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Donnerstag, 2. Februar 2012

Gelenkerkrankungen - Der Weg der Schmerzen


Wie funktioniert ein Gelenk?

In unserem Körper befindet sich eine Vielzahl von Gelenken. Sie erst ermöglichen die unzähligen, vielfältigen tagtäglichen Bewegungen, die wir brauchen und nutzen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Dabei sind alle Gelenke prinzipiell gleich aufgebaut. Von außen wird das Gelenk umgeben von einer Gelenkkapsel und von unterschiedlich stark ausgeprägten stabilisierenden Bändern. Innen ist jedes Gelenk mit einer Schleimhaut, der Synovialis, ausgekleidet. Diese produziert die so genannte Gelenkschmiere, auch als Synovia bezeichnet, die als feiner Flüssigkeitsfilm zwischen den Gelenkpartnern die Beweglichkeit erleichtert. Die eigentlichen Gelenkflächen bestehen aus einer mehrere Millimeter dicken spiegelglatten Schicht, aus so genanntem hyalinem Knorpel. Diese Knorpelschicht dient nicht nur als Gleitfläche, sondern sie fängt auch als elastischer Puffer Stöße und Belastungen ab. Ernährt wird der Knorpel, da er nicht an das ernährende Blutsystem angeschlossen ist, über die Inhaltsstoffe der Gelenkschmiere. Bei jeder Bewegung wird der Knorpel zusammengepresst, um sich dann bei der Entlastung wieder auszudehnen. Dabei saugt er sich – ähnlich wie ein Schwamm – mit Gelenkflüssigkeit voll und nimmt so die Nährstoffe auf, die er für Aufbau und Funktion braucht. Das erklärt auch, warum nur bewegte Gelenke gesund sein können. Bewegungsmangel kann über die damit verbundene mangelhafte Ernährung des Knorpels auch zu einer Arthrose führen. Gerade für Gelenke gilt das alte Sprichwort: „Wer rastet, der rostet.“ Auch wenn alle Gelenke prinzipiell gleich sind, so unterscheiden sich die einzelnen Gelenke doch sehr hinsichtlich Gestalt, Größe, Bewegungsumfang und 
-ausmaß, Beanspruchung und möglicher Gefährdungen. Jedes Gelenk hat damit seine eigenen Gesetzmäßigkeiten. In den folgenden Kapiteln erfahren Sie mehr über die Hüftarthrose im Speziellen.

Was ist Arthrose?

Das Wort Arthrose kommt aus dem Griechischen von „arthr-“ für Gelenk und „-ose“ oder „-osis“ für Krankheit, krankhafter Zustand. Man versteht darunter eine – primär nicht durch eine Entzündung ausgelöste – krankhafte Veränderung eines oder mehrerer Gelenke, die immer mit einem Knorpelschaden beginnt. 

Verschiedenste Faktoren können ihn verursachen bzw. begünstigen. Häufig steht am Anfang eine Fehl- oder Überbelastung des entsprechenden Gelenks, aber auch angeborene Defekte, Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen (Hüftdysplasie) und Unfälle können zu einem vorzeitigen Untergang des Knorpels führen. Da der einmal in Gang gesetzte Prozess unbehandelt unaufhaltsam fortschreitet, kommt es in der Folge zu einer völligen Auflösung der Knorpelschicht und zur Umbildung des darunter liegenden Knochens sowie zu Veränderungen der das Gelenk auskleidenden Schleimhaut. Diese Umbauvorgänge gehen in der Regel mit einer sichtbaren Deformierung des Gelenks, starken Schmerzen und einer zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur totalen Einsteifung einher. Das Risiko, eine Arthrose zu bekommen, steigt mit dem Lebensalter an. Doch zunehmend entwickeln sich auf Grund der veränderten Lebensweise auch schon bei jungen und sehr jungen Menschen arthrotische Veränderungen in den Gelenken.

Ursachen für eine Arthrose 
können sein

• genetisch bedingte mindere Knorpelqualität
• angeborene oder erworbene Fehlstellungen, z. B. Hüftdysplasie, 
  Abrutschen des Hüftkopfes oder schlecht   
  verheilte Knochenbrüche
• Fehl- oder Überbelastungen
• Unfälle oder Verletzungen mit Knorpelschaden (oftmals 
   unbemerkt)
• Einrisse der Gelenklippe (Labrum)
• Übergewicht (besonders an den tragenden Gelenken Wirbelsäule, 
  Hüfte, Knie und Füße)
• falsche oder mangelhafte Ernährung
• Stoffwechselstörungen
• Bewegungsmangel
• Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes (Hüftkopfnekrose, 
  Perthes Erkrankung im Kindesalter)
• besondere Hüftkopfformen („Pistolengriffdeformität“)

Die Arthrose verläuft in Stadien

Ein derartig ausgeklügeltes System wie ein Gelenk ist natürlich auch immer störanfällig. Manchmal reichen schon kleine Abweichungen z. B. eine zu geringe Überdachung des Hüftkopfes durch die Gelenkpfanne aus, um langfristig die Belastbarkeit und Erholungsfähigkeit des Knorpels zu übersteigen. Solch ein Missverhältnis führt früher oder später zu einem vorzeitigen bzw. gesteigerten Abrieb von Knorpelgewebe an den belasteten Stellen, der sich allmählich auf das ganze Gelenk ausdehnt.
Es beginnt in der Regel zunächst nur mit einer Erweichung des Knorpels, der dadurch aber anfälliger wird, sodass er allmählich in diesen Bereichen rauer wird. Kleine Einrisse können auftreten und er franst insgesamt leicht aus. Ein derartiger – zunächst noch streng auf die Oberfläche begrenzter – Knorpelschaden steht am Anfang einer beginnenden Arthrose. Sozusagen als Reaktion auf die Verdünnung der Knorpelschicht verdickt allmählich der unter dem Knorpel liegende Knochen und beginnt, an den Rändern knöcherne Auswüchse, die so genannten Osteophyten, zu bilden. In diesem mittleren Stadium der Arthrose weist der Knorpel tiefere Krater und Buchten auf und es kommt allmählich zu einer knotigen Verdickung und Verformung des Gelenks. Die sich ausbildenden Knochenzacken können auch, wenn sie bei der Gelenkbewegung aufeinanderstoßen, Schmerzen auslösen bzw. bereits bestehende Schmerzen noch weiter verstärken. Das Spätstadium der Arthrose ist erreicht, wenn die Knorpelschicht immer stärker abgerieben wird, bis sie gänzlich aufgebraucht ist – man spricht von einer so genannten Knorpelglatze –, der Gelenkspalt nicht mehr vorhanden ist und als Gelenkpartner Knochen auf Knochen stößt.
Das abgeriebene Knorpelmaterial wirkt im Gelenk wie der sprichwörtliche Sand im Getriebe. Beim Bemühen, das Gelenk von diesen Abriebpartikeln zu reinigen, entzündet sich sehr leicht die Gelenkschleimhaut. Diesen Zustand nennt man aktivierte Arthrose. Die entzündete Gelenkschleimhaut ist nicht mehr in der Lage, eine nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit zu produzieren. Dadurch verschlechtern sich die Ernährungsbedingungen für den Knorpel zusätzlich. Betroffene bemerken in solchen Fällen, dass das Gelenk stärker schmerzt, überwärmt und gerötet und meist auch noch durch einen Gelenkerguss deutlich geschwollen ist. Die Beweglichkeit kann schmerzbedingt fast völlig aufgehoben sein. Solche entzündlichen Phasen wechseln meist mit Phasen ohne Entzündung ab. In den Zeiten der inaktiven Arthrose lassen die Schmerzen vielfach nach, auch wenn der Bewegungsumfang meist deutlich eingeschränkt ist. Besonders die endgradigen Bewegungen, das heißt die vollständige Beugung oder Streckung, sind oft nicht mehr möglich. Die Übergänge der frühen in die späteren Stadien der Arthrose sind fließend. Manchmal geht dieser Prozess ziemlich rasant vonstatten und es kommt innerhalb kürzester Zeit zu einer völligen Zerstörung des Gelenks. Manchmal dauert es aber auch viele Jahre, bis aus einem oberflächlichen Knorpelschaden eine Arthrose im Endstadium geworden ist.

Merke ich, wenn ich Arthrose habe?

In der Regel bereiten die frühen Stadien der Arthrose keine Symptome, weil der Knorpel nicht durch Nerven versorgt ist und so die Meldung über eine Schädigung nicht ans Gehirn weitergeleitet werden kann. Symptome, das heißt Schmerzen, machen sich erst dann bemerkbar, wenn entweder bereits der Knochen in Mitleidenschaft gezogen ist, entzündliche Veränderungen bestehen oder sich die Muskulatur, die das Gelenk umgibt, verspannt und schmerzt. Typisch ist dabei der so genannte Anlaufschmerz: Nach einer längeren Ruhephase, also besonders morgens beim Aufstehen, sind die ersten Bewegungen schmerzhaft. Da das Gefühl „eingerostet“ zu sein aber in der Regel relativ schnell wieder verschwindet, wird ihm meistens zunächst keine große Bedeutung beigemessen. Ein wechselnder Verlauf, bei dem sich Phasen mit und ohne Beschwerden abwechseln, ist typisch für die ersten Stadien der Arthrose. Vielfach verspüren die Betroffenen ihre Schmerzen deutlich stärker bei nassem und kaltem Wetter. Sonnenschein und Wärme empfinden sie dagegen als wohltuend. Manchmal tritt auch ein Leistenschmerz bei und nach körperlicher Betätigung auf, wie ihn z. B. Menschen mit einer Hüftarthrose nur allzu gut kennen. In einigen Fällen kündigt sich die Hüftarthrose auch nur durch eine Bewegungseinschränkung bei der Bewegung („Schuhe anziehen“) und Innendrehung auf. Mit fortschreitender Erkrankung werden vielfach auch die Schmerzen häufiger und heftiger. Jede Bewegung des betroffenen Gelenks wird zur Qual und zwingt die Betroffenen zu Schonhaltungen und Ruhigstellung. Dadurch dreht sich aber leider die Spirale der Erkrankung noch schneller.
Die späten Stadien sind dadurch gekennzeichnet, dass Schmerzen auch in Ruhe bestehen und das Gelenk in seiner Beweglichkeit und seinem Bewegungsumfang deutlich eingeschränkt ist. Im Endstadium, wenn die korrespondierenden Knochen miteinander verwachsen sind, ist das Gelenk gänzlich versteift und hat seine
ursprüngliche Funktion als gelenkige Verbindung eingebüßt. In dieser Phase hören die Schmerzen zwar
auf, eine Bewegung ist aber nicht mehr möglich. Allerdings gibt es keine strenge Korrelation zwischen
dem Ausmaß der anatomischen Veränderungen und der Schmerzhaftigkeit. Manchmal liegen – z. B. im
Röntgenbild klar nachweisbar – ausgeprägte Veränderungen vor, ohne dass die Betroffenen Schmerzen
hätten. Es gibt aber auch Fälle, wo die Patienten über heftige Schmerzen klagen, ohne dass die entsprechenden charakteristischen Veränderungen nachweisbar wären.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
• bei Schmerzen im Gelenk, auch wenn sie nur phasenweise
  auftreten
• bei morgendlichem Anlaufschmerz oder Steifigkeit nach einer
  längeren Ruhephase
• bei Spannungsgefühlen im Gelenk
• bei nachlassender Kraft im Gelenk
• bei Bewegungseinschränkungen und Muskelverspannungen
• bei Leistenschmerzen
• bei Nachtschmerz
• Blockierungen

Quelle: Gelenkzentrum Wiesbaden

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