Die große Reise

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Mittwoch, 18. April 2012

Haltbarkeit von Hüftprothesen

Haltbarkeit von Hüftprothesen

Ich möchte auch auf besonderen Wunsch von einigen Lesern kurz ein paar Worte verlieren zum Thema Haltbarkeit von Hüftprothesen.

Vorab muss man unterscheiden um welche Art von Prothese handelt es sich, sprich wurde eine Langschaftprothese, eine Kurzschaftprothese oder gar eine Kappenprothese implantiert.
Kappenprothese

Eine Lösung bietet der Hüftoberflächenersatz. Es handelt sich um ein über 10 Jahre lang erprobtes Verfahren, das einen möglichst maximalen Knochenerhalt garantiert. Nach dem Beispiel "Warum einen Zahn ziehen, wenn er überkront werden kann?" wurde dies hier bei der Hüfte angewandt: "Warum den Hüftkopf abtrennen, wenn man ihn überkappen und dadurch erhalten kann?"
Gerade bei jungen Patienten ist der Hüftgelenksersatz mit minimalem Knochenverlust ein wichtiges Kriterium, denn: je jünger der Patient, desto wahrscheinlicher ist eine notwendige Wechseloperation, die umso leichter durchzuführen ist, je mehr Knochen noch vorhanden ist. Die Hüftpfanne wird "klassisch" im Becken platziert, der Hüftkopf wird entknorpelt und die Hüftkappe aufzementiert. Der eigentliche Hüftkopf bleibt damit also bestehen
Bei den Kappenprothesen (McMinn-Methode), wo der eigene Hüftkopf erhalten bleibt und nur der Hüftkopf "überkront" wird, liegt der Vorteil darin, dass bei einer Nachoperation noch genügend Knochensubstanz erhalten ist. Der Nachteil liegt im Metallabrieb, der vereinzelt festgestellt werden kann (Cobalt-Chrom-Werte im Blut) und zu Entzündungen führen kann. Eine weitere Gefahr liegt im Bruch des Oberschenkelhalses postoperativ, insbesondere bei bekannter Osteoporose.
Langzeitstudien von über 10 Jahren (ca. 3.000 Patienten) liegen vor. Weltweit sind im Jahre 2000 ca. 6.500 Kappenimplantationen durchgeführt worden. Die Ergebnisse sind auch in Deutschland bisher überzeugend, wenn auch die Komplikationsrate etwas höher anzusiedeln ist. Das Kappensystem bietet außerdem durch Beibehaltung der anatomischen Verhältnisse eine natürliche Beweglichkeit und schnelle Rehabilitation.
Kurzschaftprothese
Im Vergleich zu herkömmlichen Prothesen bietet sich bei der Kurzschaftprothese beim jüngeren Patienten mit einer guten Knochensubstanz die Möglichkeit einer Schaftverankerung mit einem relativ kurzen Implantat. Der Vorteil liegt dabei in einer sparsamen Entfernung von Knochen, um die Prothese einzusetzen. Dies erleichtert wiederum, bei einer eventuell notwendig werdenden Wechseloperation, die erneute Verankerung eines künstlichen Hüftgelenkes.
Dieses Verfahren hat sich mittlerweile zu einem Standardverfahren entwickelt. Langzeiterfahrungen in dem Ausmaß wie bei der klassischen Prothese liegen allerdings noch nicht vor – die bisherigen Nachuntersuchungen lassen jedoch eine ebenbürtige Haltbarkeit erwarten.
Langschaftprothesen
Die größten Erfahrungswerte besitzt man mit Langschaftprothesen. Sie werden seit einem viel längerem Zeitraum eingesetzt und somit ermöglicht die Zeitspanne realistischere Einschätzungen der Haltbarkeit. Aber prinzipiell ist auch zu sagen, dass das künstliche Gelenk ebenso wie das natürliche Gelenk nicht unendlich belastbar ist. Dieser Gedanke sollte auch Ihren Umgang mit dem Gelenk bestimmen. Wenn Sie Ihr Gelenk nicht überlasten, keine Unfälle erleiden oder ungeeigneten Sportarten nachgehen, können Sie mit einer Lebensdauer der Hüftprothese zwischen 15 bis 25 Jahren rechnen.
Im OKB in Braunfels hat man Patienten mit einer Standzeit von 27 Jahren und das mit der Technik und Materialgüte von "damals".
Diese letztendlich konservative Methode mit aber den größten Erfahrungswerten, kombiniert mit einer gewebeschonenden minimalinvasiven Operationsmethode hat mich dazu bewogen, die Operation im OKB in Braunfels durchführen zu lassen.
Die Entscheidung stand natürlich in Verbindung mit der Tatsache, dass McMinn bei mir durch die Hüftdyplasie nicht machbar war, weil meine körpereigene Geometrie das nicht hergegeben hat und ich auch dem ganzen Verfahren aufgrund oben genannten Nachteilen skeptisch gegenüberstand.
Die Kurzschaftprothese wäre sicher auch in Frage gekommen, wobei durch meine Statur mit fast 1,90 m und 100 kg war mir einfach wichtig, dass diese OP erst einmal lange hält. Die argumentativen Vorteile, dass man eine OP machen soll, die für die Revisions-OP Vorteile mit sich bringt, haben sich mir nicht erschlossen. Warum soll ich jetzt mich für eine OP entscheiden, wo ich in 10 Jahren einen Vorteil habe bei der Wechseloperation, wenn ich mich gleich für eine OP und Prothese entscheiden kann, wo die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie 25 Jahre und länger halten kann. Diese logische Überlegung hat mich zu meiner Prothese und zu meinem Operateur geführt.
Jeder muss für sich abwägen, was ihm wichtig ist.
Egal wie man sich entscheidet - es gibt keinen falschen Weg, nur einen anderen vielleicht. Denn ein Leben mit Arthrose in dem Ausmaß wie es bei mir war, war kein Leben. Es war nur noch ein Leben mit Schmerzen, ohne Bewegung und Aktivität. Man muss einfach aufbrechen und für sich seinen Weg suchen, der am besten zu einem passt.
Ich habe am Wochenende mit einem Kollegen telefoniert, der der auf mich durch meinen Blog gestoßen ist. Dieser hat zum Beispiel beide Hüftgelenke gleichzeitig operieren lassen, was ich aus meiner Sicht und Erfahrung jetzt ziemlich grass finde, obwohl ich ursprünglich auch diesen Wunsch hatte, es für mich dann aber eingesehen habe, dass es nicht mein Weg ist. Für meinen neuen Freund und Leidensgenossen war dies eine andere Geschichte - 30 kg leichter als ich, zu einem viel früheren Stadium der Arthrose sich zu der OP entschlossen und somit viel fitter insgesamt hatte er eine gute Prognose trotz dieser Doppelbelastung.
Bei mir war es aber auch ganz klar absehrbar und stand bereits bei der 1. OP im Januar fest dass ich spätestens im April OP 2 machen lasse. Meine Beschwerden im Bewegungsablauf und die Schmerzen während der Reha haben diesen Plan und Wunsch nur verstärkt. Letztendlich waren es dann 10 Wochen und 1 Tag nach der 1. Operation und ich konnte bereits das 2. Titangelenk erhalten. Aus heutiger Sicht bin ich sehr froh und freue mich aber auch für meinen neu gewonnenen Freund, dass für ihn sein Weg geklappt hat. Er kann heute bereits wieder, ein halbes Jahr nach der Doppel-OP fast alles machen an Sport, nur Laufen macht er noch nicht. Rad- und Inliner fahren, Schlittschuh laufen, Schwimmen...
Wie ich bereits in einem anderen Post schrieb...
Man kann wieder Vieles, vielleicht nicht Alles, wenn man einer Dauerhaltbarkeit des Titangelenks mutwillig entgegenwirken will.
Wenn man eine Bericht, den ich gefunden habe, glauben darf, und ich glaube selbst ganz fest daran, dann hat Sport in Verbindung mit einer Hüftgelenkprothese eine positive Auswirkung auf die Haltbarkeit des Gelenks -sicher aber kein Sport, der zu hohe Kräfte auf das künstliche Gelenk wirken lässt wie Fußball, Tischtennis, Badminton, Handball usw. Alle Sportarten mit schnellen Richtungswechseln sollte man als Endoprothesenträger sicher mit dem Bewusstsein ausüben, dass sie nicht wirklich zu 100% förderlich sind, auch wenn sie noch so sehr Spaß machen. Bei mir geht es beim Tischtennis so, wo ich momentan noch am abwägen bin, ob ich diesen Sport künftig als Wettkampf ausüben werde oder nicht.
Kann Sport die  Lockerung der Endoprothesen.verursachen?
Bei zementfrei gelagerten, einwachsenden Prothesen ist die Stabilität der Knochenbälkchen um die Prothese bei bewegungsaktiven Patienten sogar besser. Es gibt also keinen wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass gelenkfreundliche Sportarten das Lockerungsrisiko für Prothesen erhöhen. Wechseloperation bei sportlichen Hüftprothesen-Patienten sind sogar seltener, wegenDie Ansicht, dass das Kunstgelenk als avitales Material durch Bewegung nur abgenutzt wird, ist so nicht vollständig richtig. Viele Belastungen für die Hüftprothese ebenso wie für das natürliche Gelenk kann der Körper durch starke Muskulatur und gute Führung des Gelenks vermindern: die Hüftprothese profitiert von den gleichen Kompensationsmechanismen einer gut ausgebildeten Muskulatur wie das natürliche Gelenk. Nachteilige Folgen wie Gelenkabrieb könne durch ein gutes Gangbild und starke Muskulatur sogar vermindert werden. der besseren Gelenkslagerung der höheren Knochendichte der Entlastung des Kunstgelenks durch gut ausgebildete Muskulatur Lassen sie sich eingehend von Ihrem Orthopäden beraten und begleiten. Eine genaue Untersuchung und sportmedizinische Begleitung sichert die Gesundheit des Sportlers mit Hüftprothese. Ihr Orthopäde wird sich freuen, seinen Patienten auf diesem Weg zu begleiten.(Quelle:gelenk-doktor.de)

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