Die große Reise

2 Titangelenke in 10 Wochen ...

Die große Reise beginnt...erneut..


Diesesmal mache ich es besser...

Ich habe ein großes Ziel!

Ihr habt die Chance mich zu begleiten!


Sonntag, 17. April 2016

Unglaublich: Abschied von Mama und Papa - ein Lebensabschnitt geht zu Ende!

Meine lieben Freunde!
Es war sehr still um mich, aber ich habe die Zeit gebraucht...

Es ist passiert... Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod meiner Mama am 22.11.2015 nun der Abschied von meinem Papa! Er hat es geschafft und ist vorgestern friedlich eingeschlafen. 
Abschied von meinem Papa! Er hat es geschafft und ist vorgestern friedlich eingeschlafen. Ich danke für die 5 Monate nach dem Tod meiner Mama (22.11.2015), wo wir uns noch einmal neu kennen lernen durften. Ein Wendepunkt in meinem Leben, beide Eltern innerhalb von nicht einmal 6 Monaten zu verlieren hat schon etwas surreales - und doch ist die nackte Realität. Ich habe aber aus der Zeit viel gelernt und mich mit beiden versöhnt und ihnen das vergeben, was sie versäumt haben oder aus meiner Sicht nicht richtig. Gleichzeitig möchte ich ihnen von Herzen dafür danken, was beide für mich getan haben und dafür, dass sie mir mein Leben geschenkt haben.


Irgendwann verstehen wir den Sinn des Lebens - manchmal auch durch Verluste und Abschiede. Die Endgültigkeit hat etwas unbarmherziges, aber auch etwas erlösendes.

Mein Papa hat wirklich tapfer gekämpft und hat trotzdem den Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. In den letzten Wochen hat er erst realisiert, was das für ein heimtückischer Gegner ist und dass irgendwann auch keine Chemo oder sonstige medizinische Versorgung noch irgendetwas verändern kann. Seine Lebensenergie sank merklich und gerade in den letzten Wochen machte er seinen Frieden mit sich und der Welt.


Vor einer Woche hatte er einen wunderschönen Tag mit uns und bäumte sich noch einmal auf, um die Sonne zu genießen, die er so mochte. Als wir ins Krankenhaus kamen, saß er geschniegelt und gebügelt auf dem Stuhl und sagte zu uns: "Es kann losgehen!" Wir waren sehr verwundert über diese Eigeninitiative, denn die Tage davor hatte er wenig Kraft und Lust auf irgendwelche Unternehmungen. Gute 3 Stunden dauerte unser Rollstuhlausflug auf die Terrasse der Cafeteria, wo wir gemeinsam sein Lieblingsgetränk Kaffee in der Sonne genießen konnten.

 

Um so erstaunter waren wir als wir erfuhren, dass er sich wohl alleine auf den Weg gemacht hatte, sich die Jacke aus dem Schrank geholt und angezogen hat, obwohl er sonst immer Hilfe brauchte beim Aufstehen. Er hat noch einmal seine ganze Kraft mobilisiert, um diesen Ausflug machen zu können. Um so schöner für uns, dass wir ihn gemeinsam erleben durften und gerade an diesem Tag auch noch eine sehr enge Freundin meiner Eltern dabei war, die meinen Papa noch einmal besuchen wollte. Papa - vielen Dank für diesen letzten wunderbaren Moment mit dir. Den werde ich nie vergessen. Ich wünsche Dir für deinen neuen Weg alles Liebe. Auch wenn der Abschied sehr weh tut, ist es eine Erlösung für ihn. Nachdem meine Mama unerwartet verstorben war, verstand er nicht mehr, warum er überhaupt gekämpft hat. Ihren Tod hat er nicht verstanden - er war auch für sie selbst sinnlos, es war nur die Ignoranz gegenüber Signalen des Körpers und das mangelnde Vertrauen in unser medizinisches System. So kam es wie es kommen musste, dass irgendwann fast alle Organe nicht mehr richtig funktionieren. Die letzte Konsequenz ist das Sterben. Einen Sinn, hatte ihr Tod auf jeden Fall doch, das kann ich bereits jetzt erkennen. Diese intensiven 5 Monate mit meinem Papa, die ich sonst nicht hätte erleben dürfen. 


Ich danke auf diesem Weg von Herzen allen, die uns auf diesem schweren Weg begleitet haben - allen Freunden und Bekannten für das Interesse an meinem Papa, allen Schwestern und Ärzten des Palliativteams der Uniklinik Gießen und last but not least dem gesamten Team des Hospizhauses Samaria in Gießen, in dem mein Papa leider nur 4 Tage leben durfte, aber friedlich und schmerzfrei einschlafen durfte. Außerdem danke ich meiner Lebensgefährtin Mandy für die Begleitung und den Beistand, ohne den ich diese Zeit in dieser Form so nicht hätte erleben können. Mein Dank geht auch an meine Exfrau Claudia, die im Hause meiner Eltern meinen Vater so gut mit Essen versorgt hat nach dem Tod meiner Mama. Ohne Euch beide wäre vieles nicht möglich gewesen und mein Papa war nie alleine in der ganzen Zeit - ebenso wie ich auch nicht. Das werde ich Euch nie vergessen. Ihr habt einen festen Platz in meinem Herzen. 


So viele helfende Hände und intensive Gespräche - das ist nicht selbstverständlich - DANKE!!!


Euch allen wünsche ich eine gute Zeit, genießt Euer leben und versucht die Momente einzufangen, die unser Leben ausmachen. 

Das Glück besteht eben genau aus diesen Situationen, die wir in Erinnerung behalten und die uns antreiben weiter zu machen - auch wenn es manchmal schwer fällt.

Ich weiß genau, dass immer wieder diese Glücksmomente in unserem Leben auftauchen - wir müssen nur offen dafür sein sie zu erkennen und auch anzunehmen.


Bis bald

Euer

Stephan Frank

"Niemals aufgeben!“

Keine Kommentare: