Pressekonferenz in Wiesbaden"Da habe ich die Kampfsau ausgepackt"

Langstrecke | 12. August 2012
Welches Tier steckt in Julia Gajer? Wann hat sich Boris Stein den dritten Platz geschnappt? Und was hat Michael Raelert im Bauernhof-Exil gemacht? Die Stimmen der Profis bei der Pressekonferenz im Kurhaus.
Die sechs Schnellsten des Ironman 70.3 Germany in Wiesbaden haben sich kurz nach dem Rennen zur Pressekonferenz im Kurhaus versammelt. Das hatten sie zu sagen:
„Ein Spaziergang war das nicht, deshalb ich bin sehr zufrieden, dass es mit dem Titel noch geklappt hat. Die anderen Jungs haben es mir aber wirklich nicht einfach gemacht. Ich war überrascht, dass wir nach 60 Kilometern plötzlich zu fünft waren, deshalb habe ich entschieden, richtig hart anzulaufen. Es stimmt, vor dem Rennen hatte ich mich auf einen sehr ursprünglichen Bauernhof am Chiemsee zurückgezogen – ohne Internet. Das klingt albern, aber ich habe mich da sehr gut zurückziehen können und sehr wohlgefühlt. In Las Vegas habe ich dasselbe Ziel wie hier: gewinnen.“ Michael Raelert (GER), 1. Platz
„Natürlich bin ich sehr, sehr glücklich mit dem heutigen Tag. Der zweite Platz – das war heute das Maximum für mich. Ich bin kein so guter Schwimmer, deshalb war mein Ziel, im Wasser nicht allzu viel Rückstand zu kassieren. Auf dem Rad konnte ich dann nach 60 Kilometern zur Spitze aufschließen und ab da habe ich mich aufs Laufen konzentriert. Auf der ersten Runde habe ich noch versucht, mit Michael Raelert mitzuhalten, aber dann war klar, dass ich das nicht mehr schaffen würde.“ Bart Aernouts (BEL), 2. Platz
„Das ist mein erstes Profijahr. Eigentlich ist das Laufen meine beste Disziplin, aber wenn man sich heute die Splitzeiten nach dem Schwimmen anschaut, kann man sehen, dass inzwischen auch das Radfahren eine Stärke von mir ist. Es hat sich gelohnt, dass ich im Training erstmals einen Schwerpunkt aufs Radfahren gelegt habe.“ Boris Stein (GER), 3. Platz
„Ich glaube, ich muss noch eine Nacht darüber schlafen, bis ich realisiere, dass dieser Titel mir gehört. Natürlich war es mein Anspruch, ihn zu holen. Aber das ist mein erstes Profijahr und ich konnte nicht sichergehen, wie das Rennen für mich ausgeht. Beim Schwimmen hatte ich Thomas Hellriegel neben mir und dachte, damit liege ich gut im Rennen. Als ich dann erfuhr, dass Jodie Swallow schon zwei Minuten Vorsprung hat, war mir klar, dass ich auf dem Rad den Turbo zünden muss. Ich wollte mit Vorsprung auf die Laufstrecke gehen, denn wenn ich weiß, dass ich ganz schnell verkrampfe, wenn ich gejagt werde. Heute bin ich einfach gelaufen.“ Anja Beranek (GER), 1. Platz
„Ich habe den zweiten Platz gewonnen, nicht den ersten verloren. Mit dem zweiten Platz hier kann ich sehr, sehr glücklich sein, denn ich hatte Knieprobleme und es war lange Zeit nicht klar, ob ich noch mal in Form kommen würde. Heute lief alles glatt und deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem Ausgang des Rennens.“ Virginia Berasategui (ESP), 2. Platz
„Ich in superglücklich, denn ich habe alles gegeben, was ich hatte. Anja Beranek und Virginia Berasategui waren eben einfach schneller. Mit sieben Minuten Rückstand bin ich vom Rad gestiegen. Als es dann irgendwann nur noch 90 Sekunden waren, da wollte ich es wissen und habe noch mal die Kampfsau ausgepackt. Für Virginia Berasategui hat es zwar nicht ganz gereicht, aber das macht nichts, denn ich habe alles versucht.“Julia Gajer (GER), 3. Platz
(trimag)