungseinschränkungen bekam. Ich fing an Schmerzmittel zu konsumieren, um die Beweglichkeit zu erhalten. Die ersten Besuche beim Orthopäden fanden statt. Und ein Besuch hat mich wohl auch sehr geprägt. Ein Orthopäde aus meiner Region attestierte mir bei einem Termin und Sichtung meines Röntgenbildes Arthrose im linken Hüftgelenk und dass ich meine sportlichen Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren sollte. 
Er brachte mir diese Nachricht auf eine Art und Weise nahe, dass ich gemäß meinem Lebensmotto "Niemals aufgeben!" geneigt war mich gegen diese Prognose mit all meiner Macht zu wehren. Ich ignorierte seine Warnungen und spielte weiter Tischtennis, was er mir eigentlich geraten hatte zu unterlasen und der Weg der Arthrose war nicht mehr aufzuhalten.

Trotz Schmerzmitteleinnahme, anfangs Aspirin und Ibuprofen, gelang es mir nicht dauerhaft die Schmerzen auszuschalten. Sie drangen nach und nach immer mehr in den Vordergrund.
Teilweise musste ich das Training ausfallen lassen und im Jahr 2009 und 2010 auch Spiele.

Im Dezember 2010 beendetet ich die Tischtennssaison und damit auch alle sportlichen Aktivitäten und Ambitionen. Es war für mich die größte Niederlage meines Lebens. Nach einem weiteren harmlosen Sturz auf den Po war im Januar 2011 wohl mein Schicksal besiegelt. Schmerzbedingt war ich von Januar bis Ende März 2011 fast nur im Bett unterwegs und selbst dort konnte ich kaum liegen, da meine beiden Iliosakralgelenke mir neben den Hüftschmerzen sehr große Schmerzen verursachten. Auf einer Schmerzskala von 0 bis 10, wo bei 0 der geringste Wert und 10 der größte Wert darstellt, war ich im Jahr 2011 konstant zwischen 6 und 9. Nahm ich mal kein Diclo ein, das war seit 2010 mein Begleiter, war ich am nächsten Tag kaum in der Lage, das Bett überhaupt zu verlassen.
Der ganze Schmerzmittelkonsum hatte natürlich auch Auswirkungen auf meine Magen-Darm-Aktivitäten. Ich hatte nach und nach immer mehr Probeme und klagte über Magenschmerzen und weitere Nebenwirkungen.

Ich zog mich immer mehrund mehr aus dem aktiven Leben zurück. Meine Tätigkeit als Unternehmer wurde durch dieses Tatsache auch weiter eingeschränkt.

Aufgrund der verschärften Situation begann ich mich mit dem Thema Operation zu beschäftigen. Bei solch erheblichen Verschleß des Hüftgelenks bestand die Option das irreparabel geschädigte Gelenk durch ein künstliches Titangelenk zu ersetzen.
Am 30.03.2011 checkte ich im OKB (Orthopädische Klinik Braunfels) ein und sollte am 01.04. operiert werden. Doch am Nachmittag verließ ich das Krankenhaus wieder, da ich mental noch nicht soweit wr die Operation als letzte Option zu verinnerlichen. Ich verabschiedete mich von Herrn Dr. Kobler und versprach irgendwann wieder zu kommen.


Ich war mental noch nicht soweit. Vom Kopf her hatte ich immer noch das Gefühl, dass andere Optionen eine Veränderung bringen können. Dazu gehörten Gewicht reduzieren und mehr bewegen. Mein Plan war über den Sommer wieder mehr Sport zu machen und meine Ernährung umzustellen. Denn neben den Bewegungseinschränkungen und Schmerzen war das Gewicht eine weitere Baustelle. Ich hatte die letzten Jahre bedingt durch die sich einschleichende Arthrose ca. 20 bis 25 kg zugenommen. Doch es kam leider nicht wie geplant, denn zum einen war der Sommer sehr verregnet, somit waren lange Ausflüge mit dem Rad sehr selten und die wenigen waren trotz Schmerzmittel und Motivation einfach nur schmerzhaft. Das ganze verursachte in mir Frust und Frust verursachte meine Naschattacken. Der Teufelskreis Schmerzen, Gewicht und Bewegung war nicht zu durchbrechen. Somit reifte in mir doch die Überzeugung nur mit OP dem Labyrinth entkommen zu können. Und so beschloss ich mich noch im Jahr 2011 operieren zu lassen, das gelang mir wegen Terminmangel in der Klinik nicht. Mein OP-Termin war der 12.02.2012! Im Januar kontaktierte ich mehrfach Frau Neu von der Terminvergabe des OKB und hatte Erfolg.
Mittwochs noch wurde mein Anliegen früher operiert zu werden verneint, zwei Tage später erhielt ich am 13.01.2012 einen Anruf von Frau Neu, die mir mitteilte, gleich kommen zu können. Im ersten Moment war ich schon geschockt, doch nach 10 Minuten rief ich zurück und bestätigte mich auf den Weg zu machen.

Gegen 12.30 Uhr checkte ich zum 2. Mal im OKB nach 2011, wo ich die Klinik ohne OP verließ, ein und dieses Mal zog ich das Ganze durch.

Ich durfte nochmals bis Sonntag Abend nach hause und wurde am 16.01.2012 operiert.

Seitdem ist wieder ganz viel Power, Krativität, Lebensfreude, Bewegung und auch Sport in mein Leben zurück gekehrt - mit künstlichem Hüftgelenk!!!

Bereits in der Klinik und auch in der Kaiserbergklinik in Bad Nauheim , wo meine Rehamaßnahme stattfand, begann für mich ein neues Leben!

Durch die auf der linken Hüftseite verschwundenen Schmerzen und des nicht mehr blockierenden linken Iliosakralgelenks kam meine Energie zurück.

Sehr zielorientiert und hochmotoviert nutzte ich die Wochen in der Reha,  zum einen um 8 kg abzunehmen innerhalb von ca. 6 Wochen (Zeitraum OP bis Ende der Reha-Maßnahme), zum anderen um meine Muskulatur, die sich durch die Schonhaltung zurückgebildet und verkürzt hatte, wieder au
fzubauen und zu dehnen und damit die Beweglichkeit des Gelenks wieder herzustellen.
Das ist auch die Grundvoraussetzung für meine weitere Planung: Operation der rechten Hüfte, sobald die linke so stark ist, nach einer OP an der rechten Seite die Rolle der starken Seite zu übernehmen.
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Heute haben wir Ostersonntag, den 08.04.2012. 

Einen Wehmutstropfen hatte das Ganze. Das Procedere musste also auch an der rechten Hüfte durchgeführt werden. Die rechte Hüfte war ebenfalls von der Coxarthrose betroffen - sicher nicht so fortgeschritten wie rechts - wo wirklich gar nichts mehr ging, Innenrotation war komplett weg, das Bein machte beim Hochziehen sofort eine Ausweichbewegung nach außen (Oberschenkel), der Unterschenkel nach innen,

Aber dennoch waren die Beschwerden so schlimm, dass normale Bewegungsabläufe in der Reha Schmerzen verursachten und die Beweglichkeit bereits stark einschränkten. Das habe ich live spüren dürfen bei allen Aktivitäten während der Reha. 
Die Ausweichbewegung war noch nicht so ausgeprägt wie zum Zeitpunkt der Operation der linken Hüfte, aber dennoch deutlich spürbar. Ein viel größeres Problem war für mich das Blockieren des Iliosakralgelenks. Das war ein Dauerzustand, der selbst in der Reha von den Physiotherapeuten mit all meinen Anwendungen nicht in den Griff zu bekommen war. Mein Hoffnung ruhte auf der Operation der rechten Hüfte und dem Erhalt eines Titangelenks. Ganz konkret habe ich von keinem, weder Orthopäden noch Physiotherapeuten eine klare Entwarnung erhalten, dass sich nach der OP die Blockade des Iliosakralgelenks in Luft auflöst. Trotzdem vertraute ich dem Ganzen, da ich mit der linken Hüfte die gleichen Erfahrungen gemacht hatte. Nach der OP links, funktionierte mein Iliosakralgelenk wieder.

Nach einem Besuch bei meinem Orthopäden Dr. Schlevoigt am 23.03.2012, wo dieser mir signalisierte, dass eine OP bereits jetzt möglich wäre, da mein linkes Titangelenk gut funktioniert, kontaktierte ich die Klinik (OKB-Orthpädische Klink Braunfels).

Mein großes Ziel für das Jahr 2012 war ja wieder fit und mobil zu werden. Und dies so schnell wie es in meiner Macht stand und mein Körper mitspielte.

Ich beschloss sofort in Braunfels anzurufen, leider war bereits ein Termin, der abgesagt wurde von einem Patienten bereits neu vergeben. Somit musste ich auf der Warteliste hoffen und bangen, der nächste sein zu dürfen. Und es kam so...

Am 26.03. erhielt ich einen Anruf von Frau Neu und ich machte mich auf den Weg. Ich hatte es das ganze Wochenende gespürt, dass ich bald dran bin und trotzdem hatte ich noch keinen konkreten Termin bis zu diesem Anruf. 

Am 27. März wurde ich an der rechten Hüfte operiert und bin somit stolzer Besitzer zweier Titangelenke (2 Wochen und 2 Tage früher als ursprünglich geplant, offizieller Termin war der 12.04.2012).

In einem Post gab ich mir selbst den Namen "Mr. Titan", dieser Name ist jetzt gerechtfertigt. Ich fühle mich jetzt erst komplett.  

Nach meiner ersten Operation und dem Erhalt des Titangelenks links spürte ich bereits eine drastische positive Veränderung für mich - ich war wieder mobil und konnte mich bewegen. Was ca. 13 Monate so gut wie gar nicht ging - 10 Minuten auf den Beinen haben mich vor der OP bereits an meine Grenzen gebracht, die Schmerzen waren unerträglich und ich musste die Hüftgelenke durch setzen oder hinlegen entlasten. Und das trotz Schmerzmittel in hoher Dosierung. Mir war klar, dass ich erst komplett bin mit einem 2. Titangelenk rechts.
Das ist geschehen und ich bin begeistert. Heute, wo ich das hier schreibe sind 12 Tage vergangen seit meiner OP und ich fühle mich als wäre ich 2 Wochen weiter. So in etwa war die Befindlichkeit links nach ca. 4 Wochen nach der OP. Dies ist sicher der frühen Operation geschuldet, wo die rechte Seite noch nicht so steif war wie links zum Zeitpunkt der Operation. 

Ich fühle mich nach anfänglichen Zweifeln - es gab 3 Situationen, wo es in der rechten Hüfte knackste, was immer für Unwohlsein sorgt und verunsichert, auch wenn es letztlich keine Luxation (Ausrenken des Hüftgelenks) war, wovor jeder Angst hat die ersten 6 Wochen nach der OP, sondern wohl Sehnen, Bänder und Muskelstränge, die sich ihren Platz gesucht haben, nachdem sie während der OP in Mitleidenschaft gezogen wurden. 

Meine Reha beginnt am 13.04.2012 in der Kaiserbergklinik...ich schätze, dass die Unterarmgehstützen bald in die Ecke fliegen!

Ich berichte seit einem guten Jahr von meiner neuen Reise zurück ins Leben live auf meinem Blog http://www.stephanfrank.blogspot.com !

Parallel poste ich in Facebook meine täglichen Aktivitäten und errichte nun hier noch diesen Blog auf Facebook.

Warum ich das alles mache?

Ich möchte vielen Menschen da draußen in unserem Land Hoffnung und Mut machen, dass man mit einem oder sogar zwei künstlichen Gelenken Spaß am Leben haben kann und auch in der Lage ist außergewöhnliches zu leisten.

Wichtig ist dabei die mentale Einstellung! 
Mein Lebensmotto " Niemals aufgeben !" passt hier wieder zu Hundert Prozent. Jetzt erst recht, ich werde trotz oder gerade wegen der beiden Titangelenke zu neuer Stärke zurückfinden und neue Wege einschlagen. Darüber werde ich weiter berichten.

Es würde mich sehr freuen, wenn ich Euch Anregungen und Impulse geben kann, Euer Leben trotz Arthrose oder anderer Einschränkungen aktiv zu gestalten und mit Lebensfreude ein bewegtes Leben zu führen.

Glaubt an Euch, ich glaube ganz fest daran, das Sprichwort "der Wille kann Berge versetzen" kann umgesetzt werden.

CU

Stephan Frank - Niemals aufgeben!






3 Kommentare:

wallika hat gesagt…

Danke für Deinen Blog, Du machst andern Menschen wirklich Mut, das finde ich ganz toll!
Alles Gute für Dich, besonders für die anstehende OP.
Gruß Waltraud

Anta hat gesagt…

Danke für`s Mut machen.
Bis jetzt "reichen" mir 2 Diclo/Woche. Bin in OKT einen Marathon gelaufen, aber jetzt kann ich höhstens nur 10 km laufen, und der Schmerz ist wieder da :-((. Das Laufen gehört-e zum meinem Leben, ja und nun bin ich die ganze Zeit am überlegen.....wo ist die Schmerzgrenze, wie lange soll ich mit der OP warten, welche Methode, kann ich dann wieder ein bischen laufen...???
Was Du berichtest hört sich ganz toll an. Das Leben mit dem ewigen,Stechen,Zwicken, nicht sitzen können, nicht gehen können, nicht liegen können (ohne Schmerzen) ist sehr, sehr lästig milde gesagt:-(
Alles Beste für Dich
Gruß Jolanta

Unknown hat gesagt…

Der Bericht ist einfach toll. Ich werde aber hin- und hergerissen: Sollte ich die OP als 74-jähriger Mann gleich machen lassen oder warten, bis es nicht mehr geht. Meine Hüftgelenksschmerzen rechts begannen nach einem 10 km langen Abstieg von der Elbbaude bis nach Spindlermühle im Oktober 2012. Im November 2012 wurde mir vom Radiologen eine beidseitige Coxarthrose, besonders rechts, bescheinigt. Von meiner Hausärztin mit Ibuprofen 600 versorgt, verbrachte ich 8 Wochen in Bali(tägliches Schwimmen) und brauchte nur Schmerztabletten zu nehmen, wenn ich Ausflüge machte und mehr als 1 km laufen oder Treppen steigen in den Tempeln mußte. Ab Februar 2013 nehme ich knorpelaufbauende Nährstoffe nach Dr. Feils Nährstoff-Empfehlung.
Bis jetzt treten die Schmerzen nur beim Gehen und längerem Stehen auf. Liegen,Sitzen, Schwimmen und Radfahren sind schmerzfrei. Beim letzten Besuch gab mir die Orthopädin eine Spritze in die Leiste, die meine Schmerzen lindern sollte, was aber nur 2 Tage anhielt. Mir wurde zwei Mal Physiotheraphie ohne gewünschten Erfolg verordnet. Nun soll auch Akkupunktur angewandt werden. Bei anstehenden Bewegungen (Gehen) nehme ich prophylaktisch eine Ibuprofen 600 und komme so über die Runden. Gibt es Leidensgenossen, bei denen die Coxarthrose durch solche Verschreibungen und Anwendungen schmerzärmer wurde? Oder ist grundsätzlich eine Hüftgelenks-OP der letzte Ausweg?
Viele Grüße
Heinz