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Donnerstag, 27. September 2012

Mit Prothese zurück in den Sport


Mit Prothese zurück in den Sport

Jährlich werden allein in Deutschland etwa 300 000 Endoprothesen implantiert. Danach fällt vielen Patienten Sport wieder leichter.
Mit Prothese zurück in den Sport
Nordic Walking nannten erfahrene Operateure als besonders geeignete Sportart für Patienten mit Hüftendoprothese.
Foto: falkjohann@www.fotolia.de
Werden Endoprothesen implantiert, dann meist Hüftendoprothesen. Danach folgen Endoprothesen an Knie, Schulter, Sprunggelenk und Wirbelsäule. Entsprechend stammen fast 83 Prozent der Daten in Studien zu Sport nach Endoprothesen-Op von Patienten mit Hüft-Totalendoprothesen (TEP), nur 14 Prozent von Knie-TEP und nur drei Prozent von Schulter-TEP.
Durch die Endoprothese lassen nicht nur die Schmerzen nach, sondern auch die Lebensqualität steigt. Die Patienten beginnen, wieder Sport zu treiben. Belastung nach Endoprothesen-Op ist sogar gewünscht, da sie die Knochenqualität im Prothesenlager bessert und die Gelenke muskulär stabilisiert. Dennoch beruhen die Empfehlungen zur Sportfähigkeit nach Endoprothesen-Op derzeit eher auf persönlichen Erfahrungen als auf evidenzbasierten Studien.

Günstig sind Sportarten ohne Sprungelemente

Nach einer TEP-Op entscheiden sich Patienten oft für Low-impact-Sportarten, die also keine sprunggleichen Elemente enthalten. Damit kommen nach der Op weniger Sportarten in Frage als davor, Sportarten mit moderater Belastung werden häufiger genannt. Am beliebtesten sind Radfahren, Wandern, Schwimmen und Gymnastik.
Patienten mit einer Hüftendoprothese treiben nach der Op vermehrt Sport, bevorzugt Low-impact. In einer Befragung nannten 17 erfahrene Operateure Wandern, Nordic Walking, Schwimmen und Radsport auf der Straße als besonders geeignet. Bergwandern, Golfen, Segeln, Skilanglauf und Skitouren sowie Kegeln stuften sie nur als eher geeignet ein. Ballsportarten und Leichtathletik hielten sie für nicht geeignet. Und Kampfsportarten lehnten sie als überhaupt nicht geeignet ab.
Bei Patienten mit Knie-Op gibt es keine Unterschiede zwischen denen mit einer Teil- und einer Totalendoprothese. 70 Prozent der Patienten treiben nach einer Knie-Op mehr Sport als vorher. Dabei bevorzugen sie empfohlene Sportarten wie Wandern, Schwimmen, Gymnastik oder Radfahren. Aussteiger aus den gewohnten Sportarten wie Laufen, Tanzen, Kontaktsportarten, Ski oder Joggen suchen sich moderatere Bewegungsformen. Patienten, die ihre gewohnte Sportart weiterführen, steigern meist ihre Aktivität.
Patienten wünschen oft die Op, um einen Sport weiter ausüben zu können.




Erstaunliche Daten gibt es für Patienten nach Schulterendoprothesen-Op: Mehr als 70 Prozent der Operierten, die vorher Sportarten wie Tennis, Squash oder Golf gemacht haben, fangen wieder damit an. Grund dafür ist, dass 64 Prozent der Patienten den Eingriff auch deshalb vornehmen lassen, um wieder Sport treiben zu können.
Nach einer Endoprothesen-Operation sind Bewegungen mit hohen Rotationsmomenten und Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko zu vermeiden. Die Patienten müssen keine neue Sportart lernen, vielmehr ihre Bewegungsabläufe der jeweiligen Endoprothese und Sportart anpassen: Golfspieler sollten ihren Schwung verkürzen, Spikes vermeiden und lieber den Caddy nutzen als das schwere Bag zu ziehen. Skifahrer sollten große Schwünge und flache Pisten vorziehen. Dies hilft, mechanische Belastungen zu minimieren und Luxationen zu verhindern.
Voraussetzungen an die Endoprothese sind eine stabile Verankerung und eine stabile Führung durch Muskeln und Bänder. Die Bewegungsabläufe sollten sicher sein und die Implantation sollte länger als sechs Monate zurückliegen. Ein Sportverbot dagegen sollte bei Infektionen und Instabilität gelten. Eine relative Kontraindikation besteht bei einem BMI über 30. (pie)
(ärztezeitung)

Künstliches Gelenk: Knien nicht verboten!


TIPP DES TAGES

Künstliches Gelenk: Knien nicht verboten!

Nach Einheilen einer Knie-Endoprothese können sich Patienten ruhig wieder hinknien. Medizinische Gründe, davon abzuraten, gibt es nicht, betonen Ärzte aus Großbritannien (Phys Ther 88, 2008, 1021). Und wenn Patienten früh darauf hingewiesen werden, dann erhalten sie sich diese Freiheit auch eher, hat eine Studie der Forscher ergeben. Sie haben 60 Patienten sechs Wochen nach dem Eingriff entweder nach gängiger Routine betreut oder sie zusätzlich einmalig auf die Möglichkeit des Hinkniens hingewiesen.
Eine Überprüfung ein Jahr nach dem Eingriff mit einem Fragebogen ergab: Patienten der Interventionsgruppe gaben im Mittel an, nur geringe Schwierigkeiten beim Hinknien zu haben. Patienten der Kontrollgruppe wähnten sich dabei hingegen deutlich ausgeprägter eingeschränkt.
(ärztezeitung)

Spezialprothese für die Schulter


Spezialprothese für die Schulter

Bei Schulterarthrosen mit ausgeprägtem Rotatorenmanschettendefekt ist der Einsatz einer inversen Endoprothese indiziert.
Spezialprothese für die Schulter
Hochgradige Arthrose des rechten Schultergelenkes bei defekter Rotatorenmanschette.
REGENSBURG (eb). Die hochgradige Beweglichkeit der Schulter wird durch das komplexe Zusammenspiel von Knochen und Weichteilen (Kapsel, Muskeln, Sehnen) ermöglicht. Verschleißerkrankungen der Schulter (Omarthrosen) sind zwar seltener als an den Hauptgelenken der unteren Extremitäten (Hüfte und Knie), betreffen dann aber nicht nur die knöchernen Gelenkpartner, sondern gehen häufig auch mit Defekten der Rotatorenmanschette einher.
Letztere ist maßgeblich für die aktive Schulterbeweglichkeit verantwortlich, kann aber mitunter bei ausgeprägten Zerstörungen nicht mehr rekonstruiert werden. Ein Röntgenbild oder eine Kernspintomografie der Schulter erlauben dabei eine gute Einschätzung von Art und Ausmaß der geschädigten Strukturen.
Konservative Therapiemöglichkeiten umfassen intensive physiotherapeutische Übungen zum Beweglichkeitserhalt und zur Kräftigung der verbliebenen Muskelgruppen an der Schulter, begleitet von Bewegungsbädern, Wärme- oder Kälteanwendungen und Elektrotherapie. Die kontinuierliche Einnahme eines Schmerzmittels oder eines NSAR ist sinnvoll. Zusätzlich kann eine Kortison-Injektion in die Bursa unter dem Schulterdach oder in den Gelenkraum selbst eine deutliche Schmerzreduktion erzielen.
Spezialprothese für die Schulter
Röntgendarstellung nach Implantation einer inversen Schulterendoprothese. Fotos (2): Orthopädische Klinik, Uni Regensburg
Reicht diese Therapie nicht aus, ist die Versorgung mit einem künstlichen Schultergelenk angezeigt. Da eine Standard-Schulterendoprothese das Problem einer fehlenden Rotatorenmanschette biomechanisch nicht befriedigend lösen kann, muss in derartigen, desolaten Fällen eine inverse Schulterendoprothese implantiert werden. Hierbei sind der konvexe und konkave Gelenkpartner quasi vertauscht. Es resultiert daraus eine verbesserte Vorspannung und Hebelwirkung für den verbleibenden Schulterkappenmuskel (Delta-Muskel), sodass funktionelle Defizite der fehlenden Rotatorenmanschette teilweise ausgeglichen werden können.
Das Nachbehandlungskonzept umfasst außer einer fünfwöchigen Ruhigstellung in einem Schlingenverband eine Physiotherapie von drei bis vier Monaten mit zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche. Eine Anschlussheilbehandlung kann stationär oder ganztägig ambulant erfolgen. Ein programmiertes Training in Eigenregie, welches nach Anleitung vom Patienten täglich eigenständig umgesetzt werden kann, ergänzt die Nachbehandlung. Eine inverse Schulterprothese vereint für diese speziellen Fälle mit ausgeprägter Gelenk- und Muskelzerstörung an der Schulter die gute Schmerzreduktion mit einem Funktionszugewinn.
Nachdruck aus dem Jahresbericht 2008 der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg (ärztezeitung)

Viele gute Gründe sprechen für ein nationales Endoprothesenregister


Viele gute Gründe sprechen für ein nationales Endoprothesenregister

Deutschland braucht endlich ein nationales Endoprothesenregister. Damit soll die Fehlerquote gesenkt und die Qualität verbessert werden. Und: Ein solches Register kann Kosten sparen.
Von Michael Hubert
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Sitzt, passt und wackelt nicht: totale Endoprothese (TEP) des Hüftgelenks im Röntgenbild. © laurent nicolaon / fotolia.com
Deutschland ist in Europa Spitzenreiter bei der Implantation von Endoprothesen: 2008 erfolgten 390 000 solcher Operationen, darunter fast 160 000 an der Hüfte und 146  000 am Knie. "200 bis 300 Fälle von Implantatversagen werden pro Jahr an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, 150 bis 200 davon betreffen die Hüfte", sagte Professor Hartmut Siebert von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Nach Zahlen aus US-Studien müssten es jedoch 400 bis 500 solcher Fälle sein. Es werde von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Ein Nachteil der deutschen Meldepflicht: "Es sind nur produktbezogene Fehler meldepflichtig", so Siebert bei einer DGOU-Veranstaltung in Frankfurt am Main. Patientenbezogene Implantatversager, etwa durch zu frühe Belastung, werden nicht erfasst, ebenso wenig wie Fehler durch den Anwender, etwa durch Auswahl eines nicht indizierten Modells oder eine Veränderung an der Prothese.

Knapp zwei Prozent primäre Revisionen an der Hüfte

2008 wurden in Deutschland 35 000 Revisionen vorgenommen. "Die Rate primärer Revisionen an der Hüfte liegt bei knapp zwei Prozent", sagte Professor Joachim Hassenpflug vom Uniklinikum Schleswig-Holstein. Bei diesen Patienten musste also noch während des ersten Klinikaufenthalts erneut operiert werden. "Bei Knieprothesen liegt die Rate primärer Revisionen bei 1,4 Prozent." Das Problem: "Bisher gibt es keine systematische Analyse der Ergebnisqualität", beklagte Hassenpflug.
Dabei seien die notwendigen Voraussetzungen für ein nationales Prothesenregister gegeben. Daten von der Erstimplantation werden gemeldet, ebenso Daten von der Revision. Diese Daten können aber nicht zusammen geführt werden. "Das muss mit Hilfe einer Pseudonymisierung anders werden", so Hassenpflug. "Außerdem müssen zu jeder Op Daten zur Prothese hinterlegt werden." Schließlich gebe es allein für Hüftimplantate etwa 500 unterschiedliche Modelle. Die Industrie habe die notwendige Produktdatenbank bereits zugesagt.
"Der Nutzen eines Implantatregisters ist aus Schweden belegt", sagte Hassenpflug. Mit Einführung des Registers 1979 konnte in Schweden die Zahl der Revisionen bis 2003 halbiert werden. "Innerhalb der ersten drei Jahre nach Einführung des Registers sank die Rate bereits um 25 Prozent", betonte der Orthopäde. Würden solche Erfolge auch in Deutschland erzielt, ließe sich viel Geld sparen: Bei 3000 primären Hüft-Revisionen und Kosten von 10 000 Euro je Op könnten im dritten Jahr eines nationalen Endoprothesenregisters bereits sieben Millionen Euro gespart werden, wenn in Deutschland die primäre Revisionsrate ebenfalls um 25 Prozent sinken würde. Über alle Knie- und Hüftprothesen betrachtet, errechnete Hassenpflug ein Sparpotenzial von 45 Millionen Euro im dritten Jahr nach Start eines Registers. Der Aufwand für Einrichtung und Betrieb eines Endoprothesenregisters wäre wesentlich geringer.
Für ein nationales Register spreche zudem auch die hohe Zahl der Eingriffe in Deutschland. "Innerhalb von zwei Jahren hätten wir genauso viele Daten, wie Schweden bisher insgesamt." Die anderen europäischen Staaten könnten von einem deutschen Register profitieren.
Die Erfahrungen aus Skandinavien belegen allerdings auch, dass ein Register allein nichts bringt. "Die Auswertung der Meldedaten muss mit höchster sachlicher Kompetenz erfolgen", sagte Hassenpflug. Es müssten unbedingt die Fachgesellschaften mit ihrer Kompetenz eingebunden sein. "Die Auswertung der Registerdaten ist nichts allein für Statistiker." So seien in Schweden die Erfolge nur möglich gewesen, weil die Fachgesellschaften einbezogen sind. "In Finnland geschah das nicht, die Zahl der Revisionen ist nach Einführung des Registers dort sogar gestiegen", warnte Hassenpflug.

Fachgesellschaften wenden sich an Minister Rösler

Warum in Deutschland ein nationales Endoprothesen-Register noch nicht verwirklicht ist, blieb bei der Veranstaltung unklar. Denn es seien alle Beteiligten im Boot, hieß es. Nur hapere es seit Jahren an der Umsetzung. Die Fachgesellschaften der Orthopäden und Unfallchirurgen werden daher nicht nur die Mitglieder des Gemeinsamen Bundesausschusses, sondern auch Gesundheitsminister Rösler ansprechen. Ihre Forderung: "Ein nationales Endoprothesen-Register - so schnell wie möglich." (ärztezeitung)