Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Donnerstag, 19. Januar 2012

Ich bin ein Star holt mich hier raus

Wir sind doch irgendwie alle Stars...jeder auf seiner kleinen Showbühne...jeder in seiner Welt!


Think positive!!!


CU
Stephan Frank - Niemals aufgeben!

Auf dem Weg zu sich selbst hat er sich weit entfernt - 19.01.2012

Diesen Spruch über mich selbst habe ich geprägt in einer Zeit (Mai 1998), wo ich durch meine damaligen Probleme mit mir und auf der Suche nach mir selbst mich auf den Weg begeben habe...


...auf einen Weg, den ich nicht kannte... ich kannte weder wohin es gehen sollte, noch wie ich dahin komme...


...ich habe nur ganz tief in mir eine Neugierde verspürt nach neuen Erfahrungen, eine Sehnsucht, in mir selbst etwas zu entdecken, wovon ich gar nicht wusste, wie es aussieht, noch wie ich es finden kann. 


Diese Sehnsucht dem eigenen Ich zu begegnen, das Abenteuer der Reise ins Ich zu erleben und vor allem das ungelebte Leben zu leben, war geboren. 


Vieles was unser Handeln als Erwachsener bestimmt, wird in der Kindheit geprägt. Wir lernen zu gehorchen, höflich zu sein, gewisse Grenzen des Lebens und des eigenen Daseins zu akzeptieren, ohne dass wir manchmal wissen warum. 


Wir lernen als Kinder durch das Zusammenleben in der Familie und die Schule, wie die Welt funktioniert. 


Aber aus der Sicht der anderen. 


Dazu gibt es einen wunderbaren Text von Reinhard Mey, der das beschreibt.


Kinder werden als Riesen geboren...
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Du bist ein Riese, Max!
Kinder werden als Riesen geboren,
Doch mit jedem Tag, der dann erwacht,
Geht ein Stück von ihrer Kraft verloren,
Tun wir etwas, das sie kleiner macht.
Kinder versetzen so lange Berge,
Bis der Teufelskreis beginnt,
Bis sie wie wir erwachs’ne Zwerge
Endlich so klein wie wir Großen sind!
Du bist ein Riese, Max! Sollst immer einer sein!
Großes Herz und großer Mut und nur zur Tarnung nach außen klein.
Du bist ein Riese, Max! Mit deiner Fantasie,
Auf deinen Flügeln aus Gedanken kriegen sie dich nie!
Freiheit ist für dich durch nichts ersetzbar,
Widerspruch ist dein kostbarstes Gut.
Liebe macht dich unverletzbar,
Wie ein Bad im Drachenblut.
Doch pass auf! Die Freigeistfresser lauern
Eifersüchtig im Vorurteilsmief,
Ziehen Gräben und erdenken Mauern
Und Schubladen wie Verließe so tief.
Du bist ein Riese, Max! Sollst immer einer sein!
Großes Herz und großer Mut und nur zur Tarnung nach außen klein.
Du bist ein Riese, Max! Mit deiner Fantasie,
Auf deinen Flügeln aus Gedanken kriegen sie dich nie!
Keine Übermacht könnte dich beugen,
Keinen Zwang wüsst’ ich, der dich einzäunt.
Besiegen kann dich keiner, nur überzeugen.
Max, ich wäre gern dein Freund,
Wenn du morgen auf deinen Reisen
Siehst, wo die blaue Blume wächst,
Und vielleicht den Stein der Weisen
Und das versunkene Atlantis entdeckst!
Du bist ein Riese, Max! Sollst immer einer sein!
Großes Herz und großer Mut und nur zur Tarnung nach außen klein.
Reinhard Mey
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Ich spürte tief in mir das Verlangen, mich an meine eigenen Abgründe, meine eigenen Grenzen heran zu wagen. 


Meine Seele war wohl Auslöser dieses Entwicklungsprozesses, den ich dann angestoßen durch den Wunsch abzunehmen, mithilfe des Sports begann. 


Irgendwas in mir war unzufrieden, es sollte noch mehr geben für mich, als das, was ich bis dahin erlebt hatte. 


Und so begab es sich zu der Zeit, dass ich vor ca. 14 Jahren, nach der Geburt meines ersten Sohnes, einen neuen Weg einschlug.


Beruflich machte ich mich selbstständig und privat war mein Ziel, einfach irgendwie was anders zu machen. Also fing ich an und kaufte mir einen Tag nach der Geburt meines Sohnes ein Mountainbike, obwohl ich gerade ein paar Monate vorher mein altes Mtb wegen Nichtnutzung verkauft hatte und fing an wie wild an schwimmen zu gehen. Quasi täglich war ich im Hallenbad und zog meine Bahnen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich mir eine eigene imaginäre Schwimmerbahn im Hallenbad Gedern erschwommen. Unter den Rentnern, die auf meiner Seite des Schwimmbeckens unterwegs waren, war ich der schnellste. 


Auf die andere Seite, wo die richtigen Schwimmer unterwegs waren, traute ich mich noch nicht. Aber ich war schon die Attraktion des Schwimmbades, meinen Prachtkörper packte ich in einen Einteiler von Adidas. Der sollte das ganze Ausmaß des Überschusses etwas zusammen halten und verbergen. Es sah sehr wichtig aus...


...ein erster Schritt Richtung Triathlet war getan, obwohl ich bis zu diesem Zeitpunkt daran keine Gedanken verschwendete. 


Parallel fuhr ich so oft es ging mit meinem Fully von GT....der Start des ganzen war Anfang Mai...


Gleichzeitig fing ich an ganz radikal Pommes und Bürger aus meinem Speiseplan zu streichen. 


Und am 18.06. sprich ca. 6 Wochen nach dem Start holte ich mir eine Körperfettanalysewaage. Bei der ersten Nutzung war der Schock groß...aber die Wahrheit ist oft gnadenlos...119 kg...Körperfettanteil 35 %!!!!!...Positiv ausgedrückt: ich hatte viel Potenzial Fett abzubauen. Täglich führte ich Buch über Sporteinheit, Gewicht und Körperfettanteil. Laufen sollte gut sein, um abzunehmen, so fing ich mit dem Laufen an -ursprünglich nur mit dem Ziel, Kalorien zu verbrauchen. 


Nun kam noch ein Herzfrequenzmesser von Polar dazu, der mir geholfen hat, mein Training ab sofort über die Herzfrequenz zu steuern. 


Ich kaufte mir alle Bücher zum Thema Ausdauersport und Laufen und versuchte manche Tipps im täglichen Training umzusetzen. 


Training im Fettstoffwechselbereich - das war mein Ding - und das Gewicht schrumpfte mit jedem Lauftag. So langsam merkte ich, dass ich jeden Tag meine Grenzen erweiterte und fing an Spaß fürs Laufen zu entwickeln. 


Als ich am ersten Tag begann, war nach 500 m Schluss mit lustig, Atemnot, roter Kopf, dann kurze Pause und nochmal ein paar wenige Meter. Den nächsten Tag das gleiche Spiel. Nach 2 Wochen war ich schon soweit, dass ich 3 km durchlaufen konnte. 


Durch diese Erfolge motiviert, kam ich sehr schnell auf die Schnappsidee, einen Marathon zu laufen. 


Ja Marathon, jedem den ich kannte, erzählte ich von diesem Vorhaben und meinem großen Ziel. Wahrscheinlich ein psychologischer Trick, um mich selbst unter Druck zu setzen...denn wer gibt schon gerne zu, bei so einem Projekt gescheitert zu sein, wenn man nach dem Termin auf das Thema Marathon angesprochen worden wäre. 


Also nahm ich mich und mein Vorhaben sehr ernst. Im August diesen Jahres, quasi im 4. Monat nach Start des Abnehmprojektes meldete ich mich im Fitnessstudio an, um z.B. durch Spinning (Indoorcycling) meinem Training neue Trainingsreize zu geben. Daran hatte ich sehr schnell Freude gefunden, so dass ich auch dort weiter an meinem Fitnesszustand gearbeitet habe. Und dann rücke der Termin näher und näher. 


Am letzten Wochenende im Oktober ist es jedes Jahr soweit - Marathon in Frankfurt - so auch in diesem Jahr. Und so kam es wie es kommen musste...ich wagte den Schritt...und nahm teil. 


Dieser Marathon selbst - das mentale auf und ab während des Marathons - die Vorbereitung und last gut not least das Finishen meines ersten Marathons haben mein Denken, meine Einstellung zum Leben, zu mir selbst, zu dem, was ich noch alles schaffen kann, grundlegend geändert. 


Von da an, war nichts mehr wie es war...ich hatte verinnerlicht, dass man durch seinen Willen in Kombination mit Disziplin und Fleiß alles erreichen kann - jetzt fing mein neues Leben an Gestalt anzunehmen


Warum habe ich mich weit entfernt? 


Mein Denken ist grenzenlos - Man muss nur wagen über den Tellerrand hinaus zu schauen. Die Neugierde in uns und die Sehnsucht neues zu entdecken ist dabei der Motor...

Warum ich? Die Hoffnung stirbt zuletzt - 19.01.2012

Warum ich?


Das habe ich mich oft gefragt...


...ich glaube, jeder, der irgenwie durch eine Krankheit oder einen Schicksalsschlag oder ein Ereignis aus seiner Umlaufbahn geworfen wird, stellt auch genau diese Frage - warum ich - was habe ich falsch gemacht? Wie konnte es soweit kommen? 


Zum Schluss habe ich jeder Oma und jedem Opa nachgeschaut beim Laufen...ich habe sie richtiggehend beneided um die Fähigkeit Laufen zu können, für fast jeden selbstverständlich...außer vielleicht für behinderte Menschen..ich habe es nicht verstanden und lange Zeit dagegen gewehrt...es anzunehmen...immer versucht es zu überspielen...beim Tischtennis spielen ganz massiv Schmerzmittel eingeworfen.


Immerhin noch Spielklasse Bezirksoberliga. Anfangs hat das mich auch noch gerettet. 


Wobei eigentlich nicht wirklich - ich konnte mich entscheiden zwischen Schmerzen, schlechte Beweglichkeit und volle Konzentration oder wenig Schmerzen, schlechte Beweglichkeit und keinerlei Konzentration. Fast immer habe ich die erste Variante gewählt, weil die Schmerzen einfach keine Option für eine Wettkampfsituation sind. 


Das ganze Spiel, das war es wirklich, ein Spiel mit meiner Gesundheit, ging über einige Jahre. 


Alles in allem bestimmt 2 Jahre. Aktiv Spielen konnte ich noch bis zum Ende der Vorrunde 2010/2011 sprich bis Dezember 2010. Doch bereits im ganzen Jahr waren immer wieder Momente des Schmerzes, dass ich entweder im Training oder beim Spiel pausieren musste. Ich errinnere mich, dass ich bei einem Spiel einen solchen Schmerz verspürt habe, dass ich ich fast aufgeben musste. Aber nur fast - Aufgeben ist ja für mich keine Option - "Niemals aufgeben!", obwohl es hier wohl besser gewesen wäre. Es war beim Spiel gegen Steinfurth, ich musste mein Spiel ganz kurz unterbrechen, habe mir weitere Schmerzmittel eingeworfen und dann gings weiter - fast high, aber weniger Schmerzen und ich musste mich geschlagen geben - eigentlich nicht dem Gegner, sondern eher mir selber und meinem ungebrochenen Ehrgeiz. Das Verhalten war einfach unvernünftig. So in etwa hangelte ich mich bis 2010 durch die Saison. Ich hatte mir inzwischen einen Beutel mit Schmerztabletten zugelegt. Darin befanden such diclac dolo, aspirin, paracetamol, ibuprofen, tomapirin. 


Ich hatte mich durchs Internet und in Büchern über Medikamentenbewertungen zu den einzelnen Wirkstoffen und Wirkungen ausführlich informiert
Die Vorweihnachtszeit ist bei mir immer geprägt durch Weihnachtsmarktbesuche...das war in der Saison 2010 schon sehr schwierig, da die Schmerzen mich von langen Gehstrecken abhielten. 


Der Höhepunkt des ganzen war sicher noch ein Sturz vom Stuhl, wo ich auf dem Po landete. Das war am 31.12. , Tage später war dann Schicht im Schacht, nichts ging mehr, nur noch nichts...keinerlei Bewegung und selbst das verursachte Schmerzen. Auch das Liegen im Bett war inzwschen schwierig, mein Iliosakralgelenk machte mir unheimliche Probleme.


Die Zeit von Januar 2011 bis Ende März 2011 verbrachte ich fast nur im Bett...jeder Schritt, jede Bewegung verursachte nicht zu tolerierende Schmerzen. Diese Situation war ursächlich dafür, dass ich mich erstmals mit dem Thema Operation auseinander gesetzt habe. 


Nachdem ich mehrere Orthopäden und auch Kliniken aufgesucht hatte, fiel meine Wahl auf das OKB in Braunfels, die Orthopädische Klinik in Braunfels. 


Nach 2 Terminen war ich bereit zum Termin und vereinbarte den 01.04.2011 als OP-Termin, 1 Tag vorher die Aufnahme. Und dann kam der Termin. Ich checkte ein, ließ alle Untersuchungen machen, mein Operateur war bei mir, Dr. Kobler und dann befiel mich ein Gefühl, dass hier nicht Schluss sein kann. 


Für mich als Triathlet, der ich vom Kopf noch war, gab es kein Aufgeben. 


Die Operation war eine Kapitulationserklärung ans eigene Ego...und so entwickelte ich nochmals als letztes Aufbäumen die mentale Idee es aus eigener Kraft zu schaffen. Ich wollte heim so schnell wie möglich. Ich ließ mich abholen, malte mir in den kühnsten Gedanken aus, wie es wäre mit weniger Gewicht, wofür ich selber sorgen könnte und mit mehr Bewegung...sprich Abnehmen, Schwimmen, Radfahren..alles Dinge mit denen ich bereits sehr gute Erfahrungen gemacht hatte. 


Aber alles kam leider anders. Der Sommer verlief nicht wie gewünscht, mit viel Regen war oft nicht an Radfahren zu denken, zum Schwimmen im Freibad war es zu kalt und ohne Bewegung Abnehmen klappte leider auch nicht. Ich drehte mich im Kreis. Im Teufelskreis. 


Schmerzen bedeuten Frust, Schmerzen bedeuten wenig Bewegung. Frust und wenig Bewegung bedeutet Naschen - Fressen aus Frust - als Belohnung dafür dass man die Schmerzen erträgt. Für das Naschen wird man prompt belohnt, noch mehr Gewicht, noch mehr Frust und immer noch keine Bewegung. Man kommt nicht raus. 


Jeden Tag um 10 Uhr ist die Frustrationstoleranzgrenze gegen Null, weil man in den erstem Stunden des Tages diese Schmerzen aushalten musste. Man konzentriert sich den ganzen Tag darauf die Schmerzen zu ertragen und vernichtet die komplette Lebensenergie, den Schmerzen Paroli zu bieten. 


Es ist ein täglicher Kampf, den man nicht gewinnen kann. 


Was macht einer wie ich in dieser Situation, der bisher in seinem Leben mit allem klar gekommen ist. 


"Nicht aufgeben!" in dieser Situation bedeutet was!? Nicht operieren!? So dachte ich lange...Fast das ganze Jahr 2011 dachte ich so. Gegen Ende des Jahres ist das ganze gekippt - Gott sei Dank. Mir war die Aussichtslosigkeit meiner Situation auf einmal bewusst. "Niemals aufgeben!" bedeutet hier nicht die Operation zu unterlassen und weiter zu leiden. Weiter mit seinem Schicksal hadern. Weiter Frust schieben. Weiter das körperliche Ich vom mentalen Ich zu trennen. Nein, ich habe verstanden. "Niemals aufgeben!" bedeutet hier mal Hilfe anzunehmen - Hilfe von außen - die Kontrolle mal kurz abzugeben, für den Zeitpunkt der OP - und danach wieder Gas zu geben - wieder ans Gute zu glauben, wieder an sich zu glauben - mit dem Bewusstsein es auch realisieren zu können. 


"Niemals aufgeben!" bedeutet nicht alles alleine zu schaffen, an Punkten wo man wirklich an seine Grenzen kommt. 


!Niemals aufgeben!" bedeutet nehm dein Leben an so wie es ist. Akzeptiere das, was du nicht ändern kannst und konzentriere dich auf das was du kannst. Kämpfen...ich werde kämpfen, ich werde wieder kommen, ich werde wieder sportliche Ziele umsetzten können, weil ich meine Energie nicht mehr verbrauche, um die Schmerzen zu ertragen. Nein, ich kann die ganze Energie wieder für positive Dinge nutzen. 


3 Tage nach der OP. Schmerzfrei und hoch motiviert. Meine Kreativität ist zurück. 


Ich bin wieder da. 


 Warum ich!? 
Weil es mein Schicksal ist...weil es mein Leben ist, das ich nicht leugnen kann! 


Warum ich!? Weil uns das Leben auch ab und an Aufgaben stellt...Weil es sonst zu langweilig wäre, wenn alles nur rund läuft. Eines läuft künftig wieder rund. Mein Hüftgelenk und damit auch mein Leben. 


Ich komme wieder...der Weg ist das Ziel...oder das Ziel ist der Weg...alles ist möglich wenn man daran glaubt...der Kopf muss frei sein...um das Leben zu spüren...ohne Schmerzen... 


Die Hoffnung stirbt zuletzt..ich hatte oft Hoffnung, dass es ohne OP geht. Das war die falsche Hoffnung. 


Jetzt hoffe ich, dass ich mich ganz lange meine Motivation und Lebensfreude an andere weitergeben kann...die Hoffnung stirbt zuletzt...


CU Stephan Frank - Niemals aufgeben!

Die Bigpoints...im Spiel wie im Leben... - 19.01.2012

Wie man in Grenzsituationen die richtige Entscheidung trifft...


...wie man in Momenten, wo es drauf ankommt richtig handelt, entscheidet sich wie so vieles im Leben im Kopf...


...sind wir vom Kopf her stark, sind wir in einer positiven Stimmung, glauben wir an uns, stehen die Chancen gut, die richtige Entscheidung zu treffen und letztendlich ein positives Ergebnis aus unserem Handeln zu erzielen. 


Sollte es nicht klappen, sprich wir verlieren trotz allem, oder das Ergebnis ist nicht wie gewünscht, haben wir es auf jeden Fall versucht. Auch das ist was sehr positives.


Wer nicht wagt, der nicht gewinnt...ein altes Sprichwort...das trifft auch für die Bigpoints des Lebens zu...Jörg Rosskopf [Mr. Tischtennis, deutscher Tischtennisspieler, Doppelweltmeister, deutscher Meister, Europameister usw. inzwischen Coach des deutschen Tischtennisnationalteams] hat einmal ebenso wie ich folgendes zum Thema Gewinnen gesagt:


Wer nicht glaubt, dass er gewinnen kann, der hat schon verloren.


Der, der nicht an sich glaubt, spielt auf das Tischtennis wie aufs Leben bezogen,  in Situationen wo es um Bigpoints geht, zu vorsichtig, zu ängstlich...und ohne das entsprechende Risiko einzugehen,  was zu wagen,  hat man  nicht nur den Ballwechsel, den einen Punkt, sondern das ganze Spiel verloren...


Das ist manchmal beim Tischtennis wie im richtigen Leben. 


Wir müssen an uns glauben, was wagen, was riskieren. 


Wie einst alle Entdecker dieser Welt...alle Forscher...alle haben was gewagt, sich gegen Widerstände durchgesetzt...positiv gedacht, entsprechend gehandelt bei ihren Bigpoints in Ihrem Leben ...und gewonnen...


Bezogen auf meine OP...ein Bigpoint in meinem Leben...gewagt...und bis jetzt gewonnen...Lebensqualität ...keine Schmerzen mehr...die Chance auf ein neues Leben...
....Fortsetzung folgt...

Tag 3 nach OP...der Weg der Krankheit.. - 19.01.2012

Heute nacht mal durchgeschlafen...


...von 1 bis 6 Uhr...Visite und Frühstück schon hinter mir...hatte keinen Hunger, obwohl Brötchen wirklich sehr lecker sind..kein Hunger hilft beim Abnehmen ganz gut! 


Ich habe ein Zwicken in der rechten Hüfte wahrgenommen...die ist auch bald fällig! 


Ich habe diesbezüglich mit meinem Operateur schon gesprochen! Werden wir schnellstmöglich nach der Reha angehen. Heute war bei der Visite der Chearzt Dr. Jung bei mir. Dem habe ich von meinen Plänen berichtet, er war überrascht von der zielstrebigen Planung. Meine linke Seite immer noch schmerzfrei-alles wunderbar. Ich war heute wieder alleine mit Gehilfe unterwegs in Bad. Klappt alles ganz gut soweit. Heute Mittag kommt wieder der Physiotherapeut Pascal, da bin ich schon ganz gespannt. Wieder gemeinsam laufen und morgen gehts ans Treppensteigen. Jeden Tag einen Schritt weiter auf dem Weg zum Ziel - zwar Babyschritte - aber damit lernen auch Babys laufen. 


Ich werde in dem Blog nun auch einige fachspezifische Themen bearbeiten, um eine Übersicht zum Thema Arthrose und dem Umgang mit der  Krankheit bis hin zu den Operationsmethoden zu geben. 


Alles natürlich irgendwo aus meiner Sicht und Wahrnehmung als Betroffener, als Patient sowie mittlererweile Operierten und dem dazugehörenden Werdegang und Entwicklungsprozess. Ich werde all mein Wissen, meine Erfahrungen und Recherchen zu dem Thema berücksichtigen und hoffe Euch da draußen, vielleicht auch Betroffene oder erst mal nur Interessierte, weiter zu helfen. 


Leider sind sehr viele Menschen betroffen, von dem Thema Arthrose. 


Oft merkt man gar nicht, dass man ein bereits Betroffener ist. Erst zwickt und zwackt es mal nur im Hüftbereich, was wir Triathleten, Marathonläufer oder sonstige engagierten Sportler, erst mal ab tun mit zu viel Training, geht schon wieder weg oder gar verdrängen, weil es immer weiter gehen muss,  weil wir unserer süßen Sucht weiter verfallen sein wollen, weil Sport doch so gesund ist, weil es uns sowieso nicht trifft, weil wir einfach fit sind, weil es wahrscheinlich nur eine klitzekleine Verletzung ist, die bald wieder ausgestanden ist, weil wir an das Gute glauben, positiv denken und uns die Endorphine doch so glücklich machen, weil Arthrose nur was für Übergewichtige ist und wir Sportler ja gut trainiert sind, weil....weil...


Schlimm ist dabei nur, dass sich die Krankheit ganz still und heimlich einschleicht. Ohne große Vorankündigung...erst tut es nur sehr selten mal etwas weh. Der Schmerz ist so gering, dass wir ihm keine große Bedeutung beimessen. Aber doch insoweit wahrnehmbar, das man sich im Nachhinein, wenn nichts mehr geht wie bei mir, an die einzelnen Situationen und Momente  errinnern kann, wo es mal gezwickt hat. 


Dies vermeintlich kleine Zwicken war bereits der Anfang von einem langen Krankheits- und Leidensweg.


Es ist sehr gut so, positiv zu denken in Momenten, wo wir die ersten Symptome entdecken, aber keine große Bedeutung beimessen. Das habe ich auch so gemacht. Immer weiter...immer weiter. 


Mir kann keiner was anhaben. Und dann kam der Tag X, wo nix mehr ging. Der kam natürlich nicht von heute auf morgen...dieser verflixte Tag, aber er kam...das Zwicken kam häufiger - nach langen Läufen, nach intensivem Tischtennistraining - aber es ging glücklicherweise wieder weg. 


Aber es kam wieder und wieder, manchmal blieb es auch länger, die Beweglichkeit der Hüfte wurde mehr und mehr eingeschränkt. Und die Schmerzempfindungen wurden langsam deutlicher. Man fing an mit Schmerzmitteln die Wahrnehmung wieder ins rechte Licht zu rücken - ich habe doch gar keine Schmerzen, oder...man kann weitermachen. 


Man macht weiter...doch der Prozess des Einschleichens und des Fortschreitens der Arthrose macht auch weiter...leider.


Ich habe mich im Nachhinein immer gefragt, wann der Moment war, die Situation,  wo es dann so rasend schnell vorwärts ging, dass ich dann da angekommen bin, dass ich letztendlich operiert werden musste. 


Wo habe ich den entscheidenden Fehler gemacht, dass es soweit gekommen ist? Wo habe ich mich falsch verhalten? 
War der viele Sport der Auslöser der Krankheit oder hat er es sogar hinaus gezögert, wäre das Endstadium früher erreicht worden ohne Bewegung? 


Fragen über Fragen...doch man findet keine befriedigende Antwort...


...selbst alle Ärzte konnten mir darauf keine Antwort geben - was war zuerst da - das Huhn oder das Ei?


Bei mir gibt es einen Punkt in meiner Gesundheitsbiographie, der alles entscheidend ist - Hüftdysplasie. Von Geburt an, nur ich wusste nichts davon...


Dazu werde ich einen separaten Post schreiben!


Also schön weiter lesen...und nicht aufgeben...