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Donnerstag, 3. Mai 2012

Gesundheit - Neuer Streit um Hüft-Operationen bei Senioren


GESUNDHEIT

Neuer Streit um Hüft-Operationen bei Senioren

03.05.2012 | 18:36 Uhr
Neuer Streit um Hüft-Operationen bei Senioren
Wieder gibt es Diskussionen um Hüftoperationen bei alten Menschen.Foto: dapd
Dortmund.   Gesundheitsexperten und Krankenkassen unterstützen den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Bahr (FDP), die Zahlen von Hüft-Operationen gezielt zu senken. Bahr hatte auf eine "enorme Fallzahl-Steigerung" hingewiesen: Die Entwicklung sei langfristig nicht zu finanzieren, sagen Experten. Von Rationierungen wären besonders Rentner betroffen.
Knapp zehn Jahre nach der von CDU-Politiker Philipp Mißfelder ausgelösten heftigen Diskussion um die Operation an Hüftgelenken von Senioren ist der Streit um Einschränkungen der teuren Operationen wieder voll entbrannt. Gesundheitsexperten wie Krankenkassen unterstützen aus Kostengründen den Vorstoß, die OP-Zahlen gezielt zu senken.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte angekündigt, er wolle Anreize setzen, dass die Behandlungen nicht ausgeweitet werden. Er wies auf eine „enorme Fallzahl-Steigerung“ der Operationen hin. Deutschland gelte als Weltmeister bei Prothesen für Knie und Hüften. Bahr ruderte gestern zurück: „Jeder kann sich darauf verlassen, die notwendige Behandlung und Operation zu erhalten.“

Experten warnen vor einem Kollaps des Gesundheitssystems

Krankenkassen und Gesundheitsexperten warnen vor einem Kollaps des Systems. Gesundheitsökonom Thomas Drabinski von der Uni Kiel:„Kassenpatienten werden im Vergleich zu Privatpatienten immer häufiger in Krankenhäusern operiert. Diese Entwicklung ist langfristig nicht finanzierbar.“ Er rät, „nicht immer sofort zu operieren“, sondern „öfter ambulant zu behandeln, was langfristig viele Operationen überflüssig machen würde.“ Drabinski weiter: „Wenn wir das System nicht reformieren, werden wir zwangsläufig zu Mengenbegrenzungen und Rationierungen kommen.“

Besonders Rentner wären von Rationierungen betroffen

Davon betroffen wären vor allem Rentner. Laut Statistischem Bundesamt sind mehr als 80 Prozent der Patienten über 60 Jahre alt. Im Jahr 2003 hatte CDU-Politiker Mißfelder mit der Aussage, 85-Jährige sollten keine künstliche Hüfte mehr „auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen“, für Empörung gesorgt. Mißfelder sagte gestern der WR: „Ich begrüße, dass Herr Bahr den Bürgern die Realität vor Augen führt.“ Durch den demografischen Wandel „werden enorme Kosten auf die Gesellschaft zukommen“. Er habe früh darauf hingewiesen, dass „es zu großen Einsparmaßnahmen kommen müsse“.
Auch die Krankenkasse KKH-Allianz warnt vor einer Kostenexplosion: Ihre Zahlen zeigten, dass die Zahl der Hüft-OPs zwischen 2006 und 2011 um 19 Prozent gestiegen sei, die Zahl der Knie-OPs sogar um 29 Prozent. „Angesichts wirtschaftlich schwieriger Zeiten in manchem Krankenhaus ist nicht garantiert, dass immer ausschließlich zum Wohle des Patienten entschieden wird“, so Vorstandschef Ingo Kailuweit.
(Quelle:derwesten.de, Marc-André Podgornik)

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