Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Sonntag, 8. Juli 2012

Doping-Vorwürfe - Ehemalige Teamkollegen belasten Lance Armstrong


George Hincapie

Deal mit US-Anti-Doping-AgenturEhemalige Teamkollegen belasten Lance Armstrong

Szene | 5. Juli 2012
Fünf ehemalige Teamkollegen haben den US-Amerikaner Lance Armstrong laut einer Meldung der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf" mit Aussagen vor der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA belastet. Für ihre eigenen Dopingvergehen erhalten sie im Gegenzug eine deutliche Strafmilderung.
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Es könnte einige Sprengkraft stecken in dem, was Lance Armstrongs ehemalige Helfer aus seiner Zeit im Profi-Radsport gegenüber der USADA offenbart haben; George Hincapie, Levi Leipheimer, Christian Vande Velde, David Zabriskie und Jonathan Vaughters gehören ganz offensichtlich zu den "mindestens zehn Zeugen", die die USADA in ihrer am 12. Juni an Armstrong und fünf weitere Personen zugestellten Mitteilung über die Eröffnung eines Dopingverfahrens angekündigt hat. Die Radprofis hätten in Gesprächen mit Ermittlern der USADA eigene Dopingvergehen eingeräumt und dabei auch ihren ehemaligen Kapitän und Arbeitgeber Lance Armstrong belastet, berichtet der niederländische "Telegraaf" in seiner Donnerstagsausgabe. Im Gegenzug für ihre Einlassungen hätten die vier Erstgenannten - alle derzeit bei der Tour de France im Einsatz - eine auf sechs Monate verkürzte Sperre erhalten, die zudem erst nach dem Ende der Rennsaison greife. Ob auch für Vaughters eine entsprechende Regelung greift, ist nicht bekannt.

Ausschließlich Indizien und Zeugen

Der außergewöhnliche Deal zeigt, wie ernst es der USADA mit ihrer Ankündigung sein muss, der vermeintlichen Drahtzieher der von ihr vermuteten Doping-Verschwörung ("Doping Conspiracy") habhaft zu werden. Die Vorwürfe gegen Armstrong und sein ehemaliges Umfeld reichen weit vor die für Dopingvergehen geltende Verjährungsfrist von acht Jahren, stützen sich aber wohl ausschließlich auf Indizien und Zeugenaussagen. An deren Substanz hängt also eines der aufsehenerregendsten Verfahren seit der sogenannten BALCO-Affäre um das kalifornische Dopinglabor im Jahr 2003. Einen ersten Hinweis auf die von der USADA selbst bisher nicht namentlich benannten Zeugen hatte kürzlich die Bitte Hincapies und mehrerer Kollegen an den US-Radsportverband gegeben, sie nicht zur Nominierung für die Olympischen Sommerspiele in London vorzuschlagen.
Auf Empfehlung ihres Review Boards, einer dreiköpfigen Expertenkommission, hat die USADA inzwischen offiziell Klage gegen Armstrong, seinen ehemaligen Teamchef Johan Bruyneel, die Teamärzte Dr. Pedro Celaye und Dr. Luis Garcia del Moral, den Physiotherapeuten Pepe Marti und den in Italien bereits wegen Dopings verurteilten Arzt Dr. Michele Ferrari erhoben. Die Beklagten haben bis zum 9. Juli Zeit, ein unabhängiges US-Schiedsgericht anzurufen. Im Fall eines Schuldspruchs droht Armstrong eine lebenslange Sperre. Von Rennen der World Triathlon Corporation (WTC, Inhaberin des Ironman-Labels) istArmstrong seit dem 13. Juni bis zur Klärung der Dopingvorwürfe suspendiert.
Mehr zum Armstrong-Verfahren und den Reaktionen von Sportlern und der WTC lesen Sie in der kommenden Ausgabe der "triathlon", die am 18. Juli erscheint.
(Quelle:tri-mag)

Ich kann mich den Kollegen nur anschließen! 5 Dopingsünder belasten einen "angeblichen" Dopingsünder und erhalten dafür Strafminderung oder am besten noch Straffreiheit...was soll man als Radsportfan davon noch halten!

Sie haben seit Jahren gegen Armstrong nichts stichhaltiges in der Hand - ansonsten hätten seine Neider ihm längst das Handwerk gelegt. Und den Aussagen von Menschen zu trauen, die seit Jahren nicht mehr im Rampenlicht des Erfolges stehen..ich weiß nicht was ich davon halten soll.

Für mich hat sich der ganze Radsport inzwischen selbst ins Abseits manöveriert. Selbst die Dopingsysteme haben sich unglaubwürdig gemacht - man weiß nicht mehr  wem man vertrauen soll - wer hat Dreck am Stecken - wer hat welche Hintergedanken - wer bedient welche Lobby - ich glaube der ganze Radsport sollte sich mal selbst überdenken und neu aufstellen. Die ganzen selbsternannten Moralwächter und -apostel sollten mal vor ihrer eigenen Haustür kehren.

Und heute hergehen und Dinge aufklären zu wollen, die Jahre zurückliegen scheint für mich von aktuellen Problemstellungen des Radsports abzulenken. Nur aufgrund irgendwelcher Aussagen ist für mich noch nicht jemand schuldig zu sprechen - für mich gilt immer noch in dubio pro reo - im Zweifel für den Angeklagten!

Wer an der Leistung von Armstrong Zweifel hat und es für berechtigt sieht seine Karriere nur unter der Dopingbrille zu betrachten hat aber noch lange nicht das Recht ihn des Dopings zu bezichtigen, solange keine Beweise für die Wahrheit der Anschuldigungen vorliegen.

Der Radsport in Deutschland hat von den Erfolgen des Jan Ullrich und Erik Zabel enorm profitiert. das ganze ist fast gleichzusetzen mit der Euphorie, die nach den Erfolgen von Steffi Graf, Michael Stich und Boris Becker im Tennis entstanden ist. Es haben ganz viele Menschen von der Erfolgen der Vergangenheit profitiert - ich kann als Fan und Zuschauer nicht beurteilen, wer !

Selbst die nachträgliche Bestrafung von Ullrich und Co. hat letztlich kein Licht in die dunkle Verlogenheit der gesamten Erfolgsmaschinerie gebracht. So wird der Sport definitiv nicht glaubwürdiger!

Es hat für mich eher den faden Beigeschmack, dass Kollegen, Aktionäre und sonstige Mitläufer noch eine Rechnung offen haben, die sie auf diese Art und Weise begleichen wollen.

Ich bin geschockt über das ganze System - nicht  nur über die Dopingsünder, sondern auch über die zwielichtigen Anti-Dopingverfahren und -untersuchungsmethoden. Am Beispiel von Armstrong sieht man wie die eigenen Verlogenheit einem irgendwann zum Verhängnis wird - wurde Armstrong öffentlich jemals positiv getestet - ich glaube nein - und heute denkt man was zu wissen, was vorher nicht maßgeblich war. Das stinkt doch zum Himmel...entweder hatte er vorher schon gedopt und es wurde nicht bekannt oder es wurde nicht bekannt weil es keinen offiziellen positiven Befund bei seinen Dopingproben gab. Bei beiden Fällen fühle ich mich zum heutigen Zeitpunkt schlichtweg  verarscht. Wenn es einen Befund gab, der protegiert wurde ist es ein absolutes Unding und zeigt wie unsauber die Anti-Dopingagentur arbeitet und wie wir fans und Verbraucher hinters Licht geführt werden. Vielleicht hat ein Armstrong-Sieg vielen Menschen viel gebracht...

Wenn er nicht erwischt wurde, was für mich immer noch die aktuelle Sachlage darstellt, stellt sich mit den Behauptungen ihm gegnüber doch die Anti-Dopingagentur selbst in Frage!

Wenn er doch gedopt hat, warum hat man ihm das nicht nachgewiesen bei all den Tests.

Alles ist ziemlich undurchsichtig und ich hoffe, dass künftig etwas Licht ins Dunkel kommt.

Ich wünsche mir aber viel mehr, dass auch die Anti-Dopingverfahren sich selbst hinterfragen oder besser noch eine Kommission ins Leben gerufen wird, die die Anti-Dopingagentur und deren Vorgehensweisen überprüft.

CU

Stephan Frank - Niemals aufgeben!


Ironman Frankfurt 2012 - Europameisterschaft - Rennbericht


Ironman Frankfurt 2012: Vanhoenacker wird Europameister


Ironman Frankfurt 2012: Vanhoenacker wird Europameister

8. Juli 2012 von Nora Reim
Frankfurt, 08. Juli 2012 – Er kam, sah und siegte: Marino Vanhoenacker darf sich seit dem heutigen Sonntag WTC-Europameister nennen. Der 35-jährige Belgier lief bei seiner Premiere vom Ironman Frankfurt nach 08:03:31 Stunden auf dem Roten Teppich am Römerberg ein – in neuen Laufschuhen.

Bink, wie seine Freunde Marino Vanhoenacker nennen, hat es allen gezeigt: Der Mann mit dem markanten Gesicht ging volles Risiko ein, lief den Marathon am Main in neuen Schuhen seines Herstellers Woolf Running und finishte in einer Zeit von 08:03:31 Stunden. Das Alpha-Tier unter den Wölfen hatte bereits vor dem Rennen in Frankfurt angekündigt, sich mit dem Rostocker Andreas Raelert zu duellieren. Am Ende hatte der “König von Klagenfurt”, wie der sechsmalige Sieger des Ironman Klagenfurt heißt, das Zepter in der Hand: Der Belgier holt sich mit seinem Sieg am Main nicht nur den Europameistertitel der World Triathlon Corporation (WTC), sondern auch 4000 Punkte für das Kona Pro Ranking! Damit ist dem Schützling von Normann Stadler die Qualifikation für Hawaii sicher. Zweiter wird der 28-jährige Sebastian Kienle mit einer Zeit von 08:09:59 Stunden. Der Youngster freute sich: “Das ist der Wahnsinn hier – ich muss mich nie wieder fragen, warum ich das mache.” Den dritten Platz sichert sich der Spanier Clemente Alonso-McKernan. Andreas Raelert

Ergebnisse Herren
1. Marino Vanhoenacker (BEL), 08:03:31
2. Sebastian Kienle, 08:09:59
3. Clemente Alonso-McKernan (SPAN), 08:14:04
4. Andreas Raelert, 08:17:36
5. Jan Raphael, 08:18:17
Ergebnisse Damen
1. Caroline Steffen (CH), 08:52:33
2. Anja Beranek, 09:05:41
3. Corinne Abraham (GB), 09:21:03
4. Susan Dietrich, 09:22:07
(Quelle:triathlon.de)


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Marino Vanhoenacker gewinnt Ironman Germany 2012

Ironman GermanyVanhoenacker zeigt Kienle das Hinterrad

Langstrecke | 8. Juli 2012
Erwartet hatte man beim Ironman Germany ein Duell zwischen Andreas Raelert und dem Belgier Vanhoenacker. Vielleicht könne Sebastian Kienle den dritten Podestplatz erobern? Am Ende waren zwar alle drei vorn dabei - der Rennverlauf hielt sich aber nicht ans Drehbuch.
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Es sollte ein Duell werden, möglicherweise ein Dreikampf um den Titel des Ironman-Europameisters. Da waren Andreas Raelert, seit vergangenem Jahr der schnellste Mann über die Triathlonlangdistanz und Marino Vanhoenacker, der den alten Rekord nur eine Woche zuvor gebrochen hatte. Außerdem der junge Wilde: Sebastian Kienle, der enorm starke Radfahrer, der eine Rolle spielen könnte, wenn er beim Schwimmen nicht zuviel Zeit im Langener Waldsee versenken würde. Der Blick in die Triathlonkristallkugel verriet also: Raelert und Vanhoenacker würden sich von Anfang an beäugen, irgendwann käme Kienle angerauscht und dann ginge das Rennen von vorn los. Der Marathon sollte die Entscheidung bringen. Und dort habe Raelert die besten Karten.
Gelöste Ladehemmungen
Eigentlich sah von Beginn an dann auch alles so aus, wie man es erwartet hatte. Beim Auftakt im Langener Waldsee war der einzige Aufreger, die Startpistole in den Händen des Siegers von 2005, Normann Stadler. Sie hatte Ladehemmungen. Doch auch ohne lauten Knall reihten sich die Favoriten auf der ersten Schwimmrunde in genau der Reihenfolge ein, die Experten und Profis prognostiziert hatten. Andreas Raelert blieb kontrolliert im Wasserschatten des Franzosen Stephane Poulat und des als Amateur gemeldeten Belgiers Bart Colpaert, Marino Vanhoenacker war ebenfalls in dieser Gruppe. Außerdem Jan Raphael, Horst Reichel, der Franzose Jeremy Jurkewicz und Clemente Alonso-McKernan. Auf der zweiten Schwimmrunde drückten Poulat und Colpaert dann derart aufs Tempo, dass Vanhoenacker reißen lassen musste. Die eine Minute, die der belgische Favorit als Rückstand mit in die Wechselzone nahm, war allerdings ebenso wenig überraschend wie die 4:40 Minuten, die Sebastian Kienle aufgebrummt bekam.

Raelert und Raphael kontrollieren von vorn

Auf den ersten Radkilometern hatte deshalb Raelert die komfortabelste Ausgangsposition - und die schien er nutzen zu können. Ohne sich übermäßig anzustrengen, wechselte er sich mit Jan Raphael in der Führungsrolle ab. Gemeinsam hielten sie dabei Vanhoenacker auf Distanz. Die sechzig Sekunden, die der Belgier mit auf seine Wettkampfmaschine nahm, wollten zunächst nicht schmelzen. Ganz anders der Dritte im Favoritenbunde: Sebastian Kienle machte auf den ersten zehn flachen Kilometern in Richtung der Frankfurter Innenstadt bereits eine Minute gut, kam auch danach immer näher heran an die Führungsgruppe. Im nun einsetzenden, strömenden Regen konnte kurze Zeit später zunächst Vanhoenacker das Loch zur Spitze schließen, dann war auch Kienle dran. Es war also alles gerüstet für den erwarteten Dreikampf.

Raelert rutscht im Regen weg

Doch dann rutschte Raelert auf regennasser Straße weg. Ausgerechnet in dem Moment, als Kienle der Gesellschaft der Gruppe  überdrüssig war. Raelert rappelte sich schnell wieder auf und machte sich mit entschlossenem Gesichtsausdruck auf die Verfolgung. Wenige Kilometer später war er auch schon wieder dran an Kienle, Vanhoenacker, Raphael und Poulat, der ebenfalls unliebsame Bekanntschaft mit dem Frankfurter Asphalt gemacht hatte.

Ob dieser ungewollte Rhythmuswechsel den Rostocker auf dem Konzept gebracht hat? Oder hatte der extrem austrainierte Raelert den widrigen Witterungsverhältnissen zu wenig entgegenzusetzen? Auf jeden Fall konnte Raelert nicht mehr reagieren, als Kienle erneut antrat. Einzig Vanhoenacker blieb in fairem Abstand am Hinterrad des am Freitag 28 Jahre alt gewordenen Karlsruhers. Allerdings nicht lange. Denn plötzlich war es Kienle, der dem Tempodiktat des Belgiers nicht mehr folgen konnte und mit zunehmend verbissenener Miene Meter um Meter und dann sogar den Sichtkontakt verlor. Kontrolliert dagegen Vanhoenacker, der am Ende der 180 Kilometer sogar einige Tritte auslies, sich in Vorbereitung auf den Marathon am Main dehnte.

Vanhoenacker als Erster am Main

Zwei Minuten rollte Vanhoenacker bis zur zweiten Wechselzone so noch heraus, bevor sich ein etwas angeschlagen, aber entschlossen wirkender Kienle die Laufschuhe schnürte. Noch viel schlimmer erwischte es Raelert, der kaum noch Kraft auf die Pedale brachte und die Wechselzone hinter Raphael und Poulat mit über zehn Minuten Rückstand erreichte. Sein Vorteil: Mit Ausnahme Raphaels waren alle vor ihm in den Marathon gestarteten Profis sichtbar angeschlagen, Wind und Regen hatten die Radstrecke zur Grenzerfahrung gemacht.
An der Spitze war es Kienle, der seinen Rhythmus am schnellsten fand. Sekunde um Sekunde kam er näher heran an den Belgier - bis er einen kurzen Stop am Dixi-Klo einlegen musste. Danach blieb der Abstand nach vorn wie eingemeißelt. Obwohl keiner der beiden Führenden einen souveränen Eindruck hinterlies, ging es von diesem Zeitpunkt an nur noch um Rang drei. Und in diesem Kampf hatte Raphael zwar offensichtlich gute Beine. Zum Leidwesen des Hannoveraners aber hatte Alonso-McKernan noch bessere. Mit den raumgreifenden Schritten eines Craig Alexander oder Andreas Raelert in Topform rannte der Spanier durch das Feld und drückte weiter aufs Tempo.

Acht Stunden Konzentration

Sichtbar leiden musste der 35-jährige Vanhoenacker auf der letzten Runde, die Schritte wurden kürzer und kürzer. Das war sogar unter seinem über den ganzen Tag zur Schau gestellten Pokerface zu erkennen. Glück für ihn, dass es den Verfolgern auch nicht besser erging. Und bei einer Zeit, die nah heran kommt an die Acht-Stunden-Marke, muss wohl einfach auch ein Weltklassetriathlet leiden. Acht Stunden zeigte die Uhr, als Vanhoenacker zum ersten Mal seine hochkonzentrierte Maske absetzte. Ein kleines, beinahe schüchternes Lächeln auf seinem Gesicht machte den Anfang, die geballte Faust schlug den Weg frei für zum ersten Mal in diesem Rennen gezeigte Emotionen. Jubelnd bog er ein auf den Zielkanal am Frankfurter Römer - ebenso glücklich wie kaputt. Mit einer Zeit von 8:03:37 Stunden zeigte er, dass er nicht nur in Klagenfurt mit schnellen Zeiten überzeugen kann. Auch bei widrigem Wetter und Weltklassekonkurrenz kann Vanhoenacker also siegen: "Dies ist meine Antwort auf alle, die gesagt haben, ich hätte sechs Jahre lang in Klagenfurt ohne richtige Gegner gewonnen." Dass es ihm die Kollegen heute dabei alles andere als leicht gemacht haben, musste der 35-Jährige aber doch gestehen: "Es gab so viele Zweifel in mir. Ich war beim Schwimmen schon am Limit, auf dem Rad war es saukalt. Und dann fliegt so ein Kienle vorn weg und ich muss hinterher. Auch beim Laufen hat er 20 Minuten lang ekelhaft viel Druck gemacht - nicht sehr nett von ihm", scherzte der Sieger im Ziel.  Am Ende musste er sich aber kaum mehr Sorgen machen um den jungen Herausforderer.
Erschöpfung? Untertrieben!

Beinahe die gesamte Zielgerade hatte der Triumphator mit Freudentränen in den Augen schon mit bedächtigen Schritten zurückgelegt, als Sebastian Kienle sich dem erlösenden Finish näherte. Mit seinen typisch schwankenden Kopfbewegungen biss sich der beste Deutsche durch die letzten Kilometer. An der gleichen Stelle wie Vanhoenacker wich die Anspannung  auch bei Kienle einen zufriedenen Lächeln. Viel mehr war nicht drin - erst recht nicht sein berüchtigter Zielsprung. Vor Schmerzen stönend fiel er dem Sieger nach 8:09:55 Stunden um den Hals und holte nach einer kurzen Ruhepause dann doch seine Jubelsprünge nach. Dieser zweite Rang bei seinem proklamierten Siasonhöhepunkte bedeutet ihm offenbar viel: "Erschöpfung? Das ist die größte Untertreibung, die ich je gehört habe. Aber wer sich je wieder fragt, warum er das Ganze überhaupt macht, der soll einmal hier ins Ziel laufen, Wahnsinn! Ich werde mich das nie wieder fragen."

Den dritten Rang sicherte sich Clemente Alonso-McKernan, der sich mit dem schnellsten Marathon des Tages aufs Podest katapultierte. Im innerdeutschen Duell um Rang vier hatte am Ende Raelert ganz knapp die Fußspitze vorn, dahinter belohnte sich Jan Raphael mit dem fünften Platz für ein mutiges Rennen. Da hatte sogar Raelert Mitleid: "Ich kann mit Jan mitfühlen, wie es ist, wenn man auf den letzten 500 Metern noch abgefangen wird." Und zum verpassten Duell mit Vanhoenacker? "Ich habe heute alles gegeben, was ich hatte, mehr ging nicht. Und deshalb bin ich wirklich zufrieden mit Rang vier."

Challenge Roth 2012 - ETU Europameisterschaft - Rennbericht


Rachel Joyce (GBR) gewinnt die Challenge Roth 2012.

Die Spannung ist zurückRachel Joyce gewinnt Challenge Roth

Langstrecke | 8. Juli 2012
Europas traditionsreichste Langdistanz besinnt sich auf ihre Stärke: Packende Rennen vor fachkundigem Publikum. Dass in Abwesenheit der Überfliegerin Chrissie Wellington trotzdem eine Britin im Alleingang siegt, tut der Spannung diesmal keinen Abbruch.
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Falls die Britin Rachel Joyce je auf Verstärkung gesetzt haben sollte bei ihrem Vorhaben, auf der Radstrecke einen Sicherheitsabstand zwischen sich und ihre vermeintlich gefährlichsten Konkurrentinnen für den Marathon zu bringen – die Deutsche Julia Gajer und Sonja Tajsich aus Regensburg –, dann ist der erste Abschnitt hinunter nach Greding ein Moment der Erkenntnis. Zwar weiß die ehemalige Leistungsschwimmerin, wie man gut besetzte Rennen von vorn bestreitet, aber ein bisschen Unterstützung, ein bisschen Gesellschaft durch ihre Mitstreiterin aus dem Main-Donau-Kanal, die Tschechin Lucie Zelenkova-Reed, wäre doch ganz schön gewesen. Gemeinsam hatten sich beide im Feld der stärksten Männer behauptet, hatten sich beobachtet, vielleicht die taktischen Optionen für die kommenden 222 Rennkilometer noch einmal durchgespielt, die eine solche Zweckgemeinschaft eröffnet. Doch 40 Kilometer später ist alles hinfällig, Zelenkova-Reed erweist sich auf dem Rad heute als zu schwach und büßt bereits auf diesem Abschnitt den gesamten zweiminütigen Vorsprung auf Gajer ein, die ihrerseits aber 45 Sekunden auf Joyce gut machen kann. Spätestens jetzt wird der wohl klar: Sie muss im Kampf um den EM-Titel ihr eigenes Ding machen.
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Verfolgungsjagd eines Uhrwerks

Ab jetzt erhöht die Britin ihren Rhythmus deutlich: Aus knapp zwei Minuten Vorsprung werden bis zum Fuß des Solarer Bergs in Hilpoltstein (Kilometer 70) dreieinhalb, ihr breites Lächeln zeigt, wie sehr sie diesen Abschnitt genießt: die Wertschätzung des fachkundigen Publikums, die es so wohl auf keinem anderen Triathlonkurs der Welt zu erleben gibt. „Ich habe ein perfektes Rennen“, gibt sie euphorisch den Spottern des Livetickers mit, als sie in Eckersmühlen in die zweite Runde rast. Gut 30 Kilometer später, als Joyce die Rampe des Kalvarienbergs zum zweiten Mal in Angriff nimmt, beträgt ihr Zeitpolster auf Gajer bereits über sechs Minuten, lediglich die Niederländerin Mirjam Weerd hält ihren Rückstand in der Deckung der schnellen Altersklassen-Männer etwa konstant – man lässt sie offenbar gewähren.
Als Joyce mit über acht Minuten Vorsprung vor den beiden Deutschen die berühmteste Straße Hilpoltsteins zum zweiten Mal erklimmt, sprechen viele bereits von einer Vorentscheidung. Denn die 34-jährige Juristin gilt als starke Allrounderin, sie selbst verkündete vor dem Rennen selbstbewusst: „Meine Stärke ist, dass ich keine Schwäche habe.“ Dennoch gibt es keinen Grund, sich auf dem erarbeiterten Polster auszuruhen – zumal, wenn die schärfste Verfolgerin Sonja Tajsich heißt. Wie ein Uhrwerk hat die Regensburgerin die 180 Kilometer abgespult, ihren erwarteten Schwimmrückstand von knapp neun Minuten eingefroren und dabei auch Gajer überholt, die für ihre vielleicht etwas zu offensive Anfangstaktik offensichtlich ein wenig büßen muss. „Es war unheimlich windig heute, tausendmal mehr als im letzten Jahr“, wird die Vorjahreszweite später sagen. Doch auch Tajsich, jene Frau, die wie kaum eine Andere in der Lage ist, bis zum letzten Marathonmeter Druck zu machen und jeden Moment der Schwäche bei Ihren Konkurrentinnen auszunutzen, ist angegriffen.  „Ich bin mit Volldampf losgelaufen und habe mir gesagt: Das machst du jetzt solange wie es geht. Es ging 21 Kilometer“, gesteht sie.

Wie soll man vor solchen Fans aufgeben?

Was sie nicht weiß: Ein Tractus-Syndrom, eine schmerzhafte Überlastung des äußeren Bandapparats am Knie, bremste Joyce’ Marathonvorbereitung wochenlang aus, Selbstvertrauen und Tempohärte haben darunter gelitten, und dann, nach 25 Kilometern, kommen die Schmerzen. „Ich musste unheimlich kämpfen. Ich weiß, was für eine tolle Fighterin Sonja ist, ich liebe die Rennen gegen sie. Aber das heute war extrem“, erzählt Joyce im Ziel – und erinnert sich gleich wieder an die vielen schönen Momente im Rennen, in Greding, am Solarer Berg, in der Rother Altstadt oder draußen an der Lände. „Wie soll man sich vor solchen Fans aufgeben?“, fragt sie. Viereinhalb Minuten Vorsprung rettet die Roth-Debütantin über die Ziellinie – genug, um den Jubel des fachkundigen Rother Publikums über eine weitere Weltklassezeit (8:45:04 Stunden) endlich einmal wieder spannendes Frauenrennen nach drei Jahren Chrissie Wellington auszukosten. Bevor die überglückliche Sonja Tajsich („Ich könnte die ganze Welt umarmen“) mit ihrer Überpräsenz das Publikum für sich einnimmt. Nach einer komplizierten Vorbereitung mit Eröffnung eines eigenen Sportfachgeschäfts und einer hartnäckigen Virusinfektion präsentiert sich die derzeit erfolgreichste deutsche Langstrecklerin mit einer neuen persönlichen Bestzeit auf den Punkt fit.
Auch Gajer wird später sagen, wie sehr ihr die Unterstützung der Zuschauer bei ihrem zweiten Start über die Langdistanz hilft. „Es war ein ständiges Auf und Ab. Mal ging es wieder gut, dann kam das nächste Loch. Aber das gehört wahrscheinlich einfach dazu“, sagt sie. „Ich bin trotzdem unheimlich stolz auf mich – zwei Langstrecken, zwei mal unter neun Stunden, das ist doch eine tolle Bilanz.“
Achja - zwei Top-Ten-Finishes verdienen an diesem Tag vielleicht doch eine besondere Erwähnung: Fünf Tage nach ihrem 43. Geburtstag kommt die Kölner Altersklassenathletin Beate Görtz als Siebte noch drei Plätze vor der nimmermüden Australierin Belinda Granger (42) ins Ziel. Und gleich dahinter  - knapp ein Jahr nach der Geburt ihres ersten Kindes, die Hilpoltsteinerin Wenke Kujala.
CHALLENGE ROTH | FRAUEN
8. Juli 2012, Roth
NameNationGesamt3,8 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Rachel JoyceGBR8:45:0447:374:54:372:59:53
2Sonja TajsichGER8:49:4755:504:55:142:55:43
3Julia GajerGER8:57:0250:145:02:113:01:55
4Gina CrawfordNZL8:59:3550:175:04:553:00:55
5Britta MartinGER9:01:0055:414:56:463:05:35
6Mirjam WeertNED9:02:3950:114:56:073:12:15
7Beate GörtzGER9:13:2658:265:01:073:10:42
8Wenke KujalaGER9:25:1956:315:03:433:21:51
9Lucie Zelenková-ReedCZE9:26:2047:315:05:303:30:24
10Belinda GrangerAUS9:26:4850:335:07:133:24:57


(Quelle:tri-mag)

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Challenge Roth 2012: James Cunnama siegt, Timo Bracht wird ETU-Europameister


Challenge Roth 2012: James Cunnama siegt, Timo Bracht wird ETU-Europameister

8. Juli 2012 von Christine Waitz
Foto: Ingo Kutsche - sportfotografie.bizUm 6:30 Uhr fiel bei traumhaftem Sonnenschein der Startschuss zum Challenge Roth 2012. Während in den Vergangenen Jahren der Fokus eher auf der Siegerzeit der vermeintlichen Gewinner lag, gab es zur ETU EM Premiere ein Starterfeld, das ein spannendes Rennen erwarten lies. Und genau so kam es dann auch. Wenn auch mit einigen Überraschungen.

Das Schwimmen

Beim Schwimmen im Rhein-Main-Donau Kanal zwischen den Schleusen Eckersmühlen und Hilpoltsein gab es keine wirklichen Überraschungen. Ein Führungsduo aus zwei guten Schwimmern konnte sich zwar absetzen, aber eine größere Verfolgergruppe mit allen Rennfavoriten jagte die Beiden.
Auf der Brücke am Ausgang der Wechselzone gab es den ersten Zwischenstand nach 48:43 Minuten: Benjamin Sanson führte mit Alexander Janitzki, dann rasten Johann Ackermann und der erste Topstarter Stephen Bayliss hinauf Richtung Rothsee. Kurz darauf ziehen sich die Topstarter wie an einer Perlenkette aufgereiht über die Kanalbrücke. Alle Favoriten sind auf dem Weg und das Rennen ist so offen wie vor dem Start.
Im Damenrennen führte nach dem Schwimmen Lucy Zelencova (00:47:31), knapp gefolgt von Rachel Joyce (00:47:37). Auf den dritten Rang hatte sich eine starke Altersklassenathletin gekämpft. Mit bereits größerem Abstand stiegen Mirjam Weerd, (00:50:11) Julia Gajer (00:50:14) und Gina Crawford (00:50:17) auf das Rad. Nach 00:55:50 musste Sonja Tajsich sich auf eine Verfolgungsjagd begeben.
Das Rennen auf der Radstrecke
Das knappe Feld nach dem Schwimmen löste sich erwartungsgemäß früh auf der zwar schnellen aber trotzdem nicht einfach zu fahrenden Radstrecke auf. Bereits auf dem Weg nach Greding, dem weitesten Punkt der Strecke, konnten sich zwei Athleten absetzen. Der 27-lährige Polizist Konstantin Bachor und Timo Brachts Teamkamerad Georg Potrebitsch gaben Gas und konnten ihren Vorsprung sukzessive ausbauen.
In der Verfolgergruppe hatten sich die mutmaßlichen Topfavoriten zusammengetan. James Cunnama und Stephen Bayliss bildeten ein Team TBB-Duett und führten die Gruppe mit Timo Bracht, Mike Aigroz und Cameron Brown durch den Landkreis. Im Verlauf der zweiten Runde musste der junge Wilde Potrebitsch etwas Federn lassen und wurde vom Favoriten-Zug eingeholt.
Im Damenrennen kontrollierte  auch Eine Protagonistin das Rennen von vorne. Rachel Joyce machte besonders an den Anstiegen deutlich Boden gut und schien entschlossen als Erste auf die Laufstrecke gehen zu wollen. Hinter ihr hielt sich die Niederländerin Mirjam Weerd bei ihrem Challenge Debut auf Platz zwei und duelliert sich mit der nach vorne gefahrenen Julia Gajer. Deren nächste Konkurrentin Sonja Tajsich arbeitete derweil daran, einen über acht Minuten betragenden Rückstand zu verkleinern.
Das Rennen auf der Laufstrecke
Foto: Ingo Kutsche - sportfotografie.bizDer Mann des Tages bis dorthin ging mit zehn Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke. Es folgte ein Trio, das sich auf den letzten Radkilometern etwas absetzen konnte – Timo Bracht und James Cunnama legten vom Start weg ein ordentliches Tempo vor,machten Bachor Druck von hinten und ließen Maik Aigroz regelrecht stehen. Brown, Bayliss und Potrebitsch begaben sich fast zeitgleich auf den Kurs.
Die doppelte Hatz auf den Führenden zahlt sich aus, kurz nach der Halbmarathonmarke kann James Cunnama die Führung übernehmen und sollte diese auch nicht mehr abgeben. Nach 7:59:59 konnte er im Rother Stadtgarten seine Rechnung, die er im Vorjahr offen gelassen hatte begleichen. Timo Bracht folgte nach zwei Minuten und wird damit Europameister. Der Schweizer Maik Aigroz komplettiert das Podium in 8:08:00.
Foto: Ingo Kutsche - sportfotografie.bizBei den Damen befand sich erwartungsgemäß Rachel Joyce in der Führung. Nicht so erwartungsgemäß hielt die Niederländerin Mirjam Weerd ihren zweiten Platz und begann fünf Minuten später ihren Lauf. Nach ihrer Aufholjagd auf dem Rad führte Sonja Tajsich diese als Dritte auf den ersten Laufkilometern fort. Ein Trio folgte, darunter eine, die heute ordentlich zu kämpfen hatte – Julia Gajer begab sich mit Lucy Zelencova Reed und Britta Martin auf die Laufstrecke.
Joyce zeigte auf dem Rennkurs am Kanal eine souveräne Vorstellung und ließ sich den Sieg bis zum Schluss nicht streitig machen. Hinter ihr lief Sonja Tajsich gewohnt stark auf Rang zwei vor, Mirjam Weerd kämpfte gegen die wieder erstarkte Julia Gajer und musste im Verlauf noch zwei weitere Damen ziehen lassen. Das Podium war damit klar – Joyce gefolgt von den starken Erdinger Damen. Platz vier und fünf gingen an Gina Crawford und Britta Martin.
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Ergebnis Herren
1. James Cunnama, 7:59:59
2. Timo Bracht, 8:03:28
3. Mike Aigroz, 8:08:01
4. Cameron Brown 8:10:00
5. Stephen Bayliss 8:13:01
6. Konstantin Bachor 8:13:36
7. Dorian Wagner 8:19:47
8. Georg Potrebitsch 8:21:39
9. Per Bittner 8:22:51
10. Dr. Roeland Smits 8:32:10
Ergebnis Damen
1. Rachel Joyce 8:36:00
2. Sonja Tajsich 8:49:47
3. Julia Gajer 8:57:02
4. Gina Crawford 8:59:35
5. Britta Martin 9:01:10
6. Mirjam Weerd 9:02:39
7. Beate Görtz 9:13:26
8. Wenke Kujala 9:25:19
9. Lucy Zelenkova-Reed 9:26:20
10. Belinda Granger 9:26:48
(Quelle:triathlon.de)