Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Freitag, 16. März 2012

DER COUNTDOWN LÄUFT - noch 27 Tage bis zur 2. OP

Die Zeit vergeht wie im Flug - in 26 Tagen checke ich bereits wieder ein und in 27 Tagen erwartet mich die 2. Operation im OKB in Braunfels (http://www.okb-online.de) - dieses Mal an der rechten Hüfte. Der gleiche Operateur - das gleiche OP-Verfahren...hoffentlich der gleiche Erfolg! 


Die Zeit von der 1. OP am 16.01.2012 bis heute verging wirklich schnell - gerade im Vergleich zu dem langen Leidensweg!
Stand heute bin ich zufrieden mit dem Ergebnis der Operation und auch mit dem bisherigen Verlauf der Genesung. Es sind noch leichte muskuläre Befindlichkeiten, die ich täglich wahrnehme - die Beweglichkeit ist natürlich nach einer so langen Phase der Schonung noch nicht komplett wiederhergestellt - die Belastbarkeit für mich mehr als zufriedenstellend. Das sind natürlich meine Bewertungen und unterliegen meiner subjektiven Wahrnehmung und Einschätzung.


Am 23.03.2012 werde ich mich einer Untersuchung bei meinem Orthopäden Dr. Schlevoigt in Nidda  (http://www.movios.de) unterziehen, wo der medizinische Status Quo ermittelt wird. Eine Röntgenaufnahme des installierten Titangelenks wird über dessen Sitz Aufschluss geben und ob zumindest optisch alles soweit gut positioniert ist oder es zu Veränderungen gegenüber der Aufnahme am 10. Tag nach der OP gekommen ist. Ich bin gespannt und hoffe, dass wirklich alles auch aus medizinischer Sicht in Ordnung ist und der 2. Operation nichts im Wege steht. Das könnte nämlich noch der Fall sein, falls es zu Komplikationen an der operierten Seite bis zum OP-Termin kommen würde. Momentan spricht nichts dafür, aber man weiß ja nie...


Aktuell befinde ich mich in der postoperativen Phase ca. 8 Wochen nach meiner 1. OP und besuche das IRENA-Programm der Kaiserbergklinik in Bad Nauheim (http://www.median-kliniken.de/median-kliniken/rehabilitationskliniken/median-kaiserberg-klinik-bad-nauheim). Dort nehme ich an der  MTT (Medizinische Trainingstherapie = Gerätetraining) sowie an der Gruppenkrankengymnastik teil. Diese findet entweder in der Gymnastikhalle oder im Bewegungsbad statt. Zusätzlich nutze ich die Zeit vor Ort und ziehe meine Bahnen im 18 Meter - Schwimmer-Becken der Klinik. Für mich ist das Kraulen ein gute Möglichkeit Grundlagenausdauer zu trainieren und mein Gewicht weiter zu reduzieren. Wobei ich zugeben muss, dass während meines stationären Rehaaufenthaltes in der Kaiserbegklinik ich noch intensiver trainieren konnte. In der Zeit zwischen den beiden Operationen habe ich bisher mein Bestes gegeben, um möglichst fit in die 2.OP gehen zu können, natürlich immer auch mit dem Blick darauf, die frisch operierte Seite nicht zu überlasten. 


Genau da liegt bei so einem kurzen Abstand zwischen den beiden Operationen auch die Schwierigkeit - das operierte künstliche Gelenk mit den umliegenden Muskelgruppen so zu trainieren, das es ab dem Tag von OP 2 sprich am 12.04. so fit und belastbar ist, dass es die Hauptarbeit bei der Genesung vom 2. Gelenk übernehmen kann. Vielen, denen ich in der Klinik davon erzählt habe, waren der Meinung, man sollte besser ein halbes oder ein Jahr warten bis zur 2.OP. Für mich stand der Entschluss aber bereits bei der 1.OP fest. Für mich ist es ein ganzheitliches Ergebnis, das erst dann erzielt werden kann, wenn man beide Seiten operiert hat. Meine linke operierte Seite war natürlich absolut betrachtet viel steifer als meine rechte Seite jetzt. Aber mein Problem sind nicht nur die Schmerzen in der Hüfte, sondern auch die Schmerzen im Iliosakralgelenk rechts - dessen Blockade Schmerzen im unteren Rückenbereich verursacht. Vor meiner 1.OP war es rechts ebenso, nach der OP waren meine Beschwerden und Schmerzen im Iliosakralgelenk links verschwunden. Durch diese beidseitigen Schmerzen, konnte ich zusätzlich zu den erheblichen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen in den Hüftgelenken auch ganz schlecht sitzen oder liegen. Das hat ich bereits jetzt schon gebessert und ich gehe davon aus, dass die Symptome am rechten Iliosakralgelenk nach der OP auch weg sind. 


Gerade die Problematik Iliosakralgelenk ist ein oft unterschätzter Nebenkriegsschauplatz der Hüftarthrose und der durch sie verursachten Bewegungseinschränkung des Hüftgelenks. 


Parallel zu dem IRENA-Programm mache ich Einzelkrankengymnastik bei der Praxis Altmüller in Schotten (http://www.praxis-altmueller.de) . Dort begleitet mich Frau Altmüller persönlich und wir haben das Ziel, mein Gangbild zu verbessern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Etwas eingebremst werden wir von den Schmerzen im rechten Hüftgelenk und Iliosakralgelenk. 


Gefühlt habe ich bereits jetzt im linken Bein - was nicht nur mein schwächeres Bein war, sondern auch das frisch operierte ist - mehr Kraft als in meiner vermeintlich starken Seite. Das ist sicher das Ergebnis des guten Trainings während der Reha , aber auch der gut verlaufenen Operation und der anschließenden Genesung.


Ich fiebere dem 2. Termin am 12.04. entgegen (evtl. früher), um endlich wieder ganzheitlich fit werden zu können. Für mich bin ich erst komplett, wenn mein 2. Hüftgelenk auch aus Titan besteht. Verrückt, oder!?


Oder eher logisch!!! Ich möchte das Kapitel Arthrose in den Hüftgelenken endlich hinter mir lassen. Es hat lange gedauert, dass ich das begriffen habe, dass die OP für mich ein guter Weg sein kann - jetzt habe ich es aber verstanden. Lange Zeit habe ich mich nicht damit abfinden können, mit einem künstlichen Gelenk leben zu können - vor allem mental. Heute sehe ich das anders. Mein Titangelenk hat mir eine neue Chance gegeben - ich habe sie mir gegeben durch Einwilligung zur OP - eine Chance raus aus der Krise, zurück ins Leben!!!


Am Anfang , sprich die ersten Tage nach meiner Operation, bin ich meinem neuen Titangelenk noch etwas skeptisch begegnet, wobei es war nicht wirklich skeptisch, es war eher neugierig auf der einen Seite, das Vertrauen zu dem neuen Gelenk aufbauend auf der anderen Seite. 
Vor meiner OP und auch die ersten Tage nach der OP habe ich mich folgendes gefragt...
Wie reagiert das Gelenk bei bestimmten Bewegungen?
Spürt man, dass es sich um ein künstliches Gelenk handelt? 
Wie verkraftet es die Belastungen der Reha?
Warum muss man überhaupt erst wieder laufen lernen? Ich ging davon aus, neues Gelenk, wie man läuft weiß ich, wo ist da bitte schön das Problem!? Aber es gibt eins - eher sogar mehrere - die durch die Schonhaltung und Bewegungseinschränkung verkürzte Muskulatur - das durch die Schonhaltung sich eingeschlichene gewohnte unsaubere Gangbild, meist ohne über den gesamten Fuß abzurollen - das Vertrauen in die Belastbarkeit des neuen Gelenks.


Es ist also viel mehr als nur die Operation, die zwischen 35 Minuten und einer Stunde dauert. Danach fängt die eigentliche Arbeit an - Gehen bzw. Laufen lernen - ein vernünftiges Gangbild erarbeiten - ein Leben zu führen, was für die Haltbarkeit des künstlichen Gelenks förderlich ist,


NICHT ALLES ABER VIELES
Als Träger einer Endoprothese kann man sicher nicht alles, es gibt sicher Sportarten und auch Betätigungsfelder, die einer langen Haltbarkeit negativ entgegenwirken, aber man kann vieles tun.


Ich habe bereits in einigen Posts darüber berichtet.
Schwimmen, Nordic Walking, Spazieren gehen, Radfahren sind alles Sportarten, die man ausführen kann, wenn man der einschlägigen Fachliteratur  und den Ärzten glauben darf.
Abgeraten wird von Sportarten, die von schnellen Richtungs- und Tempowechsel geprägt sind wie Tennis, Handball, Fußball usw.


Ich werde über all meine Aktivitäten ausführlich berichten und hoffe umfassend darüber informieren zu können, wie sich bei mir bestimmte Bewegungen auf mein Wohlbefinden auswirken - oder auch nicht.


In diesem Sinne...die Reise geht weiter...


CU Stephan Frank - Niemals aufgeben!